Chronische Eierstockentzündung
Wie lange?
Von 4 Wochen bis mehrere Monate, wenn du es geschickt anstellst.
Wer wird krank?
Alle Frauen, am besten jedoch die, die schon mal Unterleibsbeschwerden
oder Scheideninfektionen hatten, etwa nach einjähriger Pilleneinnahme.
Beschwerden
- Du hast Schmerzen im Unterleib bei Druck, besonders natürlich bei den
ärztlichen Untersuchungen, entweder überall, d.h. an beiden Seiten und in der Mitte,
oder nur an einer Seite. Oft auch ständig ziehende Schmerzen.
- Kreuzschmerzen
- Du hast dich in letzter Zeit auch mal fiebrig gefühlt. Beim Messen
(rektal) war die Temperatur zwischen 37,5 und 38 Grad. Aber nicht immer.
- Dich plagen Müdigkeit, Schlappheit, herabgesetzte Leistungsfähigkeit.
- Mal hast du Verstopfung, dann wieder Durchfall.
- Dir ist manchmal übel, aber kein Erbrechen.
- Manchmal brennt es beim Pinkeln.
So nach 3 - 6 Wochen solltest du mal erzählen, was du sonst noch so
beobachtest an dir:
- Du hast so komischen gelblichen Ausfluß
- Deine Regelblutungen sind mal viel stärker, mal viel schwächer als
sonst, du hast auch Zwischenblutungen und, sofern du die Pille nicht nimmst, kommen sie
auch ganz unregelmäßig.
Jetzt geht der trüben Tasse ein Licht auf und sie schickt dich zur
Frauenärztin.
Was untersucht diese?
Wenn wirklich eine Eierstockentzündung besteht, kann sie meist eine
Spannung im Unterleib tasten, oft auch einen Knuddel rechts oder links neben der
Gebärmutter. Das Hin- und Herschieben der Gebärmutter tut etwas weh. Bei
Laboruntersuchungen sind die weißen Blutkörperchen vermehrt und die BSG
(Blutkörperchen-Senkungsgeschwindigkeit) erhöht.
Den Knuddel kannst du natürlich nicht vortäuschen. Das macht aber
nichts, denn häufig fehlt dieses Zeichen. Die gute Frau tappt dann ganz schön im
Dunkeln, besonders, weil auch die anderen Zeichen alle nicht auftreten müssen.
Die Blutuntersuchungen sollen bekanntlich immer bei nüchternen
Patientinnen gemacht werden (das heißt, vorher nichts gegessen und getrunken).
Ihre Ergebnisse kannst du eventuell ein bißchen dadurch in Richtung
Entzündung verändern, indem du vorher doch etwas ißt. Klappt nicht immer, ist aber auch
nicht entscheidend.
Woran denkt die unpraktlsche Ärztin, bevor sie auf den richtigen Trichter kommt?
- Blinddarmentzündung. Achtung, das soll schon mit Operationen geendet
haben) Der Schmerz sitzt hier an einer bestimmten Stelle im rechten Unterbauch zwischen
Nabel und Beckenkamm, die Blutwerte sind deutlich verändert, du hast Fieber <auch beim
Messen in der Arztpraxis). Kommt also hoffentlich nicht in Frage. Im schlimmsten Fall
mußt du dich wehren ins Krankenhaus zu gehen.
- Sonstige Darmentzündung. Stuhluntersuchung immer machen lassen. Wenn
sie dir vorschlägt, Magen und Darm zu röntgen, willige auf keinen Fall ein - sehr hohe
Strahlenbelastung. Das höchste der Gefühle wäre eine Übersichtsaufnahme des
Bauchraumes, sog. » A b d o m e n - Übersicht«. Wenn es Probleme gibt, erzähle lieber
etwas von den Regelstörungen und dem Ausfluß, um zur Frauenärztin überwiesen zu
werden.
- Blasen- oder Hamröhrenentzündung. Du sollst frischen Morgenurin
mitbringen zur nächsten Untersuchung. Ein kleines Verwirrspiel verzögert erstmal die
richtige Diagnose. Du pinkelst schon am Abend vorher in das Glas. Dann sammeln und
vermehren sich bis zum nächsten Morgen die Bakterien - das ist im Labor ein falscher
Hinweis auf Blasenentzündung. Oder laß noch einen winzigen Tropfen Blut mit hinein
fallen. Falls Kontrolluntersuchungen im Labor gemacht werden sollen, richte dich ab hier
weiter nach den Anweisungen im Kapitel Blasen- und Nierenentzündungen. Auf keinen. Fall
Harnröhre katheterisieren lassen, sonst kriegst du vielleicht wirklich was. Das wäre ja
nicht so gut.
- Sie kann auch clever sein und schon früh an Frauenleiden denken, sag
daß du gerade untersucht worden bist und alles in Ordnung war.
Achtung, viele Weißkitte) notieren sich, wenn sie einen
Überweisungsschein ausgestellt haben. Ginge also nur, wenn du in dem Quartal nicht bei
dieser Ärztin gewesen bist. Dann könntest du direkt mit deinem Krankenschein zur
Frauenärztin gegangen sein. Andere Möglichkeit - du warst wirklich da. Wenn sie dich
selbst untersuchen will - ablehnen. Dazu hast du ja die Frauenärztin.
- Wenn sie nun überhaupt nicht kapieren will, was du nun eigentlich hast, mußt du noch
deutlicher werden: Vor 5 Jahren hattest du schon mal so eine unklare Geschichte. Damals
hat schließlich die Frauenärztin festgestellt, daß das eine Eierstockentzündung war.
(Die Ärztin war in einer anderen Stadt, die kennst du nicht mehr). Ist jedenfalls mit
Rotlicht behandelt worden, hast dir auch immer eine Wärmflasche auf den Bauch legen
müssen, hat viele Wochen gedauert usw.
Suggestion ist etwas, was du nicht unterschätzen solltest. Insgesamt
sind die ganzen Krankheitsmerkmale diffus, schwer einzuordnen. Auch die Psyche wird in
Mitleidenschaft gezogen, weil ja auch die Lust am Vögeln vergeht (die Schmerzen dabei)
und manchmal dauert es einfach Monate. Wie sie entstanden ist, ist häufig nicht mehr zu
sagen. Manchmal traten die ersten Zeichen nach einer Regelblutung auf.
Kontrollvertrauensärztin
Hierfür ist es gut, wenn die Diagnose schon steht. D.h., wenn sie sich
schon früh meldet, weil du schon oft vom Schicksal mit Krankheit geschlagen wurdest, dann
fange mit deiner Geschichte lieber etwas früher an. Spätestens jetzt mußt du sie sonst
erzählen. Außerdem sind viele vorausgegangene Untersuchungen (Blut, Stuhl, Urin) recht
beeindruckend.
Behandlung
Tabletten, Antibiotika und entzündungshemmende Mittel - am besten in
die Medikamentensammlung oder in den Müll. Wärmeanwendung, Bäder, Kurzwelle schadet
nichts und ist ganz nett.
Warnung
Keine Spritzen geben lassen. Keine großen Röntgenuntersuchungen.
Keine Spiegelung von irgendwelchen Hohlräumen machen lassen (die kommen auf die Idee und
wollen die Gebärmutter spiegeln lassen), die Gefahr ist besonders groß, wenn das ganze
sehr lange dauert.
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