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Morsetelegrafieseite DK5KE
Die Morsetelegrafie ist der Urknall des Internets
 
Geschichte der Telegrafie
Landtelegrafie in Deutschland um 1900


- Morse-Apparatsystem für den einfachen Morsebetrieb
- Erzeugung der telegrafischen Schriftzeichen
- Morsetaste und Klopfer
- Der Morse-Schreib-Apparat
- Erläuterung der Funkentelegrafie

Siehe auch:
- Mechanischer Aufbau historischer Morsetasten
- Morsezeichen im Telegrafendienst (um 1900)
- Die Drahtbetriebsweisen in der Landtelegrafie


Morseapparat-System für den einfachen Morsecode-Betrieb

"Zum Morse-Telegraphen gehören (abgesehen von der notwendigen galvanischen Batterie und der Leitung) zwei Hauptapparate,

1. eine Taste, mittels welcher durch Schließen und Unterbrechen des Stromes die telegraphischen Zeichen gegeben werden (Geber),

2. ein Schreibapparat als Empfänger.

Nur diese beiden Hauptapparate sind zum Telegraphieren (Abgeben und Empfangen von Telegrammen) unbedingt erforderlich.

Außer diesen beiden Apparaten gehören zu einem einfachen Morse-Apparatsystem aber noch zwei Hilfsapparate, und zwar

3. ein Galvanoskop und
4. ein Plattenblitzableiter.

Jede Telegraphenanstalt mit einfachem Morsebetrieb wird mit diesem vollständigen Morse- Apparatsystem versehen."


Morseapparatsystem



Erzeugung der telegrafischen Schriftzeichen

"Die zur Darstellung der Schrift benutzten beiden Elementarzeichen, Punkte und Striche, werden in der Weise erzeugt, daß eine an dem Anker entgegengesetzten Ende des Hebels befindliche, stets mit Farbe benetzten Scheibe durch die von dem Anker des Elektromagneten hervorgebrachten Bewegungen des Hebels (des "Schreibhebels") gegen einen oberhalb der Scheibe gleichmäßig sich fortbewegenden Papierstreifen gedrückt wird.

Bei kurzem Anschlagen der Scheibe (des "Schreib- oder Farbrädchens") gegen den Papierstreifen entsteht ein Punkt auf dem Papierstreifen, bei länger dauerndem Anschlag ein Strich."


Uebertragungsprinzip



Morsetaste und Klopfer
Taste Klopfer
Klopfer
"Die mittels der Taste abgegebenen Morsezeichen werden durch den Klopfer bei dem Empfangsamte dem Gehör des aufnehmenden Beamten wahrnehmbar gemacht.

Beim Abhören unterscheiden sich die beiden Elementarzeichen - Punkte und Striche - durch verschiedenartigen Klang.

Kommt ein Punkt an, so geht der Hebel nach kurzem Anschlag sofort hörbar an den Ruhekontakt zurück, während er bei Wiedergabe eines Striches längere Zeit an den bleibt.

Im ersteren Falle klingt der Ton hell, im letzteren etwas dumpf."



Der Morse-Schreib-Apparat

Schreibapparat



Die drahtlose oder Funkentelegrafie wurde damals wie folgt erläutert:

"Während bei der Telegraphie mittels galvanischer Ströme zwischen Geber- und Empfängerstation eine ununterbrochene metallische Drahtleitung erforderlich ist, bedarf es bei der in den letzten Jahren vervollkommneten Funkentelegrafie, die hauptsächlich zwischen Küstenstationen und Schiffen in See gebräuchlich ist, keiner metallischen Drahtverbindung zwischen Geber und Empfänger (daher auch drahtlose Telegrafie usw. genannt). Bei der Funkentelegrafie werden zur Übermittlung der Nachrichten nicht galvanische Ströme, sondern elektromagnetische Wellen oder Strahlen, die von einer elektrischen Funkenstrecke ausgehen, benutzt."

[Quelle: Kleine Telegraphen-Schule für
Post- und Telegraphenbeamte, 1888/1907]

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