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CB-Funkpeiler REX
Auch bekannt unter:
   Funkpeiler 001
   Kurzwellenpeilgerät Duopeiler 6 (Vorgängermodell von DL4LBD)

Dieser vornehmlich im CB-Funk eingesetzte Peiler funktioniert nach dem Feldstärke-Differenz-Prinzip, denn:
Für den Einsatz eines mobilen Doppler-Peilers ist die „11-m-Welle“ einfach viel zu lang! λ/4 entspricht auf 27 MHz ganze 2,78 m! Auf einen normalen PKW mit einer Breite von ca. 1,80 m paßt kein CB-Antennenblech“...
Der „Feldstärke-Peiler“ benötigt am Empfänger keine NF-Audio-Buchse (wie für einen Doppler-Peiler), sondern eine S-Meter-Ausgangsbuchse.

Hinweis
Da der Peiler den Pegel des S-Meters nutzt, ist die Betriebsart (AM oder FM) prinzipiell egal, aber: Ein AM-Empfänger hat (üblicherweise) einen deutlich höheren Dynamikumfang als ein FM-Empfänger!
Ob es bei CB-Funkgeräten einen Unterschied in der S-Wertanzeige zwischen den Modulationsarten AM und FM gibt muß man ausprobieren, aber vermutlich gibt es konstruktionsbedingt keinen Unterschied.

Grundlagen
Eine nicht mittig auf einem Fahrzeug montierte Antenne hat keine ideale Rundstrahlcharakteristik, sondern „schielt etwas“:
Je nachdem auf welcher Seite die Antenne montiert ist, hat sie eine Vorzugsrichtung nach links bzw. nach rechts, siehe Bild.

Werden 2 identische Antennen laut Bild montiert, dann wird man durch Umschalten des Empfängereingangs auf die linke bzw. die rechte Antenne einen Feldstärkeunterschied messen können (Sender B). Befindet sich der anzupeilende Sender (A) genau vor (oder hinter) dem Fahrzeug, dann ist kein Feldstärkeunterschied meßbar.
Funktionsprinzip
Zum Vergleichen der beiden Antennenspannungen werden die 2 Antennenbuchsen auf der Rückseite des Peilers über PIN-Dioden wechselseitig mit ca. 20 Hz zur Empfängerbuchse durchgeschaltet.

Mit jedem (zyklischen) Antennenwechsel werden die gemessenen S-Werte auf 2 Kondensatoren (je einer für links“ und „rechts) zwischengespeichert. Die Ausgänge der beiden nachfolgenden Impedanzwandler sind zwecks Mitten-/Nullabgleich über ein Potentiometer auf eine LED-Kette (Richtungsindikator) geschaltet, siehe Schaltplan vom Duopeiler 6 (ca. in der Mitte der Seite).

Liefern beide Antennen den gleichen S-Wert, so muß sich der Sender (A) direkt vor (oder auch hinter) dem Fahrzeug befinden. Da sich die „Richtdiagramme“ beider Antennen „symmetrisch überlappen“, leuchtet die grüne LED (vorne) am Richtungsindikator. Gibt es Unterschiede in der Feldstärke, weil z. B. Antenne 1 ein stärkeres Signal liefert als Antenne 2, dann zeigt der Indikator nach „rechts“, da sich Sender B rechts vorne befindet, siehe Bild.


Vorteile
   Funktioniert mit jedem CB-Funkgerät, welches einen Anschluß für ein externes S-Meter hat.
   Relativ einfaches, kostengünstiges Konzept, das (bei Verwendung von 2 Magnetfuß-Antennen) keinerlei Eingriffe ins Funkgerät oder ins Auto erfordert.
   Bis auf den PIN-Dioden-Umschalter und den beiden Antennen ist keine „Hochfrequenz im Spiel“.

Nachteile
   Im Gegensatz zu einem Doppler-Peiler liefert der REX-Peiler nur eine Standlinie, keine 360°-Peilung. Bei einer Standlinie gibt es immer Doppeldeutigkeiten, d. h. trotz grüner Mitten-LED-Anzeige kann sich der Sender vor oder hinter dem Auto befinden! Die Vor-/Rück-Erkennung funktioniert mit „Drehen des Fahrzeugs“ (1 x im Kreis fahren) und Beobachten des S-Meters.
   Eine Peilrichtungsanzeige in Grad ist nicht möglich. Es kann nur der Trend (links, rechts bzw. geradeaus) angezeigt werden.
   Die begrenzte Dynamik des S-Meters verhindert Peilungen im Nahfeld des Senders! Ein Abschwächer in der Koax-Zuleitung zum Empfänger mindert das Problem.



Fazit
   Der REX-Peiler funktioniert nach dem „Homing-in“-Prinzip: Man fährt möglichst immer so, daß die grüne LED in der Mitte leuchtet. Nur dann liefern beide Antennen gleiche S-Werte und der Sender (A) befindet sich „exakt voraus“.
   Eine gute Kartenarbeit verkürzt den Anfahrtsweg bzw. die Zeit, die man zum Ziel-Sender benötigt.
   Wie alle Funkpeilverfahren mit wenigen Antennen hat auch dieser Peiler mit Reflexionen zu kämpfen.

Erstausgabe: Dez. 2000 - Neuauflage: Sept. 2022
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