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Die vollautomatische Squeeze-Taste
Grundlagen der Squeeze-Technik
Die klassische Form der elektronischen Morsetaste nutzt einen
einarmigen Geber.

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Durch ein
seitliches Hebeldrücken von links nach rechts werden elektronische
Morsepunkte - von rechts nach links elektronische Morsestriche
erzeugt.
Hierbei kann jeweils nur eine Seite getastet werden. Für das
Morsezeichen "C" muss somit
der Hebel ständig hin und her bewegt werden. Es gibt nur ein
entweder - oder!
Dieses Prinzip hat gegenüber der halbautomatischen Taste (BUG) einen
Geschwindigkeitsvorteil. Gleichzeitig wird durch die Tast-
Elektronik eine normgerechte
Impulslänge erzeugt. Das Telegrafieren wird
"bequemer"!
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Durch die fortschreitende elektronische Entwicklung entstand das
Squeeze-Verfahren.
Hierbei handelt es sich um ein zweiarmiges Gebeprinzip, bei der -
im Gegensatz zur klassischen Form - beide Impulsseiten gleichzeitig
gedrückt werden können.

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Dies begründet
die englischsprachige Tastenbezeichnung Squeeze, was drücken,
pressen oder quetschen bedeutet.
Das Zusammendrücken
beider Hebel ermöglicht einen stetigen Wechsel zwischen Punkt und
Strich. Die Zeichen "A, N, K, R, C, Ä, [Punkt], [Strichpunkt], ka,
ar" können durch ein einfaches, zeitgerechtes Zusammendrücken der
Tasthebel geformt werden. Hierbei werden zusätzlich Bewegungen
eingespart. Es kann noch schneller telegrafiert werden!
Jedoch können auch
- wie oben in der klassischen Form - alle Morsezeichen ohne ein
Zusammendrücken der Hebel geformt werden.
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Durch den neuen automatischen Punkt-/Strich-Wechsel ergab sich der
Begriff "iambic". Das englische "iambic" ist vom antiken Betonungs-
oder Versmaß "Jambus" abgeleitet worden. Dieser klassische Rhythmus
ist eine sich ständig wiederholende "kurz-lang"- Betonung -
mp-Hörbeispiel (13KB).
Die Tastenbezeichnungen sind vielfältig. Die einarmige Taste wird
"non- iambic paddle" oder "single lever paddle" genannt. Sie kann
auch nach dem Sideswiper- Prinzip
ohne Elektronik genutzt werden.

Die squeezefähigen, zweiarmigen Tasten nennt man "twin lever
paddle, dual lever paddle, iambic- paddle" oder einfach Squeeze-
Taste. Hierbei unterscheiden sich verschiedene Bauformen
(Klassisches Hebelprinzip [ETM, Vibroplex], FYO-Prinzip [Bencher]
und Sensoren).
Die fortschreitende Elektronik mit ihren integrierten Schaltungen
erweitern die Squeeze- Anwendungen. Moderne Punkt-/ Strichspeicher
ergänzen den Betrieb. Integrierte Tastenschaltungen (Curtis-IC's,
...) ermöglichen mit ihren zusätzlichen Varianten ein auf den
Anwender abgestimmtes, spezielles Geben. Wahlweise können Punkt-
und/oder Strichspeicher an- oder abgeschaltet werden. Auch sind
Sonderformen möglich. Das Squeezen wurde "philosophisch"!
Grundsätzlich werden unterschieden: |
Mode A
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Squeezen ohne
Punkt-/Strichspeicher |
Mode B |
Squeezen mit
Punkt-/Strichspeicher |
Mode B
Cmos
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Variante Mode
B
(Cmos-Keyer-Mode/Improved Curtis Mode) |
Das folgende Beispiel zeigt die wesentlichen Unterschiede der
verschiedenen Modes anhand des Morsebuchstabens "K". Hierbei werden
beide Hebel für die Zeitdauer des Zeichens ständig aufeinander
gedrückt, wobei der linke Punkthebel leicht verzögert getastet
wird.
In allen Modes wird der unmittelbar gegebene Punkt oder Strich
ergänzt, wenn die Taste innerhalb des laufenden Impulses
losgelassen wird.
Mode A
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Der letzte Impuls
wird nur vervollständigt.
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Mode B |
Es wird jeweils
ein entgegengesetztes Zeichen hinzu gefügt, wenn der
gegenüberliegende Hebel zum Zeitpunkt des letzten Impulses gedrückt
war. |
Mode B
Cmos
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Wie Mode B, jedoch
ist eine Ergänzung vom Zeitpunkt des "Loslassens" abhängig. Wird
der Hebel zu Beginn des letzten Zeichens losgelassen, erfolgt kein
entgegengesetzter Impuls. Wird jedoch verzögert ( ! ), erfolgt eine automatische
Ergänzung. |

Die verschiedenen Modes erfordern daher unterschiedliche
Bewegungsabläufe in der Formung der einzelnen Zeichen! Ein
ausreichendes (Trocken-)Training und auch Aufwärmübungen, sowie die korrekte
Handhabung der Taste sind
Voraussetzung für einen fehlerfreien Morsebetrieb!
Siehe auch: Morsehandschriften bei hohem
Tempo
Der Mode A kann bei hohen Geschwindigkeiten vermutlich als der
häufigste Mode betrachtet werden. Der Mode B wird von vielen
Telegrafisten als etwas schwieriger, etwas gewöhnungsbedürftiger
bewertet.
Tipp: Weitere empfehlenswerte
Tasteninformationen bei DJ5IL http://cq-cq.eu.
Hier zum Thema: "DJ5IL radio topics: all about squeeze keying" (pdf
en).
Schnelle und saubere Telegrafiezeichen sind nur mit einem
verinnerlichten Tastprinzip möglich. Es ist der berühmte Flow, das Fießen. Und es ist
immer der Funker selbst - und nicht die Taste - der für eine
perfekte Morsehandschrift verantwortlich ist!
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©
DK5KE
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