Es droht nun eine angebliche „Verschwörungstheorie“ doch noch Wahrheit zu werden.
Schock-Zahlen: Europas Wirtschaft stürzt ab
Wird wieder eine Verschwörungstheorie wahr?
Veröffentlicht am 18.07.2023 - Boris Reitschuster
Olaf Scholz spricht von einem neuen Wirtschaftswunder durch Klimapolitik. Viele glauben ihm. Wer düstere Zeiten für unsere Wirtschaft heraufziehen sieht, muss damit rechnen, als „Verschwörungsideologe" diffamiert zu werden.
Doch wieder droht eine angebliche „Verschwörungstheorie" Wahrheit zu werden. „Die Zeiten des wachsenden Wohlstands in Deutschland und Europa könnten Geschichte sein", schreibt jetzt sogar die „Bild", obwohl die seit dem Wechsel in der Chefredaktion mit ihren neuen „Kadern" eine Beißhemmung gegenüber der „Ampel" hat.
So stammt die düstere Prognose denn auch nicht von dem Blatt selbst. Es gibt lediglich eine Analyse des renommierten „Wall Street Journals" wieder, eines nicht-linken Mediums - was es in den USA auch noch unter den großen Medien gibt (nicht denkbar in Deutschland).
Die Kollegen aus den USA vergleichen in einer Klartext-Analyse, wie sich die Wirtschaften in Europa und in den USA entwickeln.
Beim Ergebnis kann man als Europäer Sorgenfalten auf die Stirn bekommen. Denn das Fazit der US-Wirtschaftsspezialisten: „Die Europäer werden ärmer." Während gleichzeitig die US-Wirtschaft nur so strotzt vor Kraft.
„Die Konsumausgaben in Europa befinden sich im freien Fall", heißt es in der Wirtschaftszeitung: „Die Franzosen trinken weniger Wein. Die Spanier geizen mit Olivenöl. Die Finnen saunen nur noch, wenn es windig ist. In Italien gibt es Krisensitzungen wegen der Pasta-Preise und in Deutschland ist der Absatz von Bio-Produkten eingebrochen."
Dieser Verfall des Wohlstands in Europa bahne sich seit der Jahrtausendwende an, erläutert das „Wall Street Journal". Die „Bild" zitiert folgende Gründe aus dem Blatt:
Die Bevölkerung wird immer älter.
Der Wunsch nach Freizeit wird immer größer. So arbeitet etwa
die Hälfte der Angestellten im deutschen Gesundheitssektor nur noch 30
Stunden pro Woche.
Pandemie und Ukraine-Krieg haben die europäische Wirtschaft quasi in die
Zange genommen. Zuerst gab es Produktions-Engpässe, dann eine Explosion der
Energie- und Lebensmittelpreise.
Die Gewerkschaften, die lieber geringere Arbeitszeiten als höhere Löhne
fordern (So sieht es das US-Blatt. Meine Wahrnehmung ist eher, dass sie beides
fordern).
Die Probleme der chinesischen Wirtschaft mit ihrem für dortige
Verhältnisse nur noch magerem Wachstum. Während sich Europa früher
durch Exporte retten konnte (50 Prozent des EU-Bruttosozialproduktes) ist das
jetzt vorbei. Die US-Wirtschaft stört die Schwäche Chinas weniger. Denn
nur ein Zehntel der US-Wirtschaft ist von Exporten abhängig.
Auch die blanken Zahlen zeigen, dass sich der Abstand zwischen der Wirtschaft in
den USA und der EU über mehr als zehn Jahre vergrößert hat.
So gaben Europäer und Amerikaner im Jahr 2008 jeweils rund elf Billionen Euro aus. Inzwischen sind es in den USA stolze 17,8 Billionen, mit steigender Tendenz, in Europa dagegen immer noch elf Billionen Euro, mit sinkender Tendenz.
Diametral entgegengesetzt
Auch das Bruttosozialprodukt war 2008 beinahe identisch, wie die „Bild" aus
dem Bericht zitiert: „In Europa lag es laut Internationalem
Währungsfonds (IMF) bei 12,6 Billionen, in Amerika bei 13,1 Billionen Euro.
Gegenwärtig liegt es in Europa bei 13,3 Billionen Euro, ein mageres Plus von
sechs Prozent. In den USA schoss es dagegen auf 23,1 Billionen Euro hoch. Plus 82
Prozent!"
Die Folge ist eindeutig: Europa ist in einer Rezession, die US-Wirtschaft dagegen wächst aktuell um 2,3 Prozent. Wenn es darum geht, wo sie investieren, ziehen immer mehr Unternehmen die USA Europa vor.
Die Experten schlagen Alarm. Ex-Siemens-Boss Heinrich von Pierer warnt im Gespräch mit „Bild" vor einem Abstieg des Wirtschaftsstandorts Deutschland: „Der Zug bewegt sich leider weiter in die falsche Richtung. Das Umsteuern erfordert viel Kraft und konkrete Maßnahmen, die nicht alle populär sein werden." Mit ständig neuen Subventionen zum Ausgleich der Defizite werde die anvisierte „Zeitenwende" nicht gelingen und „die Energiewende schon gleich gar nicht", so von Pierer.
Vorrang für Orchideenthemen
Der österreichische Unternehmer Stephan Zöchling warnt gar vor einer
Deindustrialisierung Europas. Im Gespräch mit der
„Bild" sagte er: „Die Regierung in Berlin
macht zusammen mit Paris und der EU in Brüssel aus Europa ein
Industrie-Freiluftmuseum. Die Industrie zieht sich zunehmend zurück
aus Europa und geht nach Nordamerika, China, Asien oder Indien."
Die Politik konzentriere sich auf „Orchideenthemen und nicht auf das, wovon wir leben".
Besser kann man es wohl kaum auf den Punkt bringen.
Anzufügen ist noch Folgendes: Hätte jemand das Ziel gehabt, (West-)Europa zu deindustrialisieren, die kostbaren entsprechenden Unternehmen zu verlagern und dabei einen riesigen Reibach zu machen, so wäre die Verteufelung von CO₂ dazu das passendste Mittel gewesen. Ein Schelm bzw. „Verschwörungsideologe", der Böses denkt.
(Copyright © 2023 by reitschuster.de)
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