30.11.2005 - Eine Fuchsjagd der besonderen Art
© DL5DAN
Am Sonntag abend fiel mir ein ungewöhnlicher Störsender auf dem Kalmit-Relais auf. Der Sender sendete alle 3 - 4 Sekunden einen kurzen 1750-Hz-Rufton aus. Interessant war das „automatische“ Abschalten des Senders am Montag morgen als es hell wurde. Die Vermutung lag nahe, daß der Störsender mit einer Fotozelle ausgerüstet ist. An dieser Stelle erinnerte ich mich an Geschichten aus vergangenen Jahren, welche die Relaisverantwortlichen Cornel und Armin bei den jährlichen Kalmit-Pfingsttreffen erzählten. Das Interesse, auch einmal solch einen „Fuchs“ zu erlegen, war geweckt!
Leider gelang es mir am Montag abend nicht, noch einen Mitfahrer für einen nächtlichen Peileinsatz zu gewinnen.
Wegen dem außergewöhnlichen Störsender beschloß ich dann doch einen Alleingang für den Dienstag morgen. Am Heimat-QTH war kein Signal zu hören, trotz Sicht zur Kalmit. Das deutete darauf hin, daß der Störer in der Nähe der Kalmit sein mußte, also sollte die Jagd nicht allzu schwer sein...
Der Wecker war auf 3 Uhr gestellt, schaurig, aber es gelang mir dann doch gegen 5:30 Uhr auf dem Kalmit-Parkplatz zu sein. Unterwegs war das Signal nicht vernehmbar. Erst kurz vor dem Kalmit-Parkplatz war mit dem Mobilgerät ein schwaches Piepsen auf 145,100 MHz zu hören.
Vom Parkplatz aus war die Peilung eindeutig. Also ging es mit einer Richtantenne, einem Standard C558 mit diversen Dämpfungsgliedern, einem weiteren Funkgerät und Taschenlampen durch den ca. 20 - 30 cm tiefen Schnee Richtung Kalmit-Gipfel.
Bedingt durch den intermittierenden Sender war die Peilung etwas zäh, aber innerhalb kurzer Zeit war eine Baumgruppe ausgemacht. Die Feinpeilung dauerte dann aber fast eine halbe Stunde. Dank der anbrechenden Morgendämmerung konnte der Sender dann auch optisch ausgemacht werden. Ein starker Lichtstrahl aus der Taschenlampe auf die Fotozelle des Störsenders brachte letzte Gewißheit über den besonderen „Tannenzapfen“.
Leider gelang es nicht, durch Werfen von Ästen den in ca. 7 m über dem Boden hängenden Sender aus dem Baum zu „schießen“. Da ich jedoch nicht ohne eine Trophäe heimfahren wollte, ging es erst mal zum „Einkaufen“ zurück ins Tal. Mit einem dort erworbenen Klebeband und einer Verlängerungsstange war das Objekt dann aber schnell geangelt.
Suchbild:
Wer findet den Fuchs?
Erstaunlich, wie gut die Tarnung des Senders war. Durch Schnee und Rauhreif war der schwarze Körper des Schrumpfschlauchs kaum von einem Ast zu unterscheiden.
Gegen 10 Uhr wurde der Sender dann am Boden noch einmal für einen kurzen Test aktiviert, bevor es wieder nach Hause ging. Insgesamt, trotz des frühen Aufstehens eine interessante und lehrreiche Fuchsjagd.
vy 73 de Christoph, DL5DAN (at DARC.de)
Halali, der Fuchs ist vom Baum geangelt.
Nahaufnahme an der Leitplanke: Das war's dann, der Fuchs ist erledigt!
So bittet der Fuchs um Erlösung...
Innenansichten (Aufbau, Platine & Elektronik) vom lichtscheuen Gesindel gibt es bei „DL5DAN packt aus“!
Kommentar von DD1UZ
Man kann es nicht oft genug wiederholen: Es geht auch ohne teure Spezialpeilausrüstung!
Man muß „es“ nur tun!