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Prüfanweisung

Diese Prüfanweisung gilt für die PA8W-Hardware (4 Antennen) bzw. für die DF9IE-Erweiterung (6 .. 32 Antennen).



Vorweg ein...

Verbesserungsvorschlag

Um die einwandfreie Funktion der Antennensteuerungselektronik und der 4 PIN-Dioden in den Antennenfüßen dauerhaft zu überwachen, kann man pro Kanal je eine 3-mA-LED einbauen.
Dazu muß man die Verbindung der 4 Kollektoren der Transistoren nach +Ub auftrennen und je eine LED einbauen. Da die LEDs üblicherweise mit Litzen verdrahtet werden, kann man die Änderung jederzeit nachträglich ausführen.

Funktion
Ist der Hold-Schalter geschlossen (Rotation = aus), dann leuchtet nur eine LED, je nachdem welcher Kanal per Zufall angesteuert wird (ILED ≈ 3 mA). Ist der Hold-Schalter offen (Rotation = ein), dann leuchten alle 4 LEDs, und zwar gleich hell! Wegen der eingeschalteten Antennenrotation (Tastverhältnis: 1:4) leuchten sie allerdings nur mit einem Viertel der max. Helligkeit.
Fehlerfälle (Hold-Schalter = offen, Rotation = ein)
  a) Wenn durch einen Kanal kein Antennensteuerstrom fließen kann (IC = 0 mA), dann ist die jeweilige LED dunkel.
      Mögliche Gründe: Keine Antenne angeschlossen oder eine der beiden PIN-Dioden (oder beide) sind hochohmig „zerschossen“.
  b) Wenn der Antennensteuerstrom in einem Kanal zu hoch wird, dann leuchtet die jeweilige LED heller!
      Mögliche Gründe: Der BNC-Stecker/das Koax-Kabel zur Antenne hat einen Kurzschluß oder eine der beiden PIN-Dioden (oder beide) sind durchlegiert!


Meßaufbau mit Testpunkten zur Prüfanweisung


Prüf- und Meßmittel:
  • Multimeter
  • Regelbares Netzteil (möglichst mit Strombegrenzung)
  • Widerstände: 4 x 470 Ω (alternativ: 4 LEDs)
  • Optional: Oszilloskop

Grundeinstellungen:
Wenn nichts anderes erwähnt ist, dann gelten diese Bedingungen:
  • Der Hold-Schalter ist offen (Antennenrotation = ein)
  • Keine Last: alle 4 Antennenausgänge sind offen
  • 10-kΩ-Poti (Meßpunkt B) auf Maximum (Schleifer in Richtung Kondensator)
  • Spannungsmessungen: 20-VDC-Bereich (alle Spannungen gegen Masse)
  • Strommessungen: 200-mADC-Bereich


1) Leerlauf-Stromaufnahme
Ein Ampère-Meter in die Plus-Leitung einschleifen und (falls vorhanden) die Strombegrenzung am Netzteil auf I0 ≈ 50 mA einstellen.
Die Ausgangsspannung am Netzteil von U0 = 0 V auf 9 V hochdrehen und dabei die Stromaufnahme I0 bzw. die Helligkeit der Betriebs-LED (an 5 V) beobachten:
  • Die Stromaufnahme sollte nicht über I0 = 40 mA steigen.
  • Ab U0 ≈ 7,7 V greift die Stabilisierung des 5-V-Reglers, d. h. die Helligkeit der LED sollte sich nicht mehr ändern.
  • Stromaufnahme bei U0 = 9 .. 16 V: I0 ≈ 25 mA

2) Spannungsstabilisierung
   Spannung am Meßpunkt 5V: U5V = 5 V

3) Oszillator und Zähler-IC
  • Der Hold-Schalter ist offen (Antennenrotation = ein):
     Meßpunkt Pin14 (IC 4017): U14 = 2 .. 2,7 VDC
  • Der Hold-Schalter ist geschlossen (Antennenrotation = aus):
     Meßpunkt Pin14: U14 = 0 V
Oszilloskop: Bei offenem Hold-Schalter liegt am Meßpunkt Pin14 ein Rechteck-Signal mit U0S = 5 V an. fOsz = 1,8 kHz .. 2,2 kHz ( 4 x 500 Hz), Tastverhältnis 1:1. Bei einem Peiler mit mehr als 4 Antennen ist die Oszillatorfrequenz entsprechend höher, siehe Tabelle.
An den Ausgängen des Zähler-ICs (Pin 3, Pin 2, Pin 4 und Pin 7) liegen jeweils Rechteck-Signale mit einem Tastverhältnis von 1:4 an.

4) Referenz-Signal (Linker Audio-Kanal)
  • Der Hold-Schalter ist offen (Antennenrotation = ein):
     Meßpunkt A: UA = 1,8 .. 2,2 VDC
     Meßpunkt B: UB ≈ 20 mVAC
  • Der Hold-Schalter ist geschlossen (Antennenrotation = aus):
     Meßpunkt A: UA = 4,9 .. 5,1 V
     Meßpunkt B: UB = 0 V
Zusätzlich kann man sich das Referenz-Signal (fRef ≈ 500 Hz) auf dem Laptop (im linken oberen) Fenster anschauen.


5) Antennenausgänge
An allen Ausgängen je eine Last (Widerstand: 470 Ω) anschließen, siehe Meßaufbau. Alternativ kann man auch je eine LED (ohne Vorwiderstand) anschließen. Falls nur ein 470-Ω-Widerstand bzw. nur eine LED zur Verfügung steht, dann die Messungen für jeden Kanal nacheinander durchführen.

5a) Der Hold-Schalter ist offen (Antennenrotation = ein): Alle Antennen sind im Wechsel/nacheinander aktiv! An allen 4 Ausgängen kann man ca. die gleiche Spannung messen bzw. alle 4 LEDs leuchten gleich hell.
Ein Voltmeter nacheinander an die Meßpunkte A1 bis A4 anschließen:
  • UAnt = 0,3 .. 0,4 VDC (Last: 470 Ω)
  • UAnt = 4 .. 4,2 VDC (ohne Last)
  • UAnt = 1,5 .. 1,7 VDC (Last: grüne LED - für andersfarbige LEDs gelten andere Werte)

Oszilloskop:

                     Bild: © PA8W

5b) Der Hold-Schalter ist geschlossen (Antennenrotation = aus): Es ist immer nur eine Antennenausgangsstufe aktiv!
Ein Voltmeter am Meßpunkt A1 anschließen. Den Hold-Schalter so oft ein-/ausschalten, bis (per Zufall) in geschlossenem Zustand UAnt > 0 V anliegt:
  • UAnt = 1,5 .. 1,8 VDC (Last: 470 Ω)
  • UAnt = 4,1 .. 4,4 VDC (ohne Last)
  • UAnt = 1,8 .. 2,2 VDC (Last: grüne LED - für andersfarbige LEDs gelten andere Werte)

5c) An allen anderen (nicht aktiven) Antennenausgängen kann man jetzt jeweils UAnt = 0 V (mit/ohne Last) messen (3 von 4 LEDs sind dunkel).

5d) Den Hold-Schalter erneut so oft ein-/ausschalten, bis am Meßpunkt A1 (per Zufall) in geschlossenem Zustand UAnt = 0 V anliegt.
  • UAnt = 0 V (mit/ohne Last)
  • Die grüne LED ist dunkel

Zum Prüfen der anderen Antennenausgänge ist der Prüfschritt 5b) an den entsprechenden Antennenausgängen bzw. Testpunkten (A2 bis A4) zu wiederholen.

Die Überprüfung der Antennensteuerelektronik ist abgeschlossen!

Tipp:
Wen die „Zufalls-Schalterei“ nervt, der kann (dauerhaft) einen 1-kΩ-Widerstand zwischen Oszillatorausgang und Zählereingang (Pin 14) einlöten. Mittels Taster zwischen Pin 14 und Pin 16 kann man dann (bei geschlossenem Hold-Schalter) den Zähler immer um eine Stufe weiterschalten. Ein 1-nF-Kondensator parallel zum Taster verhindert ein „Prellen“.


6) Transistoren und PIN-Dioden
Bei Problemen mit den Prüfschritten 5) bzw. als optionale Messung, kann man die Spannungen an den Meßpunkten K1 bis K4 überprüfen und so die Transistoren und die PIN-Dioden im (internen) Antennenschalter testen:

Bedingungen nach Prüfschritt 5b)
  • UKanal 1..4 = 2,3 .. 2,5 V
   UPIN-Diode = UKanal - UAnt = 0,7 .. 0,8 V
 

7) Antennenschalter bzw. Antenne mit integrierter PIN-Diode
7a) Poti R1 auf Linksanschlag (Schleifer an Masse), Schalter auf Strom.

7b) Eine Spannungsquelle mit ca. 12 V anschließen und das Poti langsam hochdrehen, bis das Multimeter -1 VDC anzeigt. Die Spannung über dem Shunt R3 entspricht nun einem Strom durch die PIN-Dioden von 1 mA. Die Stellung des Potis jetzt nicht mehr ändern.

7c) Den Schalter auf Spannung umschalten und die Spannung über alle in Serie geschalteten Dioden messen. Pro verbauter Diode kann man einen Spannungsabfall von ca. 0,7 V kalkulieren.
7d) Die Messungen nach 7b) und 7c) für die anderen Kanäle wiederholen. Dabei sollten die Spannungen (und Ströme) bei allen Kanälen gleich sein.

7e) Bei Bedarf kann man einen Empfänger anschließen und die Durchgangs- und die Sperrdämpfung des Antennenschalters bzw. der PIN-Dioden in den Antennen messen.

Hinweis:
Durch den Vorwiderstand R2 wird der maximale Strom durch die Dioden auf ca. 3,5 mA (bei 12 V) begrenzt.


Inbetriebnahme
Referenz-Spannungspegel
Für ein stabiles Referenz-Signal (und somit bestes Signal/Rausch-Verhältnis) empfiehlt es sich, das Pegel-Poti möglichst weit am „Endanschlag“ zu betreiben. Natürlich darf der Vorverstärker vom A/D-Wandler im Laptop nicht übersteuert werden. Passend zum „hohen Pegel muß man bei der Mikrofonverstärkung im Laptop eine kleine Zusatzverstärkung wählen (z. B. 0 dB, siehe Bild).

Testen kann man dies auf dem Labortisch (ohne Antennen), wenn man die NF-Verbindung zum Laptop herstellt und sich das Oszilloskopbild im linken oberen Programmfenster anschaut:
Wenn das Signal (bei halber Mikrofonaussteuerung und mit 0 dB Zusatzverstärkung) bei ca. 70 % des max. Aussteuerbereichs liegt, dann ist das Poti bzw. der Pegel grob eingestellt. Die Feinjustierung erfolgt über das Soundkarten-Menü (siehe Bild).

An die „Eigenschaften des Mikrofons“ kommt man über die Windows-Systemeinstellungen.





Wird fortgesetzt...



Baustelle, nur Geduld...

Letzte Änderung am: 29.4.2024
Erstausgabe: Dez. 2000 - Neuauflage: Sept. 2022
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