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Morsetelegrafieseite DK5KE
Die Morsetelegrafie ist der Urknall des Internets
 
Morsezeichen und Buchstabenhäufigkeit


Buchstaben
Der Aufbau der Morsezeichen ist nicht zufällig!

Bereits während der Entwicklung erkannte Morse die besondere Bedeutung der Buchstabenhäufigkeit und zählte den Setzkasten einer Druckerei in Philadelphia aus. Die häufigsten Buchstaben erhielten die wenigsten Punkt-Strich-Elemente. Gilt dies auch für unsere Sprache?

Buchstabenverteilung der deutschen Sprache

Rangfolge
Buchstabe Häufigkeit Zeichen Schrittlänge/
Elementzahl
Folge
Schritte
Folge
Elemente
  Zwischen-
raum
15.1490 %        
1 E 14.7004 % . 4/1 1 1
2 N 8.8351 % - . 8/2 3 2
3 R 6.8577 % . - . 10/3 4 3
4 I 6.3770 % . . 6/2 2 2
5 S 5.3881 % . . . 8/3 3 3
6 T 4.7310 % - 6/1 2 1
7 D 4.3854 % - . . 10/3 4 3
8 H 4.3554 % . . . . 10/4 4 4
9 A 4.3309 % . - 8/2 3 2
10 U 3.1877 % . . - 10/3 4 3
11 L 2.9312 % . - . . 12/4 5 4
12 C 2.6733 % - . - . 14/4 6 4
13 G 2.6672 % - - . 12/3 5 3
14 M 2.1336 % - - 10/2 4 2
15 O 1.7717 % - - - 14/3 6 3
16 B 1.5972 % - . . . 12/4 5 4
17 Z 1.4225 % - - . . 14/4 6 4
18 W 1.4201 % . - - 12/3 5 3
19 F 1.3598 % . . - . 12/4 5 4
20 K 0.9558 % - . - 12/3 5 3
21 V 0.7350 % . . . - 12/4 5 4
22 Ü 0.5799 % . . - - 14/4 6 4
23 P 0.4992 % . - - . 14/4 6 4
24 Ä 0.4907 % . - . - 14/4 6 4
25 Ö 0.2547 % - - - . 16/4 7 4
26 J 0.1645 % . - - - 16/4 7 4
27 Y 0.0173 % - . - - 16/4 7 4
28 Q 0.0142 % - - . - 16/4 7 4
29 X 0.0129 % - . . - 14/4 6 4







Durchschnittliche Schrittlänge 11,6 (mit Buchstabenabstand)
Durchschnitts-Schrittlängen PARIS=10, CODEX=12
[Buchstabenhäufigkeit: Fischer Lexikon, Technik, Bd.4, 1963]


Die Gesamthäufigkeit der kurzen Morsezeichen (E N I T A) beträgt hierbei 39 %, die der langen Telegrafiezeichen (Ü P Ä Ö J Y Q X) dagegen nur 2 %. Damit gilt im Großen und Ganzen der günstige Zeichenaufbau auch für die deutsche Sprache. Zu beachten ist, dass die Häufigkeit der einzelnen Zeichen von der statistischen Sprachbasis abhängig ist und sich daher leicht unterscheiden können. Weiteres zur Buchstabenhäufigkeit (Fremdsprachen, Bi- und Trigramme) können bei Wikipedia eingesehen werden.

In den - primär auf der englischen Sprache beruhenden -  Amateurfunkabkürzungen werden meist die mittleren Vokale (A E I O U) weggelassen, oft wird auch nur der erste und letzte Buchstabe verwendet. Dadurch findet eine deutliche Verkürzung statt, die ergänzend an den Vokal-Häufigkeiten abgeleitet werden kann.

Da die Sprachen uneinheitliche Zeichen-Häufigkeiten aufweisen, ergaben sich bei einer absoluten Telegrafie-Wortzählung auch unterschiedliche Geschwindigkeitswerte. Die Einführung des genormten Geschwindigkeitswortes "PARIS", das sich auf eine durchschnittliche Klartext-Zeichenlänge bezieht, führte daraufhin zu einer weltweit einheitlichen Tempoangabe.

Die Auswahl des Buchstabens "Q" (von Question?) für die betrieblichen Q-Gruppen ist hier deutlich zu erkennen. Durch das rare Auftreten des Buchstabens des Q werden weitgehend Verwechslungen vermieden.

Da jedoch einzelne, unmittelbar folgende Zeichenkombinationen in der deutschen Sprache für einen Telegrafisten mitunter schwieriger zu tasten waren, ergaben sich "Aufwärmwörter", die gerade bei höheren Geschwindigkeiten eine Herausforderung waren. Beispiele dafür sind: "Entgegengegangen" und "Mississippipiraten".

Zu erwähnen sind hier auch die Kürzelschriften für die Schnelltelegrafie in Wettbewerben. Je kürzer das Zeichen - desto knapper auch die Schrift!

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