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Morsetelegrafieseite DK5KE
Die Morsetelegrafie ist der Urknall des Internets
 
Morsen lernen - Geben lernen
Die klassische Morsetaste und der elektronische Wabbler
Aufbau, Funktion, Gebeweisen und allgemeine Hinweise


- Mechanische Mindestanforderung einer Taste
- Anfängerfragen: Welche Hand? Welche Taste?
- Die Handtaste - Handführung und Gebehinweise
- Ermüdungserscheinungen und deren Alternative
- Historische Videohilfen zur Gebeweise (US-Army)
- Die elektronische Taste - Praktische Gebehinweise
- Die elektronische Speichertaste - Eine Hilfe mit Pfiff
- Die individuelle Morsehandschrift und die Ursachen
- Der wichtige Flow - Das Ziel jedes perfekten Gebens
- Computer-Möglichkeiten zur Gebe-Perfektionierung

Ergänzungsseiten:
- Mechanischer Aufbau historischer Morsetasten
- Oder warum Tasten einen Schiebeschalter besitzen


Grundsätzliche Gebeprinzipien der Morsetasten bzw. Morse Keyer
!
- nichtautomatische Vertikaltaste (klassische Handtaste)
- nichtautomatische Horizontaltaste (Sideswiper/Cootie)
- halbautomatische Horizontaltaste (Bug/Vibroplex)
- vollautomatische Horizontaltaste (Elbug/Squeeztaste)

An jede Taste (ob alt oder neu) sind folgende Anforderungen zu stellen:

- Kontakthub und Federspannung müssen feinfühlig einstellbar sein.
- Hebel-Lagerung muss leichtgängig und möglichst korrigierbar sein.
- Tasthebel dürfen zu den jeweiligen Querseiten hin kein Spiel besitzen.
- Kontakte müssen aus harten, glatten und sauberen Oberflächen bestehen.
- Mechanik sollte auf einer schweren, rutschfesten Platte befestigt sein
- keine Aussetzer oder Kratzgeräusche beim Morsen Geben. Hilfe dazu!


Vorab zwei wichtige Fragen für den Beginner:
 
- Mit welcher Hand soll gegeben werden?

Eine häufige Frage lautet: "Mit welcher Hand soll ich trainieren, soll ich das Geben üben? Wäre es gut mit der linken Hand zu trainieren um später mit der rechten Haupthand frei schreiben zu können?" Dies wird u.a. als Vorteil bei Contesten gesehen, da ein unabhängiges Mitschreiben oft als günstiger betrachtet wird.

Hierzu: Viele Funker berichten vom Geben mit ihrer linken Hand und Schreiben mit ihrer rechten Haupthand (umgekehrt für Linkshänder). Dies funktioniert mit einer Handtaste genauso wie mit einer elektronischen Taste. Dabei wird bei einer elektronischen Taste auf der Gegenseite gerne die Punkt-/Strichseite vertauscht, da es für das Gehirn aus den Beschreibungen heraus spiegelbildlich leichter erscheint.

Einem Wechsel steht daher nichts im Wege, aber...!! Soll die Gebegeschwindigkeit sehr viel schneller werden, stellt sich sehr wohl die Frage nach der besseren Feinmotorik, besonders für die Bereiche der schnelleren Telegrafie. Daher wäre es sicherlich überlegenswert, ob die Haupthand aus perspektivischer Sicht vielleicht nicht doch günstiger wäre.

- Mit welcher Taste soll anfangs geübt werden?

Grundsätzlich kann mit jeder Morsetaste begonnen werden, aber...!! Traditionell wird immer mit einer Handtaste begonnen, denn diese unterstützt das Rhythmusgefühl des Lernenden in besonderer Weise. Die Handtaste gibt ein aktives Gefühl für die Punkt- und Strichlängen, sie ermöglicht dem Funker in jeder nur denkbaren Lage mit nur "zwei Drahtenden" zu funken. Ist der Morse-Rhythmus verinnerlicht, steht einem späteren Tastenwechsel nichts mehr im Wege. Darüber hinaus ist eine Handtaste für den Anfänger motorisch weit besser zu kontrollieren, denn viel zu schnell "rutschen" bei einer elektronischen Taste die Morsepunkte durch (QSD).


"Der Musiker ist für die Melodie verantwortlich, nicht das Instrument."
"Der Funker ist für sein Geben verantwortlich, nicht seine Morsetaste."

Sauberkeit ist wichtiger als Schnelligkeit!



Die Handtaste

Tastennamen: Handtaste, Hubtaste, Klopftaste, Klopfer, Straight-Key,
"Fauskeil", Morsetaster, ...
Gebeprinzip: Vertikale Tastung
Arbeitsweise:
Die Morse-Punkte und Morse-Striche werden durch ein
Senken und Heben des Tasthebels einzeln von Hand geformt.
Frequenzen: Für die langsame Handtelegrafie (QRS) werden die Frequenzen
3555 kHz, 14055 kHz, 21055 kHz und 28055 kHz empfohlen.

Handtaste


Geben lernen - Allgemeine und wichtige Hinweise zum aktiven Morsen

- Erst Geben, wenn das Klangbild der Morsezeichen wirklich erfasst ist.
- Die Taste nur mit geringem Hub und lockerer Federspannung einstellen.
- In den ersten Gebestunden unbedingt auf die richtige Tasthaltung achten.

Handführung

- Der Daumen liegt seitlich und muss gut anliegen.
- Der Zeigefinger berührt den rechten oberen Rand.
- Dieser drückt mit dem Daumen den Tasthebel nach unten.

- Der Mittelfinger zieht mit dem Daumen den Teller nach oben.

Gebehaltung

- Besonders zu Anfang der Übungen sollte der Ellenbogen nicht aufliegen.
- Die Morsezeichen werden aus dem Handwurzelgelenk(!) heraus gegeben.
- Der Unterarm muss weitgehend einen rechten Winkel zum Oberarm bilden.
- Hand- und Armlockerungsübungen sind zwischendurch zu empfehlen.
- Zeichen von Beginn an unbedingt musikalisch zusammenhängend geben.
- Einzelne Wörter o. Begriffe müssen in sich geschlossen gegeben werden.
- Erst wenn Zeichen sauber gegeben werden, ist das Tempo zu steigern.
- Keine Gebemethoden mit weniger als 3 Fingern oder sogar ohne Führung.

In der klassischen Gebeausbildung (s.a. Lernreihenfolgen) ergaben sich aus der Praxis heraus geeignete Übungsfolgen. Dabei sollte erst das saubere Impulsgefühl, erst nur Punkte, dann nur Striche, und danach erst die schwierigeren Punkt-Strich- oder Strich-Punkt-Übergänge, fehlerfrei erlernt werden.

Folgen:  E I S H 5  -  T M O CH 0  -  A V U 4  -  N D B 6  -  R L F P  -  K X Y Q C

Siehe ergänzend:
Historisch gültige Handhabung der Taste
Morse-Saudrücker und Linker-Fuß-Geber


Ermüdungserscheinungen

Besonders bei Gebe-Anfängern treten in der Phase des Morsen lernen schnell Ermüdungserscheinungen auf. Dies erfolgt insbesondere bei ungünstigen, d.h. unnatürlichen Haltungen der Hand und des Armes. Daher ist eine entspannte und korrekte Gebehaltung und -weise elementar. Verkrampfungen entstehen leicht bei zu anstrengendem und zu lang anhaltendem Gebetempo. Bei überhöhter und untrainierter Geschwindigkeit steigt darüber hinaus die Wahrscheinlichkeit von unnötigen Gebefehlern.


Historische Videohilfen zur Gebeweise (Lehrfilme der US-Army)

INTERNATIONAL MORSE CODE, HAND SENDING (1966, 19:47 Min.)
PRINCIPLES AND BASIC TECHNIQUE FOR GOOD, RHYTHMIC
SENDING 0F MORSE CODE BY OPERATING THE HAND KEY.
http://www.archive.org/details/gov.archives.arc.36813

TECHNIQUE OF HAND SENDING (1944, 12:10 Min.)
IMPORTANT PARTS OF THE TRANSMITTER, TENSION SPRING,
ADJUSTING CONTACTS, AND ADJUSTING SPRINGS. ELEMENTS
OF MORSE CODE, TIMING, AND PARTS OF BODY THAT FUNCTION
WHEN TRANSMITTING CODE. IMPORTANCE OF CORRECT POSITION
AND OPERATION.
http://www.archive.org/details/gov.dod.dimoc.23735



Die elektronische Morsetaste

Tastennamen: Elbug, Wabbler, ETM, ...
[non-iambic oder iambic (squeeze) paddles]
Gebeprinzip: Elektronische, horizontale bzw. seitliche Tastung
Arbeitsweise:
Die Morse-Punkte werden automatisch durch Drücken nach rechts, die Morse-Striche automatisch durch Drücken nach links, mit Hilfe einer separaten Elektronik erzeugt. Beim gleichzeitigen Drücken beider Seiten einer Zweihebeltaste werden die Punkte und Striche im Wechsel (Squeezen) gegeben. Die einzelnen Morsezeichen werden dabei - je nach Tastenbauart mit einem oder zwei Hebel (Paddles) - individuell von Hand geformt. Bei elektronischen Speichertasten können darüber hinaus auf Tastendruck automatisch vorab eingespeicherte Texte gesendet werden.
Frequenzen: Für die schnelle Telegrafie in Deutschland werden gerne die Frequenzen ±3567 kHz oder ±7024 kHz genutzt.


ETM Elekronische Squeezetaste


- Die Taste wird mit wenig Hub und lockerer Federspannung eingestellt.
- Der Ellenbogen liegt auf, der ganze Arm zeigt einen offenen Halbkreis.
- Die Hand bildet eine lockere Faust und liegt auf dem kleinen Finger auf.
- Zwischen dem geöffneten Daumen und Zeigefinger liegen die Paddles.
- Die Taste steht dabei in der geraden Verlängerung der geöffneten Finger.
- Ohne Tastenberührung werden beide Finger in geringer Distanz gehalten.

- Im Tastvorgang selber berühren die Fingerspitzen die Paddles nur leicht.
- Der Daumen betätigt die "Punkteseite", der Zeigefinger die "Strichseite".
- Die Finger müssen dabei locker und möglichst entspannt bewegt werden.
- Sie sollten den Geber symmetrisch, in gleichen Positionen berühren.
- Der beidseitige Fingerhub sollte so gering wie möglich gehalten werden.
- Nur Daumen und Zeigefinger dürfen tasten - alle anderen Finger ruhen.

- Zur perfekten, schnellen Tastung ist die SQUEEZE-Technik anzustreben.
- Die Zeichen werden hier durch Zusammendrücken der Paddles gebildet.
- Dadurch erfolgt eine wechselseitige Punkt- / Strich-Tastung ("iambic").
- Dabei werden die Zeichen mit einem Minimum an Bewegungen geformt.

Tastenprinzip Gebemechanik
ETM-Gebemechanik
(Rückansicht)
 
Profi M Profi M Six
Hochwertige Squeeze-Wabbler eines deutschen Herstellers


- Für Schnelltelegrafie können Paddles verkleinert oder entfernt werden.
- Ein Geben auf den kleinen "Stumpen" kann hierbei Weg und Kraft sparen.
- Dabei sollten die Abstände zwischen den Paddles/Stumpen gering sein.
- Eine sehr gute Alternative ist hierbei der kontaktlose Sensor-Geber.
- Und sehr hilfreich ist die Taste zu fixieren (rutschfeste Matte, Kleber, ...)

Bencher Verändeter Bencher zum Schnellmorsen
wmv-Video-QRQ-Gebebeispiel (408KB)

Siehe auch:
Grundlagen und Modes zur Squeeze-Technik

Erfolg = wenig Kraft + wenig Weg + entspannte Haltung + squeezen!


Hinweis zu Tastenwechseln - Mögliche Gebeprobleme mit neuen Tasten
oder vielleicht auch: "Never Touch a Running System!"

Grundsätzlich unterscheiden sich Tasten durch leicht unterschiedliche Federdrücke, Kontaktabstände, Paddlewege, Leichtgängigkeiten und mehr. Hat sich der Funker an eine Morsetaste perfekt gewöhnt, ist er mit ihr regelrecht "verwachsen", bestehen häufig Anpassungsprobleme bei neuen Gebern. Die Gebefehler häufen sich und sehr gerne wird die Schuld der neuen Taste zugeschoben. Und auch wenn der Funker seine persönliche Einstellung erneut gefunden hat, ist es zu Anfang nicht das gewohnte Tastengefühl. Das Unbewusste muss sich auch hier erneut auf die Taste einstellen, denn die wichtige Automotorik ist mehr oder weniger gestört - Anpassungsvorgänge sind notwendig. Es dauert wieder seine Zeit, aber mit Geduld wird bald wieder im Flow gemorst, ohne dass man sich des eigenen Gebevorgangs bewusst wird.


Die elektronische Speichertaste - Eine helfende Morseelektronik mit Pfiff

Obwohl der "echte" Telegrafist vollautomatische Hilfsmittel (z.B. Morse-Schreib- oder Dekoderprogramme) ablehnt, werden einfache Speicher-Hilfsmittel zum Geben gerne genutzt. Mit erweiterten Morseelektroniken können immer wiederkehrende Texte auf Tastendruck oder als Endlosschleife mit Pausen gesendet werden (s. ETM-4C).

Überwiegend verwendet werden diese Speicher für die allgemeinen Anrufe (CQ) und  den schnellen Contestbetrieb. Die gleichförmigen Inhalte entlasten und stärken das Durchhaltevermögen. Daher ist ein Morsespeicher besonders bei den CQ-Rufen empfehlenswert, bei denen vielleicht keine oder keine schnelle Antwort zu erwarten ist. Dies steigert gleichzeitig die Chance für außergewöhnliche Morse-Verbindungen.

Memory
Sinnvoll ist die Nutzung bei:

- langen Wettbewerben (Conteste),
- geringen Sendeleistungen (QRP-Betrieb),
- ungenutzt erscheinenden Bändern (Baken),
- unüblichen Morsegeschwindigkeiten (QRQ).


Damit ist die Speichernutzung auch ideal für "Nebenbei-Rufe". Warum nicht im Hintergrund CQ rufen und sich einfach - oder auch nicht - überraschen lassen?



Die individuelle Morsehandschrift und die Ursachen

Wie bei der üblichen Schreibschrift gibt es auch bei der Morsetastung - besonders bei der Nutzung einer Handtaste oder BUG - persönliche Eigenheiten. Den Zeichen werden dabei unbewusst eigene Charakterzüge aufgedrückt. Die Zeichennorm ist dadurch mehr oder weniger verändert. Dadurch werden die einzelnen Morse-Schriftbilder - wie bei einer normalen Schrift - unterscheidbar. Bei größeren Norm-Abweichungen oder Unregelmäßigkeiten kann zusätzlich die Lesbarkeit der Zeichen leiden, Morse-Decoder geraten dann an ihre Grenzen. 

Ursachen können sein:

- Unterschiedliche Länge der kurzen oder langen Impulse
- Zusammenziehung der Zeichen innerhalb eines Wortes
- Fehlende oder unterschiedliche Wortabstände
- Unkorrekte Punkt- oder Strichfolgen
- Pausen innerhalb eines Wortes
- Unregelmäßiges Geben

mp3-Beispiel (38KB) Homepagemotto in schlechter Handschrift

Siehe dazu ergänzend:
Netto-Brutto-Betrachtung im Geben
Stakkato-Morsen als Tempoillusion


Historische Darstellung unterschiedlicher Morse-Handschriften, aufgenommen auf speziellen Papier-Streifenschreibern. Die "Morse-Zackenschrift" (Undulatorschrift) kann leicht abgelesen werden.


Undulator-Handschriften
[CQ 3/1937, Seite 36]        

Tipp: Mit dem freien und plattformunabhängigen Audio-Editor AUDACITY kann die eigene Gebeweise, vergleichbar mit dem historischen Bild, in Hüllkurven dargestellt auf ein korrektes Geben überprüft werden.

Eine normgerechte Morsehandschrift ist für die Übertragungssicherheit zwingend erforderlich. Persönliche Eigenheiten sind - soweit möglich - zu minimieren!

Bei nachlässig gegebenen Morsezeichen spricht der Funker von "Schmieren". Verschlechtert sich die Handschrift, ist eie Beschwerde der Gegenstelle mit der Q-Gruppe "QSD" ("Saudrücker")" oder "QLF ("linker Fuß")" nicht auszuschließen. Spätestens dann sollte die eigene Gebeweise überprüft werden.

Selbstbau-Relaistaste
Neben der tatsächlichen Morse-Schreibschrift gibt es auch eine individuelle, funkbetriebliche Handschrift.
Werden deutsche Umlaute gegeben? Gibt es ein "CH" als vier Striche? Ist die Sprache locker oder förmlich? Gibt es Mundartanteile? Gibt es einen Sender-Sound?
Und daher gibt es auch das Emotimorsen!

Tasten-Selbstbau mit einem Relaisteil und Münzen

Alle diese Unterscheidungsmerkmale geben der Morsetelegrafie ihren besonderen Reiz, ist doch der Funker an seiner Art und an seinen Morsezeichen zu erkennen.

Siehe auch:
Morse-Saudrücker und Linker-Fuß-Geber
Morsehandschrift bei hohen Geschwindigkeiten.


Der wichtige Flow - Das Ziel jedes perfekten Gebens

Der Morse-Gebefluss ist bildlich mit einem "fließenden Wasser" zu vergleichen. Der Zeichenfluss kann stockend und unruhig erfolgen, schnell wechselnd und auch sehr unsauber sein. Der echte Flow im Morsen wird dagegen als ein perfektes, geradliniges und "selbstvergessenes" Dahingleiten der Zeichen in fast korrekten Normabständen verstanden - musikalisch flüssig, nahezu wie ein Maschinen- oder Computergeber.

Der Flow ist dabei: "[...] das beglückend erlebte Gefühl eines mentalen Zustandes völliger Vertiefung (Konzentration) und restlosen Aufgehens in einer Tätigkeit („Absorption“), die wie von selbst vor sich geht [...]" (Flow Wikipedia).

Es ist nach dieser Definition exakt der Bereich zwischen der persönlichen Über- und Unterforderung. Nur nicht zu langsam und bitte nicht zu schnell! Das Ziel eines guten Telegrafisten sollte daher immer ein guter Flow sein, der mit zunehmender Gewöhnung auch höhere Geschwindigkeiten möglich macht. Und gerade in der gehörlesenden Klartext-Telegrafie ist dieses "Fließen", diese gleichmäßige "Morse-Strömung" ein anziehender Magnet und oft auch ein Erkennungszeichen.

Enpfehlung: Finde deinen besten (schnellsten) Flow und pflege ihn gut!


Computer-Möglichkeiten zur Gebe-Perfektionierung
Überprüfung und Verbesserung der eigenen Gebeweise mit dem Morsedecoder

Eine gute Gebeweise ist mit Unterstützung eines Morsedecoders hervorragend zu trainieren. Dabei ist das getastete Morsealphabet durch eine (Freeware-) Software unmittelbar kontrollierbar. Kleinste Zeichen- oder Abstandsfehler werden klar und deutlich auf dem Screen angezeigt - brutal ehrlich und oft ilusionszerstörend"! Es ist ein geeignetes Trockentraining - und dies nur mit dem internen Mithörton! Ein wirklich einfacher Weg zum guten Geben! Dabei ist das Abtelegrafieren eines Zeitungsartikels oder eine fiktive Klartextunterhaltung in einer leicht erhöhten Geschwindigkeit sehr empfehlenswert. Besonders häufige oder schwierige Fehlerwörter (Fingerbrecher) werden vermerkt und deren Fingermotorik besonders geübt.

Siehe dazu:
Empfang eigener Morsezeichen mit einem Decoder
Besondere Aufwärmübungen für den Telegrafisten


Gebeflüssigkeit - Parallelgeben über einen längeren Abschnitt

Ein zusätzlicher Weg und eine weitgehend unbekannte Ergänzung der Morse- Gebeausbildung oder des Morsetrainings zur eigenen Perfektionierung ist die Paralleltastung mit einem Computerprogramm (früher Maschinengeber).

Hierbei erfolgt die zeitgleiche Tastung eines vorliegenden, identischen Textes von Hand bei separater, automatischer Morseausgabe durch den Rechner. Dabei steht als Beispiel der Lautsprecher der eigenen Tastung auf der linken, der des Computers auf der rechten Seite (oder verschiedene Kopfhörermuscheln).

Da der Rechner "kalt und unerbärmlich" den vorab eingegebenen Trainingstext in normgerechter Morseschrift abspult, kann der Trainierende auf diese Weise das korrekte Rhythmus- und Tempogefühl durch die parallele Tastung verinnerlichen. Ziel ist es hierbei, ein ganzheitliches Signal zu produzieren - ein weitgehendes Verschmelzen der beiden gleichen, voneinander unabhängigen Textinhalte.

In früheren Jahren wurde dazu mit einem Maschinen- Streifenschreiber die Handschrift zusätzlich kontrolliert. Ein Beispiel gibt die obige Handschriften-Darstellung. Das Ziel war eine perfekte und damit normgerechte Handtastung - ohne jede "verräterische", persönliche Gebenote.

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