Eine scheinbar einfache Bergeaktion stellte sich als doch recht schwierig heraus.
Die Linzer Sonde von Freitag landete unerwartet so nah an meinem QTH, dass ich vom Garten aus
bei richtiger Lage ein Signal mit meinem Handfunkgerät empfangen konnte. Für den TTGO reichte
es leider nicht. Da ich im HomeOffice war, nutzte ich die Gelegenheit gleich loszufahren um die Sonde
zu suchen. Leider erreichte mich nach wenigen Minuten ein dringender Anruf vom Chef,
so musste ich unmittelbar umkehren. Mein TTGO konnte die Landekoordinaten
aber bereits erfassen, also vertagte ich die Suche auf Samstag.
Am Samstag zu den Koordinaten und da hing sie auch schon auf etwa 4m Höhe mitten im Wald
von einem Baum herunter. Dank meines neuen 13,7m Masten (danke Fritz für die Empfehlung!),
war es ein leichtes die Sonde zu bergen. Den dazugehörigen Fallschirm konnte ich anfangs
nicht finden. Da die Schnur beim herunterziehen der Sonde leider Riss, machte ich mich nochmal
auf die Suche nach den restlichen Teilen des Gespanns. Nach wenigen Minuten entdeckte ich den Fallschirm
und die Ballonreste schließlich in einer Baumkrone auf ca. 18m Höhe - zu hoch für meinen Masten.
Aber wir haben ja eine Drohne mit Abwurfeinrichtung. Von einem Brombeerstrauch neben mir
ein verdörrtes Ästchen an eine Schnur gebunden ging es auch schon in die Luft um auch den „Mist“ zu bergen
- die Sonde hatte ich ja bereits. Wohlwissend dass das eine risikobehaftete Aktion sei,
war Sicherheitsabstand das um und auf. Vorsichtig tastete ich mich mit der Drohne an den Fallschirm
und gleich beim ersten Versuch hängte sich die Schnur des Fallschirms auch bei dem Dornenästchen ein.
Da die Drohne eine Spur zu weit unten war, hängte die Schnur jedoch etwas durch - dann kam ein Windstoß.
Die Drohne spürte ihn kaum, doch die nicht mehr gespannte (und dafür viel zu dünne) Schnur drückte
es nach oben und weil ich dummerweise mit der Drohne nicht in meine Blickrichtung, sondern genau 180° verdreht stand,
scheiterte mein Ausweichversuch weil rechts plötzlich links war und umgekehrt. Schon ist es passiert -
anstatt der Schnur auszuweichen, flog ich direkt hinein. Tja, nun hatte ich nicht nur einen Fallschirm auf 18m Höhe,
sondern auch meine Drohne. Das ich die Sonde bereits in der Tasche hatte war mir kein großer Trost.
Nach ein paar verzweifelten Versuchen da irgendwie ran zu kommen,
wendete ich mich an die Sondensuchgruppe, in der mir Flo (OE6FEF) seinen 18m Mast anbot.
Er war nur etwa 30 Minuten von mir entfernt, also machte ich mich auf den Weg. Da es wohl
recht schwierig werden dürfte den langen Mast alleine zu manövrieren, bot mir Markus (OE6FTF) seine Hilfe an.
Am Landepunkt getroffen konnten wir mit dem tollen Werkzeug die Drohne rasch von der Schnur trennen.
Da wir ja schon da waren, durfte der Fallschirm natürlich auch nicht zurückgelassen werden.
Dank Markus Geschick war auch dieser schnell befreit. Aus einer scheinbar einfachen Bergeaktion wurde
ein insgesamt 7-stündiger Einsatz. Nun ja, es ist gut ausgegangen, der „Job“ wurde erledigt und ich wurde
nicht nur schlauer, sondern durfte auch als leider immer noch nicht linzenzierter, auf die Prüfung wartender,
zukünftiger Funker, den HAM-Spirit live miterleben und wieder einen tollen Menschen (Flo) kennenlernen.
Trotz Schockmoment war das also durchaus ein positives Erlebnis für mich und die Tier- und Umwelt
wurde erneut von Müll befreit. Herzlichen Dank an Flo und Markus für eure rasche Unterstützung
um mir aus dieser misslichen Lage zu helfen!
Flugstrecke mit 19.862m größter Höhe
Landung im Wald südlich von Gloggnitz
Fallschirm, Ballonreste und Drohne hoch oben gefangen
Sonde mit Mast erstmal geborgen
Also die Länge macht doch den Unterschied...
...um auch den Rest zu bergen. Ich hab die Drohne zurück!