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Vorwort
Hallo und willkommen auf meiner Homepage!

Wiederkehrende Fragen zum Thema Doppler-Peiler haben mich veranlaßt, diese Internetpräsenz ins Leben zu rufen.

Angefangen hat alles mit einer Behauptung meines „Funknachbarn“ DJ6II, Bernd Hilbert († Juli 2015), daß man bei einem 4er-Antennenfeld auf einer Alu-Blechplatte auf die 8 Radiale verzichten kann. Die würden nur unnötigerweise den mechanischen Aufwand erhöhen, hätten aber sonst keinen Vorteil fürs Peilen.
Ich war entschieden anderer Meinung und habe als „Gegenbeweis“ im Okt. 2000 mit meinem Peiler eine Meßreihe gestartet. Es hat sich erwartungsgemäß gezeigt, daß die „Masse“ (hier: die 8 Radiale) für ein Doppler-Peiler-Antennenfeld extrem wichtig ist!
Bernd hat daraufhin eine neue These aufgestellt:
Es sollte doch möglich sein, die Blechplatte ohne Radiale knapp übers Autodach zu plazieren und so über die große Metallfläche die notwenige Massekopplung zum Autodach herzustellen?
Die Nachmessung im Februar 2002 mit der Alu-Blechplatte von DK9WZ hat gezeigt, daß der erhoffte Effekt nicht eingetreten ist, siehe meine Messungen.

Fazit
Das Antennenfeld eines Doppler-Peilers ist als Sensor das wichtigste Element im System!
Deshalb sollte man hier keine Kompromisse eingehen!


Frage
Kann man auf diesen Seiten Schaltpläne bzw. Platinen für Doppler-Peiler finden?

Antwort
Von mir selbst gibt es hier kein fertiges Konzept. Die gelisteten Pläne sind oft von Geräten, bei denen z. B. diverse Bauteile abgekündigt sind, aber als Ideengrube immer noch gut geeignet sind.
Nachtrag: DO9WA hat eine SSSD-Platine für einen 4-Antennen-Mobilpeiler aufgelegt.

Als Dipl.-Ing. der Nachrichtentechnik (Vertiefungsrichtung Hochfrequenztechnik) sowie langjähriger Entwicklungsingenieur in den Bereichen Funk, EMV, Meßtechnik und Sensorik, juckt es mich schon lange in den Fingern einen eigenen Doppler-Peiler zu entwickeln. Aber das lohnt kaum, denn in den Tiefen des Internets kann man bereits einige gute Bauvorschläge finden. Beispielsweise wird ein recht einfach aufzubauender Komplett-Bausatz zu einem unschlagbaren Preis angeboten. Oder man nutzt sein Laptop mit einer Minimal-Hardware als Super-Simple-Sound-Peiler“ (SSSD)!
Nicht ganz günstig, aber sehr modern: SDR-Peiler

Nein, ich muß das Rad, ähm, einen weiteren Amateur-Doppler-Peiler nicht nochmal erfinden!

Die Intention dieser Web-Seiten ist vielmehr, meine seit 1986 gewonnenen Erfahrungen mit Doppler-Peilern an interessierte Enthusiasten weiterzugeben. Ich möchte speziell zum Thema Antennenfeld Tipps geben und aufzeigen, was es dabei zu beachten gibt.

Für den eiligen Leser - das Wichtigste zum Thema Doppler-Peiler

Bekanntermaßen kann man mit nur einer (Rundstrahl-)Antenne nicht peilen! Mit 2 Antennen hat man einen Phasenpeiler und erhält als Peilergebnis eine doppeldeutige Standlinie. Ab 3 Antennen kann man von einem Doppler-Peiler mit einer 360°-Anzeige sprechen.

Antennenkreisdurchmesser
Je größer der Durchmesser, desto genauer das Peilergebnis und desto weniger beeinflussen Reflexionen die Messung, aber: Je größer der Durchmesser, desto mehr Antennen braucht man, denn, die Antennen dürfen nicht beliebig weit voneinander entfernt sein (Abstände von λ/4 bis λ/3 sind üblich).

Mobile Peiler
Der Platz auf dem Autodach ist begrenzt! Ja, mit 4 Antennen kann man während der Fahrt gut peilen, aber mit 8 Antennen fährt man besser.

Stationäre Peiler
Hier sollte man mindestens 8 Antennen aufbauen, wobei 12 Antennen deutlich bessere Peilergebnisse liefern. Ein reflexionsfreier Standort „über Dach“ wäre wünschenswert, womit sich z. B. die „Unterdachmontage“ oder der Betrieb auf einem Balkon oder „im Tal“ verbietet. Vom Einsatz „direkt am Relais“ ist abzuraten.

Antennen
Die Antenne ist das wichtigste Teil im System. Wenn die Antennen nicht bestmöglich aufgebaut sind, dann liefert der Peiler nur „Phantasiewerte“, denen man vertrauen kann oder eben nicht! Das heißt: GP-Antennen sollten „rundum“ ausreichend Masse haben. Dipole müssen gut symmetriert sein.
Dipole, Magnetfußantennen oder „Blechantennenfelder“ funktionieren gleichermaßen gut.

Sonstiges
Die (elektronische) Rotation der Antennen moduliert ankommende HF-Signale über den Doppler-Effekt eine FM-Modulation mit der Antennendrehfrequenz (300 Hz) auf. Dabei ist es egal, ob das Signal in FM, AM, SSB, CW moduliert ist oder sogar unmoduliert ist. Diese aufmodulierte „Zusatz“-Modulation kann man mittels FM-Empfänger hörbar machen und die Phasenlage der gefilterten 300-Hz-Sinuswelle bezüglich der Antennendrehfrequenz (Peilrichtung) auswerten.
Die Demodulation einer FM-modulierten Welle erfolgt rein auf Frequenzänderungen, nicht auf Amplitudenänderungen! Somit benötigt ein mobiler Doppler-Peiler im Nahfeld des Senders keinen Abschwächer.

Und abschließend: Den optimalen Peiler gibt es nicht, siehe nächster Absatz.

Die Auswahl

Ich werde oft gefragt, welchen Peiler man sich bauen oder kaufen sollte. Prinzipiell sollte man sich die folgenden Fragen stellen:

Soll es ein Mobilpeiler werden, um vielleicht einen aktuellen Relaisstörer schnellstmöglich auszupeilen oder gibt es nur hin und wieder Störungen und man will eher stationär peilen? Wie sieht es mit der Finanzierung aus und wie eilig ist der Wunsch?
Wie man anhand der Grafik erkennen kann, „den“ perfekten Peiler kann es nicht geben. Alles läuft auf eine Einzelfallentscheidung hinaus:

   Hat man es eilig und will nicht viel Geld ausgeben, dann startet man am besten mit einem mobilen 4-Antennenpeiler. Nachteilig ist die mangelnde Präzision (im Stand), was den Einsatz als stationärer Peiler ausschließt.

   Möchte man mehr Präzision und soll es günstig werden, dann bietet sich der Selbstbau an. Für den stationären Einsatz empfiehlt sich ein Antennenfeld mit 8 bis 12 oder mehr Antennen. Aber auch auf dem Autodach liefern mehr Antennen mehr Präzision, siehe meine Messungen.

   Wer es eilig hat und ausreichend Geld für einen qualitativ hochwertigen Peiler zur Verfügung steht, der wird bei renommierten Herstellern fündig.
Weitere Fragen und Antworten gibt’s auf der nächsten Seite...

Erstausgabe: Dez. 2000 - Neuauflage: Sept. 2022
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