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Morsetelegrafieseite DK5KE
Die Morsetelegrafie ist der Urknall des Internets
 
Morsen und Computer - Morsen online
Die Morsetelegrafie mit dem Rechner


- Rechnermorsen - Fluch oder Chance?
- Automatische Morsezeichen-Dekodierung
- Online-Morsen über das Internet
- Morseverfahren QRSS
- Morsen mit einem Milliwatt
- Kohärente Telegrafie (CCW - CCW-FSK)
- Stereo-Zeichenempfang und Zusatzfilter

  Ergänzungsseite:
- Modebeschreibung CCW/CCW-FSK/QRSS


Rechnermorsen - Fluch oder Chance?

Neue digitale Übertragungsverfahren werden zunehmend beliebter, können sie doch im Minutenrhythmus, in Einzelfällen sogar vollautomatisch, neue Funkverbindungen für QSL-Sammler und DX-Jäger generieren. Die nur sehr kurzen Verbindungsaufnahmen ("Verständigungsverkehre") stehen im Widerspruch zu den klassisch-traditionellen Morseverbindungen, die gerade auch das beliebte Ragchewing, also das persönliche Morsegespräch, in allen seinen Facetten ermöglichen.

Für Morse-Interessierte gibt es mittlerweile eine Reihe anerkannter Programme und APPs, die das Morsealphabet in recht brauchbarer Qualität dekodieren können. Für den Morse-Unkundigen wäre es somit ein reizvoller Einstieg in die faszinierende Morsewelt. Und da bekanntlich der Appetit beim Essen kommt...

Tastatur
Die nachfolgenden Hinweise zeigen zusätzliche Möglichkeiten des praktischen Morsens fernab des allgemein Üblichen. Und obwohl diese modernen Techniken von Traditionalisten eher abgelehnt werden, bieten sie doch Chancen, die historische Morsekunst weiterhin zu pflegen, sie besonders den neuen Funkern näher zu bringen.


Automatische Morsezeichen-Dekodierung
Morsedecoder - Hilfen zum Praxis-Betrieb und zum verbesserten Geben

Die Morse-Decoder dienen dem Laien und Anfänger zum (anfänglichen) Mithören der (noch unbekannten) Morsewelt, dem an digitalen Experimenten interessierten Funker vielleicht zu eigenen Morseverbindungen mit dem Computer (A1B-Verbindungen) und dem fortgeschrittenen Telegrafisten zur Kontrolle oder der Verbesserung der eigenen Gebeleistung. Reizvoll kann es für jeden sein...

Hörbetrieb: Für eine automatische Decodierung des Morsecode reicht als technische Minimallösung bereits ein (Freeware-) Decoder-Programm mit einem einfachen Kabel zwischen dem NF-Ausgang des Empfängers und dem Mikrofon- bzw. 'line-in'- Eingang des Rechners aus. Nach der korrekten Pegeleinstellung und der entsprechenden Programmkonfiguration kann das Lesevergnügen bereits nach kurzer Zeit starten.

Sendebetrieb: Und für den zusätzlichen Sendebetrieb sind Schaltungsübersichten (Soundcard Interfacing) zum Selbstbau bequem im Internet zu finden. Zusätzlich werden im gut sortierten Amateurfunk-Fachhandel industrielle Cat-/Soundkarten-Interface-Fertiglösungen angeboten, die gleichwohl auch für viele andere bekannte Digitalverfahren (FT4/8, RTTY, etc.) genutzt werden können. Die Telegrafiewelt steht damit auch für den Sendebetrieb offen!

Beliebt sind: (Freeware-) Morse Decoder bzw. Encoder "CwGet" von UA9OSV und "EhoCW" von F8EHO. Aber auch die bekannten Programme "HamScope", "Multipsk", "MixW" und "Fldigi" bieten zusätzlich den CW-Decoder-Genuss. Je nach Programm wird auch ein breitbandiger Panorama-Empfang über mehrere Telegrafiekanäle angeboten. Die gleichzeitige Decodierung mehrerer Stationen ist damit möglich.

Weiterführende Links zu den Decodern mit ihrem Download hier.

Vorteil: Im praktischen Digitalfunk haben die verbreiteten Multimode-Programme neben der Möglichkeit der Decodierung von RTTY, Olivia, PSK, etc. somit auch einen eigenen Morse-Decoder/-Encoder. Ein leichter(!) CW-Einstieg, auch für den bereits aktiven OM.

Automatische Übersetzungen können sogar auch mit einem "Handy" erfolgen! Mit einer guten Morse Decoder APP ist die Dekodierung auch mit einem Smartphone oder Tablet möglich. Mit der Suchfrage "Morse Decoder" bei Google Play ergeben sich genügende Antworten. Dem bequemen Mitlesen (z.B. Smartphone am Lautsprecher) eines CW-Signals steht somit nichts entgegen - Experimente können Freude machen.

Jedoch ergibt sich neben der Technik auch noch die betriebliche Herausforderung.


Morse-Decoderprogramm

Beispiel Morsedecoder: Freeware-Multimodeprogramm "HamScope"
Lesen unbekannter Morsezeichen - Hilfe zur eigenen Gebekontrolle


Notwendige Hinweise zur funkbetrieblichen Decoder-Nutzung

Der attraktive Vorteil ist die sofortige Telegrafie-Betriebsbereitschaft ohne jedes vorherige Morsen lernen. Sehr empfehlenswert sind - sollten sie nicht genügend vorliegen - Informationen über die Grundlagen der Morse-Verkehrsabwicklung, denn ohne die eingefahrenen betrieblichen Regeln ist ein erfolgreicher Morse-Praxisbetrieb nur bedingt möglich. Die programmierbaren F-Tasten sollten somit mit geeigneten Inhalten eines CW-Standard-QSOs vorbelegt sein.

Wichtig ist also: Ausreichendes Grundlagenwissen über die Morseverkehre!

Ein großer Nachteil darf jedoch nicht verschwiegen werden. Die CW-Programme sind primär auf genau gegebene Morsezeichen abgestimmt. Liegen die Abweichungen außerhalb bestimmter Toleranzen, ist das automatische Mitschreiben nicht mehr ausreichend sauber. Ungültige und wirre Pseudozeichen sind dann die Folge. Dabei leidet das Verstehen und die Freude sinkt. Auch ist die Programm-Voreinstellung der Morse-Decodierung nicht unwichtig, denn die unterschiedlichen Einstellmöglichkeiten können einen entscheidenden Einfluss auf die Decodierqualität haben. Dennoch kann das Experimentieren mit dem Morsen viel Freude bereiten!

Die Morse-Stationen formen ihre Morsezeichen von Hand, sei es mit einer Hand- oder auch einer elektronischen Taste. Der Gebrauch von Morse-Tastaturen ist dagegen eher selten. Synchronisationsprobleme sind am Computer nicht selten, ist doch der Mensch keine Maschine. Dies tritt insbesondere bei unsauberer Gebeweise und zu schwachen Signalen auf. Ein Morse-Programm ersetzt nicht das echte Morsen! Notwendig sind daher: ausreichend klare und vor allem normgerecht gegebene Morsezeichen.

Wichtig und hilfreich: Praxishinweise zum Decoderbetrieb A1A/A1B der EUCW

Es kann tatsächlich funktionieren und Morseverbindungen zwischen "Rechner" und Mensch finden auch statt. Aber es gilt: Der wunderbare "Biocomputer" des Menschen ist gegenüber den Decoder-Fehlern (noch sehr) überlegen.

Dennoch sollte es der Morse-Interessierte versuchen - aber für das ultimative Morsegefühl ist das Erlernen der kunstvollen Zeichen weiterhin unumgänglich!

Zum Gebetraining siehe auch: Computer-Möglichkeiten zur Gebe-Perfektionierung


Online Morsen und Morsen lernen über das Internet 
ICW - CWCom - SKYPE - ZELLO
"Und ist die Welle müd und taub,
sag ich dir höflich mit Verlaub,
kannst weiter an der Taste hocken
und still in dich hinein frohlocken."
ICW
Das bequem umzusetzende und betrieblich aktive ICW-Online-Morsen ist eine vom Amateurfunk unabhängige Ergänzung für das Morsen lernen, für den gemeinsamen Schul- oder Trainingsbetrieb, sowie für das beliebte Klartext-Ragchewing. Lernende können in einer geschützten Umgebung über alle Distanzen hinweg mit dieser freien Möglichkeit über einen bestehenden deutschen Server gemeinsam üben.

Und mitunter ist es Funkamateuren nicht möglich, mit einer eigenen Funkanlage oder mangels eigener (geeigneter) Antenne aktiv zu morsen. Auch können mangelnde Funkwetterbedingungen, ein gewollt störungsfreier Trainingsbetrieb oder auch freundschaftliche Morserunden mit sonst nicht oder nur schlecht erreichbaren Telegrafiefreunden der Grund einer morsetelegrafischen Internetnutzung sein.

Unabhängig von der weltumspannenden Kurzwelle können somit Morsekontakte erfolgen - über ein Internetprotokoll für Morsen (CW). Diese als "ICW" bekannte Möglichkeit bietet einen störungsfreien und gesicherten Online-Morsebetrieb.

Der Einstieg ist einfach: Als Minimalanforderung reicht lediglich ein Computer, ein Tablet oder ein Smartphone, die plattformunabhängige und freie Open Source Chat Software Mumble, wenige Verbindungskabel, eine Morsetaste und ein übertragbarer (Transceiver-) Mithörton.

Ein Übergabepunkt (Gateway) zur Kurzwelle besteht nicht!

Es handelt sich hier um eine ausschließliche Internetanwendung für JEDERMANN und NICHT um einen offiziellen Teil des Amateurfunkdienstes. Für die Morse-Teilnahme am ICW-System ist somit KEINE Sendegenehmigung erforderlich! Sprachübertragungen sind zur Trainingsergänzung möglich.

Funkamateure nutzen meist ihr Rufzeichen mit Vornamen/Standort, Nichtamateure einfach nur ihren Vornamen/Standort. Dieses System stellt eine freie Ergänzung für jeden morsigen Enthusiasten dar und ersetzt natürlich nicht das anspruchsvollere Morsen über die Kurzwelle.


ICW-DL-Server

Beispiel des deutschen ICW-Servers mit mehreren Kanälen

Obwohl manchmal kontrovers diskutiert (kein "echter" Amateurfunk, Abwanderung der Telegrafisten in das Internet), bietet dieses iCW-Verfahren sehr wohl auch Vorteile.

Tipp: Gut geeignet für ungestörte (angstfreie) Lern- und Trainingsaktivitäten mit einem Partner oder einer Ausbildungsgruppe! Neben einer bequemen Nutzung der bekannten und offenen Server kann auch eine eigene ICW-/Mumble-Server-Software eingesetzt werden. Es ist eine gute und mittlerweile auch anerkannte Morse-Lernplattform.

Zugänge und nähere betriebliche und technische Hinweise:
https://www.elektronik-labor.de/Projekte/icw-einstieg.html
https://sites.google.com/site/icwoip (en)


CWCom
Eine Alternative ist die freie Software "CWCom". Auch hier sind Morseverbindungen über das Internet möglich. Hier ermöglichen umfangreiche Konfigurations-, Betriebs- und Verbindungseinstellungen in der Software den gemeinsamen Morsekontakt.

Nähere Hinweise zu CWCom:
Infoblog: https://morsepower.blogspot.com/p/blog-page.html (en)
Download: https://cw-communcator.software.informer.com/1.5 (en)


SKYPE und ZELLO
Daneben gibt es noch andere Online-Möglichkeiten. So fanden in der Vergangenheit bereits Morsekurse mit Hilfe des verbreiteten Chat-Programms "SKYPE" und der schnellen und einfachen Walkie Talkie App "ZELLO" statt. ZELLO wurde dabei erfolgreich mit zwei Kanälen in einem gemeinsam organisierten und hörerstarken Online-Morsekurs vom "Morsefreund-Programm" der AGCW und dem virtuellen DARC OV D22 "Soziale Medien" eingesetzt [CQ DL 5-2020].


QRSS-Morseverfahren

Vorweg: Für dieses Morseverfahren braucht man keine (eingehenden) Kenntnisse über den Morsecode! Die Morse-Geschwindigkeit ist sooo langsam und gleichzeitig werden die Zeichen auch gut lesbar auf dem Bildschirm in Punkte oder Striche dargestellt. Sie sind dann leicht mit Hilfe einer Liste oder des berühmten Morsebaum abzulesen. Daher kann es auch ein wunderbares Experimentierfeld für den interessierten (Noch-)Nicht-Telegrafisten sein.

QRSS gehört zur Familie der Superschmalband-Sendearten. Die erforderliche Bandbreite liegt im einstelligen Hertz-Bereich, daher treffen sich die weltweiten Nutzer grundsätzlich innerhalb eines Kilohertz pro Band. Absprachen, Frequenzhinweise und (Screen-)Rückmeldungen erfolgen überwiegend über die aktive E-Mail-Gruppe der internationalen QRSS-Experimentalgruppe "The QRSS Knights".

Die Sendertastung erfolgt bei diesem Verfahren ausschließlich mit dem Computer. Das Ziel dieses experimentellen QRSS-Verfahrens und seiner verwandten Systeme wie z.B. DFCW, ist primär der Nachweis einer ionosphärischen Funkwellenreflexion mit minimalsten(!) Sendeleistungen und weniger ein klassisches "2-WAY-QSO". Es ist daher ein CW-Mode für den Forscher. Dopplereffekte, Mehrwegeausbreitungen und auch das ionosphärische Verhalten am Rande der Toten Zone können gut erkannt werden. Ein Bildvergleich ist die Langzeitbeobachtung der Bake OKØEU mit dem QRSS-Empfangsprogramm ARGO (Mode Morsepunkt 120 Sekunden!).
 
Im Betrieb erfolgen QRSS-Signale überwiegend mit geringsten Sendeleistungen (häufig ± 10 mW - aber auch viel weniger!). Durch den bekannten Zusammenhang von Bandbreite, Übertragungsgeschwindigkeit und Signal-Rauschabstand, muss(!) das Morsetempo für die extremen Minimalleistungen erheblich verringert werden. Für die üblichen QRSS-Normpunktlängen von 3, 10 oder 60 Sekunden kommen nur digitale Wasserfall-Empfangsprogramme in Frage, auf denen die extrem langsamen Morsezeichen in einer komprimierten Form leicht abgelesen bzw. auch automatisch aufgezeichnet werden können. Der Empfang erfolgt über DSP-/FFT-Programme, die die Beobachtung schwacher Signale noch sehr weit unter dem Rauschen (QRSS60 bis ± 26 dB!) erlauben. Zum Senden werden dagegen andere Rechner-Programme genutzt, wie z. B. QRS 4.

Eine Vielzahl geeigneter und empfehlenswerter Programme zu den QRSS-Verfahren sind u.a. bei dxzone.com übersichtlich gelistet. Das Digitalprogramm Multipsk kann das QRSS-Morseverfahren auch automatisch dekodieren, gut für klassisch-digitale Zweiwege-Verbindungen. Siehe hierzu auch die QRSS-Information Multipsk.

Wichtig: Zentraler Treffpunkt der "QRSS-Ritter" https://groups.io/g/qrssknights.
Eine echte Herausforderung!?


Morsen mit einem Milliwatt - QRSS-Ergebnisse

Und es ist möglich! Nachstehende Tests zeigen ein erfolgreiches Super-QRPpp!

Test DK5KE am 29.11.2003 auf 7.037,77 kHz in QRSS3 mit 1 mW!
(Leistung am Einspeisepunkt des 4 m hohen Dipols gemessen.)


QRSS-Test


Empfangsbild und Kommentar von DL2WRJ, JO51TU (Entfernung 360 km):
"Ich glaube ich sehe dein Signal bei 615 Hz im Spectrogramm. Sehr schwach mehr ein "T" denn ein "M". Ich beobachte weiter." - "Das ist wirklich Wahnsinn, wenn du einem erzählst dass dein 1 mw Signal zwischen den ganzen KW Klickern zu lesen war, glaubt dir das niemand."


Test DK5KE am 13.12.2003 auf 3.585,11 kHz in QRSS10 mit 1 mW!
(Leistung am Einspeisepunkt des 4 m hohen Dipols gemessen.)


QRSS-Test


Empfangsbild und Kommentar von DF3LP, JO54AG (Entfernung 439 km):
""CW" ? Dein Signal ist "M" hier. Tiefes Fading. Frequenz: ~-12 Hz." - "Wenn ich bedenke, dass man 1 mW vielleicht gerade mal mit einer LED sichtbar machen koennte, erstaunt mich Dein Signal umso mehr, hihi."

QRB
Kommentar von ON5EX, JO10UX
(Empfangsdistanz 218 km):
"Seeing some speckled traces on
minus 10 Hz. Dourbes looking good
(MUF 3.7 MHz for D=200-300 km)."

[Dourbes ist die belgische Ionosonde.]

In einzelnen europäischen Versuchen konnte der Weitempfang von Leistungen unter(!) einem Milliwatt ebenfalls nachgewiesen werden! Die Ergebnisse dieser QRSS-Tests aus der Amateurfunkgruppe "QRSS KNIGHTS" machen die besondere Problematik der elektronischen Umweltverschmutzung in hohem und ernüchterndem Maße bewusst!


Kohärente Telegrafie (CCW)

Die seltene kohärente Telegrafie ist eine rechnergestützte Form des Morsens. Hierbei wird der Empfänger mit dem Sender ständig synchronisiert. Das System kennt daher den Zeitpunkt eines neuen, zu erwartenden Impulses. Der Vorteil dieses Verfahrens liegt in der Verbesserung des Signal- / Rauschabstandes. Neben der klassischen A1A/B- CCW-Variante findet auch das frequenzgetastete F1A/B-CCW Verwendung. Beide Verfahren eignen sich für den althergebrachten Hörempfang.

Die kohärente Telegrafie ist mittlerweile auch mit Soundkarten-Programmen (z.B. Multipsk) möglich. Neben dem Vorteil der Synchronisierung ergibt sich hierbei eine weitere Verbesserung durch die Nutzung der digitalen Schmalbandtechnik.

Die Trefffrequenzen sind - wie schon in früheren Entwicklerjahren - die üblichen QRP- CW- Frequenzen plus je 1 kHz, wie z. B. 3561 kHz (Ersatzform für Wasserfall- Angaben 3560USB/AF1000 (Sendereinstellung 3560 kHz, Wasserfallklick auf 1000 Hertz)).

Erkennbar ist das MULTIPSK-CCW - der auch als gemischter Mode A1A/A1B (Mensch/ Maschine) bezeichnet werden kann - an den Eingangsmorsezeichen "CCW" und dem Synchronisationszeichen "eb/as". Zeiträume, die den üblichen Zwischenraum überschreiten, werden ebenfalls systembedingt mit dem Synchronisationszeichen "eb/as" aufgefüllt. Hieraus kann sich bei zu langsamen Schreiben und zu hoch eingestellter Geschwindigkeit ein charakteristisches Muster ergeben, das einen parallelen Hörempfang erschweren kann.

Im praktischen Betrieb war es für zuhörende OMs oft sehr irritierend, ergaben sich doch bei zu langen Tastaturpausen eben auch auffällig viele "eb/as". Aber auch das ungewöhnliche CCW-FSK erzeugte Verwunderungen, wurde es doch ebenfalls kritisch kommentiert. Ein deutliches Zeichen, dass maschinengenerierte (CCW-)Morsezeichen, obwohl technisch-betrieblich sogar mit Vorteilen behaftet, im weiten Experimentierfeld des Amateurfunks nicht gerade auf Akzeptanz stoßen. Der grundsätzliche Vorteil und Sinn eines gleichzeitig möglichen Hörempfangs erwies sich daher auch als Nachteil. Experimente bereichern jedoch das Amateurfunkleben - sie sind einfach reizvoll!

Die Versuche waren dennoch ermutigend! Die CCW-Stärke dürfte jedoch in den störungsarmen DX-Bereichen liegen, in denen bekanntlich jedes Dezibel zählt.


CCW-Programm

CCW-Bildbeispiel: Freeware-Multimodeprogramm "Multipsk"


Die klassische A1A-CCW-Variante wurde durch F1A-CCW ergänzt.

Die Betriebsart F1A-CCW ist eine Frequenzmodulation, bei der das Telegrafiesignal die Frequenz der Trägerschwingungen zwischen vorbestimmten Werten umtastet.

Frequenzumtastung Diese neue Variante (Morsetelegrafie mit einer FSK- Umtastung von - 240 Hz) erlaubt eine verbesserte Dekodierung. Die geringsten S/N-Werte sind hierbei:

-14.0 dB bei  60 BpM,
-10.5 dB bei 120 BpM,
    -8 dB bei 240 BpM.

Bevorzugte FSK- Anruffrequenzen sind:
3590, 7043, 7075 (Region 2), 10143 und 14075 kHz.


Spektrum
CCW-FSK-Spektrum


mp3-Hörbeispiele
CCW FSK   60 BpM (36KB = 35 Sec. CW)
CCW A1A 120 BpM (21KB = 20 Sek. CW)
CCW FSK 240 BpM (15KB = 14 Sek. CW)

Ergänzungsseite: Modehinweise CCW/CCW-FSK

Beachte: Verwechslungsgefahr CCW-FSK mit RTTY bei QRQ!

Wichtig ist: CCW(-FSK) ist immer für den Hörempfang geeignet!


Stereo-Zeichenempfang und Zusatzfilter

Oft treten mehrere Sender mit geringem Frequenzversatz auf einer Frequenz auf. Das Ergebnis ist ein schwierig zu trennendes Zeichengemisch. Schnell ergab sich die Frage, ob diese Töne nicht auch durch Filter aufbereitet werden könnten, so dass zum Beispiel tiefe Töne auf dem linken und höhere Töne auf dem rechten Kopfhörerohr liegen - gleich dem Prinzip des Stereo-Empfangs.

Diese - in den kommerziellen Funkdiensten nicht gebräuchliche Anwendung - wurde von Funkamateuren bereits vor Jahrzehnten entwickelt. Sie setze sich jedoch nicht durch. Mit der Einführung der Rechnerprogramme kann jedoch der nicht gerade geringe Bauaufwand entfallen.

Das Programm MULTIPSK enthält dazu eine "CW Binaural Reception Option".

Binaural
Unterschiedliche Optionen
geben Möglichkeiten zum experimentieren.

Das gleiche Programm bietet weiterhin Filter für einen Soundkarten-Ausgang an. Bandpassfilter und Geräusch-Reduktionsfilter können den Morsegenuss zusätzlich erhöhen.

© DK5KE