Russland will internationale Frachtschiffe auf dem Weg in ukrainische Häfen - jetzt als militärische Ziele behandeln.
Kreml-Drohung gegen Getreideexporte
"Wir müssen Schiffe im Schwarzen Meer beschützen"
Veröffentlicht am 20.07.2023 - 15:46 h - Von AS/Tobias Eßer
Bild: Symbolfoto - Ukrainisches Getreidefrachtschiff
Ein Getreidefrachtschiff im Schwarzen Meer: Russland will die "Sicherheit von Schiffen" im Schwarzen Meer nicht mehr garantieren. (Quelle: IMAGO/Yulii Zozulia) · Russland will internationale Frachtschiffe auf dem Weg in ukrainische Häfen als militärische Ziele behandeln. Wie muss die internationale Gemeinschaft reagieren?Das Getreideabkommen zwischen Russland, der Ukraine, den Vereinten Nationen und der Türkei bot einen kleinen Lichtblick während des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. Ein winziges Zeichen, dass die Diplomatie noch nicht ganz gescheitert ist. Es regelte die Ausfuhr ukrainischen Getreides aus drei Schwarzmeerhäfen. Russland versicherte, internationale Frachtschiffe auf ihrem Weg durch das Schwarze Meer nicht anzugreifen.
Seit Montag gibt es das Abkommen nicht mehr. Russland hat es nicht verlängert. Am Mittwochabend folgte die nächste Eskalationsstufe: Der Kreml kündigte an, sämtliche Sicherheitsgarantien für Schiffe im Schwarzen Meer aufzuheben. Künftig werde jedes Schiff, das einen ukrainischen Hafen anläuft, von Russland als militärisches Ziel betrachtet. Aber wie wahrscheinlich ist es, dass die russische Marine zivile Schiffe im Schwarzen Meer angreift? Und wie soll die internationale Gemeinschaft auf die russische Ankündigung reagieren?
"Wir dürfen uns Russland nicht beugen"
"Russland versucht, seinen Herrschaftsanspruch auf das gesamte Schwarze Meer
auszudehnen", erklärt Nico Lange von der Zeitenwende-Initiative der
Münchner Sicherheitskonferenz im Gespräch mit t-online. Eine neue
Eskalationsstufe sei das zwar nicht, allerdings sei die russische Drohung eine
neue Entwicklung, die die internationale Gemeinschaft nicht ignorieren
dürfe. "Es ist internationales Recht, Seewege zu benutzen. Dahingehend
dürfen wir uns Russland nicht beugen".
Die Sorge vor einer weiteren Eskalation ist allerdings groß. Am Mittwochabend trat Adam Hodge, der Sprecher des US-amerikanischen Verteidigungsausschusses, in Washington vor die Presse. Ihm zufolge habe das Weiße Haus Informationen darüber, dass Russland die Hafeneingänge der ukrainischen Schwarzmeerhäfen vermint habe. Auch die Hafenstädte Odessa und Mykolajiw sind in dieser Woche gezielt von Russland unter Beschuss genommen worden. Seit Montagabend habe Russland etwa 60.000 Tonnen Getreide durch den Beschuss mit Raketen vernichtet, erklärte die Regierung in Kiew am Dienstag.
Und damit noch nicht genug: Adam Hodge erklärte, Geheimdienstinformationen der Amerikaner würden darauf hindeuten, dass die Armee des russischen Präsidenten Wladimir Putin zivile Schiffe angreifen könnte. Die Soldaten könnten versuchen, der Ukraine die Schuld für diese Angriffe zuzuschieben, erklärte Hodge.
Experte: Die Internationale Gemeinschaft muss reagieren
Nico Lange hält die Warnung der Amerikaner für plausibel. "Seit Beginn
haben die USA immer wieder Geheimdienstinformationen zu russischen Plänen
veröffentlicht", erklärt der Experte. "Damit wollen sie verhindern,
dass die Russen ihre Pläne in die Tat umsetzen."
Auch wenn bislang noch nichts passiert sei, müsse die internationale Gemeinschaft jetzt reagieren, fordert Lange. "Wenn Russland zivile Schiffe mit Minen oder gar Beschuss bedroht, sollten russische Schiffe weltweit keine Häfen mehr anlaufen dürfen", sagt der Sicherheitsexperte. "Es kommt jetzt auf die Reaktion der internationalen Gemeinschaft an", erklärt Lange. "Wir müssen unser Recht, die Seewege zu nutzen, weiter ausüben. Und wir müssen Schiffe im Schwarzen Meer beschützen".
Ihm pflichtet Salvatore Mercogliano bei, Professor für Seerecht und Seefahrtsgeschichte an der Campbell Universität im US-Bundesstaat North Carolina. "Bewaffnete Eskorten müssten neutrale Handelsschiffe im Schwarzen Meer schützen", sagte Mercogliano im Gespräch mit dem Fachportal "USNI News".
"Russland will den internationalen Zusammenhalt testen"
Unklar sei allerdings, wer die Eskortschiffe stellen könnte. Gerade die
Nato-Staaten sollten sich am Schutz der Schiffe im Schwarzen Meer beteiligen,
sagt Mercogliano: "Die Türkei könnte sich dazu bereit erklären,
Rumänien und Bulgarien als Anrainerstaaten des Schwarzen Meeres ebenfalls".
Auch weitere Nato-Staaten könnten durch Unterstützungsteams an der
rumänischen und bulgarischen Küste oder mit Teams auf den
Eskortschiffen zum Schutz internationaler Handelsschiffe beitragen.
"Es kommt immer darauf an, wie stark sich ein Land beim Schutz der Schiffe aus Drittstaaten engagieren will", sagt Mercogliano. Die USA hätten gerade einen Zerstörer, F-35- und F-16-Kampfjets in die Straße von Hormus geschickt, um Handelsschiffe zu beschützen. "Im Schwarzen Meer können wir uns allerdings nicht zu diesen Schutzmaßnahmen entschließen", fügt er hinzu. Das könne damit zusammenhängen, dass die USA und andere Nato-Staaten Angst vor der Möglichkeit eines offenen Konflikts mit Russland hätten.
Auch Nico Lange von der Zeitenwende-Initiative der Münchner Sicherheitskonferenz fordert eine entschlossene Reaktion der internationalen Gemeinschaft. Denn mit seiner Drohung wolle Russland den internationalen Zusammenhalt testen, vermutet er. "Wir müssen jetzt Stärke zeigen. Wenn wir das tun und Russland damit seine Grenzüberschreitung aufzeigen, ist die Chance relativ gering, dass ein ziviles Schiff zu Schaden kommt".
(Copyright © 2023 by AS/Tobias Eßer)
·
+++ Krieg in der Ukraine +++
Wagner-Söldner sollen belarussische
Spezialkräfte ausbilden
Vier Tage lang trainieren russische Söldner Minsker Truppen. Ziel ist der
»Transfer von Kampferfahrung«. Und: Russlands Angriff
beschädigte offenbar chinesisches Konsulat in Odessa.
Die News.
Heute 14:19 Uhr
Gemeinsame Militärübung nahe Polens Grenze:
Wagner-Kampferfahrung für Belarus »von unschätzbarem
Wert«
Das Minsker Verteidigungsministerium hat Details zu den gemeinsamen
Militärübungen von Wagner-Söldnern und belarussischen
Spezialkräften veröffentlicht. Nach Angaben auf dem Telegram-Channel
des Ministeriums dauern die Übungen auf dem Militärgelände in
Brest vier Tage. Demnach werden die belarussischen Soldaten von den Söldnern
ausgebildet.
»Wir analysieren die Erfahrungen der militärischen Spezialoperation und wenden sie in unserer Praxis an«, wird ein Angehöriger der belarussischen Streitkräfte zitiert. »Sie sind für uns von unschätzbarem Wert.« Mit »militärischer Spezialoperation« ist der russische Angriffskrieg auf die Ukraine gemeint.
Ziel der Aktion sei »Transfer von Kampferfahrung durch die Kämpfer des Unternehmens«, womit Wagner gemeint ist. Es gehe unter anderem um »das Zusammenspiel zwischen den verschiedenen Waffengattungen im Rahmen des Feuerangriffs«, den Einsatz von Drohnen und Tarnung sowie Aufklärung.
Wagner-Söldner sollen belarussische Spezialkräfte ausbilden.
@modmilby/Telegram/handhout/AFP
Vor 7 Minuten
Neuer deutscher Botschafter Jäger tritt Dienst in
Ukraine an
Deutschland hat einen neuen Botschafter in der Ukraine. Der Diplomat Martin
Jäger trat in der Hauptstadt Kiew seinen Dienst an. Der 58-Jährige
übergab dazu im Außenministerium sein Beglaubigungsschreiben. Dabei
sicherte er der Ukraine, die sich seit bald 17 Monaten gegen einen russischen
Angriffskrieg verteidigt, »unveränderte Unterstützung für
die Souveränität und territoriale Unversehrtheit« des Landes zu.
Deutschland sei auch zu weiterer militärischer, wirtschaftlicher und
humanitärer Hilfe bereit.
Jäger war zuvor bereits deutscher Botschafter im Irak und in Afghanistan. Er
arbeitete auch schon als Sprecher des Auswärtigen Amts, des
Finanzministeriums, als Staatssekretär im Entwicklungsministerium und als
Cheflobbyist beim Autokonzern Daimler. In Kiew hatte seine Vorgängerin Anka
Feldhusen am Montag als Botschafterin aufgehört.
Martin Jäger 2016 in Berlin: Neuer Job in Kiew. (Michael Kappeler/
dpa)
Vor 24 Minuten
Russland: Schlechte Ernte wegen Wasserknappheit in
Cherson
In der zum Teil von Russland besetzten südukrainischen Region Cherson soll
es nach russischen Angaben nur eine geringe oder gar keine Ernte geben. Der Grund
sei Wasserknappheit, teilt der von Russland eingesetzte Gouverneur Wladimir Saldo
mit.
Hintergrund ist die Zerstörung des Kachowka-Staudammes Anfang Juni. Der Bruch führte zu gewaltigen Überschwemmungen im Kriegsgebiet im Süden der Ukraine. Zugleich lief der Stausee leer und kann nicht mehr für die Bewässerung genutzt werden. Für den Bruch des Staudammes machen sich die Ukraine und Russland gegenseitig verantwortlich.
(S+) Zerstörter Kachowka-Staudamm: Gefährden die Fluten die ukrainische
Landwirtschaft?
www.spiegel.de
Vor 32 Minuten
Kanada verhängt neue Sanktionen gegen
Russland
Kanada verhängt weitere Sanktionen gegen insgesamt 39 Russen und 25
russische Einrichtungen, um Moskau für die Invasion in der Ukraine zu
bestrafen. Das teilt Außenministerin Melanie Joly mit. Einige der
Sanktionen würden sich gegen führende Mitglieder der
paramilitärischen Wagner-Gruppe richten, heißt es.
Vor 49 Minuten
London verhängt Sanktionen gegen russische
Söldnertruppe Wagner
Die britische Regierung hat Sanktionen gegen mehrere Personen und Unternehmen
verhängt, die in Verbindung zur russischen Söldnertruppe Wagner in
Afrika stehen. Hintergrund seien Vorwürfe über Exekutionen und Folter
in Mali und der Zentralafrikanischen Republik sowie die Bedrohung von Sicherheit
und Frieden im Sudan, teilt das Außenministerium in London mit.
Bereits auf der Sanktionsliste Londons standen Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin und mehrere seiner Kommandeure, die an Russlands Angriffskrieg in der Ukraine beteiligt sind.
Vor 55 Minuten
Polen befürchtet Provokationen von
Wagner-Söldnern in Belarus
Nach der Verlegung von Söldnern der russischen Privatarmee Wagner auf ein
Militärübungsgelände im Nachbarland Belarus befürchtet Polen
Provokationen an seiner Ostgrenze. Das Verteidigungsministerium in Warschau
erklärte, die Situation genau zu beobachten. Man sei bereit für
»unterschiedliche Szenarien«. Derzeit laufe schon eine Übung
zweier Brigaden, um Polens »uneingeschränkte Fähigkeit« zu
demonstrieren, auf jeden Versuch einer Destabilisierung sofort antworten zu
können.
Heute 15:39 Uhr
Russland schränkt Bewegungsfreiheit britischer
Diplomaten ein
Russland schränkt die Bewegungsfreiheit britischer Diplomaten ein. Die
russischen Behörden müssten im Voraus über alle Reisepläne
außerhalb eines Radius von 120 Kilometer informiert werden, teilt das
Ministerium in einer Erklärung mit. Der britische Geschäftsträger
war zuvor ins Außenministerium vorgeladen worden. Dort wurde er wegen der
von Moskau behaupteten Unterstützung »terroristischer Aktionen«
der Ukraine und der Behinderung der russischen Diplomatie in Großbritannien
gerügt, meldet Reuters. Damit meint der Kreml womöglich den Angriff auf
die Krimbrücke vor wenigen Tagen. Großbritannien hat eine Beteiligung
an der Attacke zurückgewiesen.
Heute
14:26 Uhr
Ukraine: Schiffe auf dem Weg zu russischen Häfen
werden als potenzielle Träger militärischer Fracht betrachtet
Das ukrainische Verteidigungsministerium wird ab dem 21. Juli alle Schiffe, die
russische Häfen und ukrainische Häfen am von Moskau besetzten Schwarzen
Meer anlaufen, als potenzielle Träger militärischer Ladung betrachten.
Das verkündete das Verteidigungsministerium in einem Statement auf seiner
Website. Damit spiegelt die Ukraine ähnliche Ankündigungen der
russischen Seite.
Heute
14:04 Uhr
Washington Post: Ukraine feuert erste US-Streubomben
ab
Die Ukraine hat offenbar damit begonnen, Streumunition gegen russische Truppen im
Südosten der Ukraine einzusetzen. Das berichtet die »Washington
Post«. Dies solle gut befestigte russische Stellungen aufbrechen und die
ukrainische Sommeroffensive erleichtern, schreibt die Zeitung unter Verweis auf
ukrainische Kreise.
Der Einsatz in den USA hergestellten Waffen ist umstritten. Die Anfang Juli
beschlossene Lieferung hatte bei Menschenrechtsgruppen, europäischen
Verbündeten und einigen US-Demokraten heftige Kritik hervorgerufen. Die
Waffe ist von vielen Nationen geächtet und hat in diesem Krieg bereits
etliche Zivilisten getötet, als sie von Russland eingesetzt wurde. Doch
militärisch birgt sie Vorteile. Lesen Sie hier mehr über die Wirkung
von Streumunition.
(S+) Ukraine-Krieg: Was Streubomben anrichten - und warum Kiew sie trotzdem
will
(S+) Ukraine-Krieg: Was Streubomben anrichten - und warum Kiew sie trotzdem will
www.spiegel.de
·
Heute
13:52 Uhr
Moskau: Angriffe auf Odessa und Mykolajiw galten
militärischen Zielen
Russland hat sich zu den nächtlichen Attacken auf die südukrainischen
Städte Odessa und Mykolajiw bekannt. Diese sollten nach Angaben eines
Sprechers des Verteidigungsministeriums »Produktionsstätten und
Lagerstätten für unbemannte Boote« dienen, wie die staatliche
Nachrichtenagentur Tass berichtet. Es handele sich um
»Vergeltungsschläge«. In Mykolajiw seien
Treibstoffinfrastrukturanlagen und Munitionsdepots der Streitkräfte der
Ukraine zerstört worden. »Das Ziel des Angriffs wurde erreicht. Alle
vorgesehenen Ziele wurden getroffen«, zititert die Agentur den Sprecher.
Ob diese Behauptungen der Wahrheit entsprechen, ist unklar. Bilder von den Zerstörungen nach dem Angriff wecken Zweifel. Bei den russischen Angriffen starben zwei Menschen, mindestens 27 wurden verletzt.
Sieht nicht so aus wie ein Treibstoffdepot: Zerstörtes Haus in Mykolajiw.
National Police of Ukraine/AP/dpa
Heute
13:39 Uhr
Ukrainischer General: Offensive läuft nicht so
schnell wie gewünscht
Der Befehlshaber der ukrainischen Bodentruppen, General Alexander Syrskyj, hat
eingeräumt, dass er sich einen schnelleren Vormarsch in der Gegenoffensive
gewünscht hätte. »Dieses Gebiet ist voller technischer Barrieren,
viele Einheiten haben dort im letzten Jahr Verteidigungskämpfe
ausgetragen«, sagt er in einem Interview mit der BBC.
»Tatsächlich ist das gesamte große Gebiet technisch vorbereitet,
es gibt viele Festungen.« Er bezieht sich dabei auf die Region um Bachmut
und Lyman in der Provinz Donezk.
Zudem seien die russischen Truppen zahlenmäßig und insbesondere in der
Artillerie im Vorteil. »Das heißt, wir können derzeit mit einem
Schuss auf sieben oder acht Schüsse der Russen reagieren.« Dies sei
»unsere grausame Realität«. Aber »aufgrund
sorgfältiger Planung« gehe es nun langsam voran.
Heute
12:53 Uhr
USA: Russland hat weitere Seeminen verlegt
Russland hat angekündigt, ukrainische Häfen ansteuernde Schiffe
künftig als mögliche militärische Ziele zu betrachten. Die USA
haben nun gewarnt: Russland habe in den Zufahrten zu ukrainischen Häfen
weitere Seeminen verlegt, sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates,
Adam Hodge, laut dem Sender CNN. »Wir glauben, dass dies ein koordiniertes
Vorgehen ist, um etwaige Angriffe auf zivile Schiffe im Schwarzen Meer zu
rechtfertigen und der Ukraine die Schuld für diese Angriffe
zuzuschieben.«
(S+) Ukrainekrieg: Wem nützt das Getreideabkommen - und wird Wladimir Putin
es verlängern?
www.spiegel.de
Heute 12:44 Uhr
Ein Todesopfer nach Angriffen auf Mykolajiw
Bei den nächtlichen Angriffen auf Mykolajiw hat es nach ukrainischen Angaben
ein Todesopfer gegeben. Wie der ukrainische Sender Suspilne berichtet, wurde die
Leiche eines Mannes unter den Trümmern eines dreistöckigen
Gebäudes gefunden. 19 weitere Menschen wurden demnach verletzt. Die
ukrainische Luftwaffe erklärte, dass russische Marschflugkörper vom Typ
Oniks in Mykolajiw und der Hafenstadt Odessa einschlugen. Sie können mit
einer Stundengeschwindigkeit von mehr als 3000 Kilometern auf einer Höhe von
zehn bis 15 Metern fliegen. Damit sei es fast unmöglich, sie
abzuschießen, sagte Luftwaffensprecher Jurij Ihnat im Fernsehen.
Heute 12:36 Uhr
Ein Anwohner wird nach den Angriffen auf die ukrainische Hafenstadt Odessa von
Rettungskräften durch Trümmer geführt.
Heute 11:57 Uhr
Russischer Angriff beschädigte offenbar chinesisches
Konsulat in Odessa
Die nächtlichen Attacken auf den Hafen von Odessa haben offenbar auch das
Gebäude des chinesischen Konsulats in Odessa getroffen. Der Gouverneur von
Odessa, Oleh Kiper, veröffentlichte auf Telegram Fotos des leicht
beschädigten Konsulats, das sich in der Nähe des Hafens befindet. Dies
zeige, dass Russland »auf nichts Rücksicht nimmt«, schreibt
Kiper dazu.
Heute 11:40 Uhr
Gouverneur: Ein Todesopfer bei russischem Angriff auf
Odessa
Bei den nächtlichen Angriffen auf die ukrainische Hafenstadt Odessa ist nach
Angaben von Gouverneur Oleh Kiper ein Wachmann getötet worden. Mindestens
acht weitere Personen seien verletzt, schrieb der Regionalgouverneur auf
Telegram.
Heute 11:28 Uhr
Baerbock: Ukrainisches Getreide darf nicht in Silos
verrotten
Außenministerin Annalena Baerbock hat Russland für seinen Ausstieg aus
dem Schwarzmeer-Abkommen und die Angriffe auf den Hafen von Odessa scharf
kritisiert. »Getreide darf nicht als Waffe eingesetzt werden«, sagte
sie im Vorfeld des Rates für Auswärtige Beziehungen in Brüssel.
»Hunderttausende von Menschen, um nicht zu sagen Millionen, brauchen
dringend das Getreide aus der Ukraine.«
Daher arbeite sie mit den internationalen Partnern zusammen, »damit das
Getreide in der Ukraine in den nächsten Wochen nicht in den Silos verrottet,
sondern zu den Menschen in der Welt gelangt, die es dringend brauchen«,
sagte Baerbock weiter.
Heute 11:18 Uhr
EU-Chefdiplomat: Massive russische Angriffe erfordern
Antwort der EU
Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell fordert angesichts der jüngsten
russischen Angriffe auf Hafenanlagen am Schwarzen Meer mehr Militärhilfe
für Kiew. Man habe es mit einer sehr ernsten und neuen Situation zu tun,
weil in den Häfen Getreidevorräte zerstört würden und dies in
anderen Teilen der Welt eine Nahrungsmittelkrise verursachen werde, erklärte
der Spanier am Rande des EU-Außenministertreffens in Brüssel.
Die einzige Lösung sei nun, die militärische Unterstützung zu
erhöhen und weitere Luftverteidigungssysteme zu liefern. »Die massiven
Angriffe der vergangenen drei Nächte erfordern von unserer Seite eine
Antwort«, betonte er. Konkret will Borrell nach eigenen Angaben bei dem
Außenministertreffen auch dafür werben, die Finanzmittel für die
Lieferung von Waffen und Ausrüstung an die von Russland angegriffene Ukraine
erneut deutlich aufzustocken.
l
Heute 09:39 Uhr
Leseempfehlung: Weltverband will russische Turner ab 2024
wieder zulassen - als »individuelle neutrale Athleten«
Trotz des Angriffskrieges auf die Ukraine stehen Russen und Belarussen vor einer
Rückkehr in den Weltturnsport. Der Verband hat die Rahmenbedingungen
dafür festgelegt. Lesen Sie hier weiter.
Als »individuelle neutrale Athleten«: Weltverband will russische
Turner ab 2024 wieder zulassen
Als »individuelle neutrale Athleten«: Weltverband will russische
Turner ab 2024 wieder zulassen
www.spiegel.de
Heute 09:37 Uhr
Angriffe auf Mykolajiw und Odessa - Kiew spricht von
»russischem Terror«
Andrij Jermak, Leiter des Büros des ukrainischen Präsidenten Selenskyj,
hat die jüngsten Attacken als »russischen Terror« bezeichnet.
Auf Telegram wiederholte er den Vorwurf, dass die nächtlichen Attacken auf
die Hafenstädte Mykolajiw und Odessa vor allem die Lager und Infrastruktur
für Lebensmittellieferungen treffen sollten, keine militärischen Ziele.
Russland war am Montag aus dem Schwarzmeer-Deal ausgestiegen, der eine
Verschiffung von Getreide sichergestellt hatte. Danach hat Russland
angekündigt, jedes Schiff so zu behandeln, als habe es Waffen für die
Ukraine an Bord. »Dieser Terror richtet sich sowohl gegen die Ukrainer und
die Länder des globalen Südens, wo die Russen Ernährungsprobleme
schaffen wollen, als auch gegen den Westen, wo die Russen eine
Flüchtlingskrise verursachen wollen«, schreibt Jermak weiter. Er
fordert neue Sanktionen gegen Russland und verstärkte Waffenlieferungen
für die Ukraine, damit diese ihren Luftraum verteidigen könne.
Heute 09:21 Uhr
Russischer Gouverneur: Ein Todesopfer bei mutmaßlich
ukrainischem Drohnenangriff auf Krim
Bei einem Drohnenangriff ist auf der von Russland annektierten ukrainischen
Halbinsel Krim nach Angaben des dortigen Gouverneurs Sergej Aksjonow ein Mensch
getötet worden. An vier Verwaltungsgebäuden im Nordwesten der Halbinsel
sei Sachschaden entstanden, berichtet Aksjonow auf Telegram.
Heute 08:54 Uhr
Belarussische Streitkräfte halten Übungen mit
Wagner-Kämpfern an der Grenze zu Polen ab
Das belarussische Verteidigungsministerium teilte via Telegram mit, dass das
Militär des Landes auf einem Militärstützpunkt in der Nähe
der Stadt Brest an der Grenze zu Polen Übungen mit Kämpfern der
russischen Söldnertruppe Wagner durchführt.
Am Vortag war ein Video veröffentlicht worden, in dem Wagner-Chef Jewgenij Prigoschin, seine Kämpfer in Belarus willkommen hieß und ihnen mitteilte, dass sie vorerst nicht in der Ukraine eingesetzt würden, sich aber auf Aufträge in Afrika einstellen sollten.
Kämpfe in Afrika: Wagner macht weiter - Söldnerchef Prigoschin meldet
sich aus Belarus
www.spiegel.de
Militärübung der belarussischen Armee mit Wagner-Kämpfern.
@modmilby/Telegram/AFP
Heute 08:49 Uhr
Großbritannien rechnet mit Einsatz der
Schwarzmeerflotte gegen Getreideschiffe
Nach dem Ausstieg Russlands aus dem Getreideabkommen könnte es im Schwarzen
Meer zu einer Konfrontation kommen. Das schreibt das britische
Verteidigungsministerium unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse auf Twitter.
»Die russische Schwarzmeerflotte (BSF) wird nun wahrscheinlich eine
aktivere Rolle bei der Unterbrechung des laufenden Handels
übernehmen«, heißt es dort.
Doch das könnte auch für die russische Flotte gefährlich werden. Zwar ist die ukrainische Marine ihr nicht gewachsen, »die Blockadeoperationen der BSF werden jedoch durch unbemannte ukrainische Überwasserfahrzeuge und Marschflugkörper zur Küstenverteidigung gefährdet sein«, heißt es weiter.
Zudem mutmaßt London, dass der Ausstieg Russlands womöglich »schon vor einiger Zeit beschlossen« wurde, da »das Abkommen nicht mehr seinen Interessen dient«. Diese Absicht habe Russland mit Desinformationen kaschiert und Sorge vor Minen nur vorgeschoben.
(S+) Ukraine: Kann Recep Tayyip Erdoğan den Getreidedeal retten?
www.spiegel.de
Heute 08:34 Uhr
Fünf Marschflugkörper und 13 Drohnen über
Odessa und Mykolajiw abgeschossen
Das ukrainische Militär teilt mit, in der Nacht seien fünf
Marschflugkörper und 13 Drohnen über den südlichen Regionen
Mykolajiw und Odessa abgeschossen worden. Russland habe insgesamt 19
Marschflugkörper und 19 Drohnen auf ukrainische Ziele abgefeuert, meldet die
ukrainische Luftwaffe auf Telegram.
Heute 08:29 Uhr
Angriffe auf Mykolajiw - mindestens 18 Verletzte
Bei nächtlichen Angriffen auf das Zentrum der südukrainischen Stadt
Mykolajiw sind mindestens 18 Menschen verletzt worden, darunter auch mindestens
fünf Kinder. Das teilte der Gouverneur des Gebiets Mykolajiw, Witalij Kim,
auf Telegram mit. In der Stadt waren den Angaben zufolge ein dreistöckiges
Gebäude sowie mehrere Garagen in Brand geraten. Zwei Personen seien aus den
Trümmern gerettet worden, was einem Wunder gleiche, schrieb Kim
weiter.
Heute 08:14 Uhr
Der Überblick vom Morgen: Attacken auf
Schwarzmeerhäfen - Selenskyj fordert mehr Hilfe bei der
Luftverteidigung
Russische Raketen vernichten Getreide und zerstören Hafenanlagen. In
Mykolajiw treffen Geschosse einen Wohnblock - es gibt Tote und Verletzte. Kiew
kann mit neuen EU-Zusagen für Waffen und Ausbildung rechnen. Lesen Sie hier
den Überblick vom Morgen.
Attacken auf Schwarzmeerhäfen - Selenskyj fordert mehr Hilfe bei der
Luftverteidigung
·
·
·
·
·
·
·
·
·
·
·
·
·
·
·
·
·
·
·
·
·
·
·
·
·
·
·
·
·
·
·
·
·
·
·
·
·
·
·
·
·
·
·
·
·
·
·
·
·
·
·
·
·
·
·
·
·
·
·
·
·
·
·
·
·
·
·
·
·
·
·