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Phasenpeiler
Die Antennenansteuerung des Phasenpeilers funktioniert wie beim Doppler-Peiler. Anstelle von mindestens 3 Antennen kommen hier aber nur 2 Antennen zum Einsatz. Dementsprechend unterscheidet sich auch die Richtungsbestimmung:

Beim Phasenpeiler erhält man mittels „akustischer Minimumpeilung“ keine eindeutige 360°-Richtungsanzeige, sondern nur eine Standlinie durch den Sender. Die Seiten- bzw. Vor-/Rückbestimmung ist in der Grundversion (ohne Synchrondetektor bzw. schaltbares Laufzeitglied) nicht möglich.
Bild: © DJ3YB
Funktionsprinzip

Wie beim „Großen Bruder“ werden die Antennen wechselweise mit ca. 1 kHz zum Empfängereingang durchgeschaltet, was in einem FM-Empfänger einen gut hörbaren Doppler-Ton mit der Antennenumschaltfrequenz generiert.

Den Doppler-Ton kann man akustisch auf Minimum auswerten und so die Standlinie bestimmen:
Der Ton wird immer dann sehr leise, wenn sich die Antennen „quer zum Sender“ befinden, sich also (elektronisch) weder auf den Sender zu, noch von ihm weg „bewegen“ (bzw. „durch den Raum springen“).
Erhöht man den elektronischen Aufwand und baut einen Synchrondetektor bzw. ein schaltbares Laufzeitglied ein, dann kann man per Tastendruck die Richtung zum Sender (entlang der Standlinie) eindeutig bestimmen.

Im Internet sind jede Menge Bauvorschlänge zu finden. Einfach mal nach Phasenpeiler suchen.

Hier nur eine kleine Auswahl an Links:
The HANDI-Finder
Phasenpeiler nach DJ3YB, DK8TG, DL8DWM...
Phasenpeiler nach DL2NI (Eisch-Kafka-Electronic)
DJ9TU - Der Phasendifferenzpeiler
VIDEO: Amateurfunk-Kolloquium März 2019: Phasenpeiler
VIDEO: AFU-Tag München 2020: Duoband-Phasenpeiler
Der SPANDAU-Peiler (BX-075)

Hinweis zum Spandau-Peiler

Der Bausatz wurde 2011 im FUNKAMATEUR publiziert:
    Heft 9, Seite 917
    Heft 10, Seite 1056
    Heft 11, Seite 1176

Der Peiler ist für die „Zu-Fuß-Fuchsjagd“ im 2-m-Band konzipiert. Da die Magnetantenne auf der Platine in horizontaler Ebene angeordnet ist, kann man nur Sender mit horizontaler Polarisation peilen!
Zum Peilen vertikal polarisierter Wellen reicht es nicht aus, die Magnetantenne einfach um 90° in die Vertikale umzuschwenken (siehe Heft 11 am Ende der Seite 1180). Für die Relais-Störerjagd (bei der die Sender meist vertikal polarisiert sind) ist der Peiler also ungeeignet.

Vorteile
   Relativ einfaches, kostengünstiges Konzept, das keinerlei Eingriffe ins Funkgerät bzw. den Empfänger erfordert.
   Funktioniert mit jedem FM-Empfänger, welcher einen externen NF-Anschluß hat.
   Benötigt keinen Abschwächer im Nahfeld des Senders! Funktioniert auch mit Handfunkgeräten/Scannern im „Plastikgehäuse“.
   Bis auf den PIN-Dioden-Umschalter und den beiden Antennen ist keine „Hochfrequenz im Spiel“.

Nachteile
   Im Gegensatz zu einem Doppler-Peiler liefert der Phasenpeiler in der einfachen Version (d. h. ohne Synchrondetektor-Zusatz) nur eine Standlinie „durch den Sender“, keine 360°-Peilung. Bei einer Standlinie gibt es immer Doppeldeutigkeiten, d. h. der Sender kann sich vor oder hinter dem Fuchsjäger befinden!
   Eine Peilrichtungsanzeige in Grad ist nicht möglich. Mit der akustischen Minimum-Peilung kann nur „geradeaus“ gepeilt werden.



Fazit
   Der Phasenpeiler funktioniert nach dem „Homing-in“-Prinzip: Man fährt bzw. läuft möglichst immer direktauf den Sender zu.
   Eine gute Kartenarbeit verkürzt den Anfahrtsweg bzw. die Zeit, die man zum Ziel-Sender benötigt.
   Wie alle Funkpeilverfahren mit wenigen Antennen hat auch dieser Peiler mit Reflexionen zu kämpfen.

Erstausgabe: Dez. 2000 - Neuauflage: Sept. 2022
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