Home
 
Morsetelegrafieseite DK5KE
Die Morsetelegrafie ist der Urknall des Internets
 
Geschichte der Telegrafie
Funken - Der Beginn der hochfrequenten Morsetelegrafie


Telegrafie ohne Draht! Die frühen Telegrafiesender "funkten" im wahrsten Sinne des Wortes. Sie hatten eine Funkenstrecke bei der es nur so krachte und spratzte. Diese sichtbaren Funken wurden bis heute ein Synonym für die drahtlose Übermittlung von Nachrichten mit Morsezeichen. Es erinnert uns - in der heutigen funkenlosen Zeit - an die aufregenden Anfänge der Wellentelegrafie!

Mit den damaligen Morsetasten wurden erhebliche Leistungen getastet. Die alten Funkentasten (spark keys) waren für große Leistungen ausgelegt. Sie sind heute ein begehrtes Sammelobjekt!


Frühe Sender und Empfänger - Überblick über die Anfänge der Funktelegrafie

Am 2. Juni 1896 meldete der Erfinder Guglielmo Marconi sein erstes Patent an. Er führte als erster die Telegrafie mit elektrischen Wellen praktisch durch. Am 13. Mai 1897 gelang sein berühmter Versuch - es wurden 5,3 km überbrückt! Im März 1899 erfolgte dann die Überquerung des Ärmelkanals, im Dezember 1901 die ersehnte Überwindung des Atlantiks.

Marconi-Sender
Schaltschema Knallfunkensystem von Marconi

Dazu aus dem Universal-Konversationslexikon von Kürschner (1895/1901):
"Telegrafie ohne Draht nach älteren Versuchen verbessert von Marconi, beruht auf elektr. Bewegung, die von mit Induktionsapparat erzeugten Funken ausgeht und am Empfangsort in Frittröhrchen gefüllte lose Metalspähne gut leitend verbindet, von denen Drähte nach Morse=Schreibapparat gehen, wo durch Selbstunterbrechung u. Herstellung der alten Widerstandshöhe Zeichen erzeugt werden."


Am 12. Juli 1898 meldete Ferdinand Braun sein "Telegrafiesystem ohne fortlaufende Leitung" als Reichspatent an. Die neuen gekoppelten Schwingungskreise und der Resonanzempfang waren eine erhebliche Verbesserung. Sie machten das System überlegen.

Braun-Sender
Schaltschema System mit gekoppelten Schwingungskurven von Braun


Ab 1905 kam es zum Einsatz der Löschfunkenstrecke von Max Wien. Sie hatte den Vorteil der besseren Abstimmbarkeit, sowie der besseren Wirksamkeit.


Im Jahre 1906 führte der dänische Ingenieur Poulsen ein Lichtbogensystem ein, mit dem auch - wegen der nun ungedämpften Wellen - Telefoniebetrieb möglich war.

Poulsen-Sender

Schaltschema Poulsensche Lichtbogensystem für Phonie

Poulsen-CW-Sender
Schaltschema Poulsensche Lichtbogensystem für Telegrafie


Die Wellenformen früher Sender

Die ersten Sender arbeiteten mit der gedämpften Welle. Sendungen dieser Art sind heute nach den Bestimmungen der Vollzugsordnung Funkdienst (VO-Funk) verboten.

Wellenformen
Wellenformen:

a) Marconische Welle
    (= knallartige Stöße)
b) Braunsche Welle
    (= lang anhaltend,
     schwach gedämpft)
c) Löschfunken-Welle
    (= tönende Welle)
d) Lichtbogen-Welle
    (= ungedämpft
        = CW!)


Löschfunken- und Lichtbogensender wurden über Jahre hinweg nebeneinander betrieben. Parallel wurden Hochfrequenzmaschinen, sogenannte HF-Generatoren (Längstwellensender SAQ), als Sender ungedämpfter Wellen entwickelt.


Und die Funkamateure?

1909
Beginn von privaten Funkexperimenten in den USA und Kanada.
Erste vorläufige Genehmigungen in den USA durch die NAVY.
Genutzte Sendewellenlängen 40-1000 Meter.
Erstes Callbook mit 86 Rufzeichen.
1912
Erste offizielle Amateurfunksendegenehmigungen in den USA.
Erste nachweisbare Amateurfunkverbindungen in den USA.
Festlegung des ersten Amateurfunkbandes von 150-200 Meter.
1913
Ende 1913 standen im Amateur-Radio-Callbook 1400 Rufzeichen.
1914
Gründung der American Radio Relay League (ARRL)

Erst ab 1913, als Alexander Meißner die Rückkopplung erfand, trat die (Sende-) Röhre ihren Siegeszug an.

Das Morsen über Funktelegrafie konnte die Welt erobern!
Und sie tat es!

[Bilder: Wellentelegrafie, 1921]

© DK5KE