Die heutige Mittagssonde aus Wien hatte ich schon gestern berechnet in mehreren Varianten,
in jedem Fall ist es eine Wendesonde laut den Vorhersagen.
Bis 26000m Höhe Ballonplatzen würde sie sich nach Nord Westen
abwenden und bei Tulln landen, darüber nördlich der Donau, im Marchfeld,
wobei die letzte Wende bei ca. 13000m auch Richtung Norden gehen sollte.
Wenn eine M20 am Start ist, wäre die Vorhersage umso schwieriger,
denn der Ballon platzt schon mal bei 13-18000m aber auch der Abstieg ist sehr volatil,
einmal ein "Floater" mit 2-3m/sek Sinkgeschwindigkeit, dann wieder eine Erdrakete mit 10m/sek,
je nachdem welcher Fallschirm geflogen wird und wie schwer der Ballon Rest ist.
Darüberhinaus brauche ich noch eine dritte M20 für die Messreihen für das Programm von OE5DXL,
damit in einer der nächsten Versionen mehr Parameter (Luftdruck, Temperatur, Feuchte, Batteriespannung)
ausgegeben werden können. Am Vormittag habe ich auch noch Erich, OE3OSB, geschrieben,
ob er mitmachen mag, denn bei einer Platzhöhe von 33000m würde sie in seiner Nähe runterkommen.
Also gleich nach dem Start der M20 mal auf Radiosondy angemeldet und dann abgewartet,
aber 26000m Platzhöhe würde meine Fahrt Richtung Nord Osten führen.
Und so war es auch, bei 26000m bin ich Richtung Lassee gefahren.
Als ich die Platzhöhe von 34000m sah, schaute ich auf meine vorbereitete Karte
Inzwischen hat mich Erich angerufen, der allerdings aufgrund der Verzögerung
auf Radiosondy ein Delay von 8 Minuten hatte. So beobachtete ich weiter
die Sonde auf meinem TTGO, der Empfang war sehr gut.
Als die Sonde bei 13000m wieder wendete wartete ich gerade in Pfarma und
beobachtete die Absteigsgeschwindigkeit. Die kritische Höhe ist ja ungefähr 8000m,
da lassen sich aus der Erfahrung heraus schon gute Vorhersagen treffen.
Die Sonde setzte aber den rasanten Abstieg mit gut 10 m/s fort und ich fuhr
eine Ortschaft weiter nach Kopfstetten, denn da war der Scheideweg, Nord oder Süd :-)
Die Sonde wurde dann aber bei 4000m nocheinmal in der horizontalen Geschwindigkeit schneller
und ich entschied mich für nördlich der B3 auf einem Nebenweg zu warten.
Das TTGO zeigte mir an, dass sie gerade auf mich zukommen sollte.
Und so war es auch. Ein Blick nach Süden in den nebeligen Himmel und
da sah ich schon das traurige Bild.
Der große Ballonrest kam als Erster, gefolgt vom Fallschirm, der zwar ganz offen war,
aber vom Ballon nach unten gezogen wurde und hinten nach als oberster Teil dann die Sonde,
in sehr kurzem Abstand. Das ganze Gespann also verkehrt herum als "echte" Erdrakete.
Ein paar Sekunden später "landete" - wobei es mehr ein Einschlag war -
sie 200m von mir entfernt auf einem Feldweg.
Nicht einmal schmutzige Schuhe hatte ich, obwohl mit Gummistiefel vorsorglich bewaffnet.
Ich bat dann noch Fritz OE1FFS die Sonde als gefunden in den Meldungen einzutragen,
da sie sich auf Radiosondy noch immer im Flug befand :-)
Zuhause offenbarte sich das Desaster
alles verknotet mit dem Ballonrest, kein Wunder dass die so schnell runterkam.
Wenn ich sie fertig vermessen habe, bekommt sie dann Erich. Er hat ja noch keine...
Flugstrecke mit 34091m größter Höhe
Landung am Feldweg nördlich von Kopfstetten
Vorherberechnete Karte für diesen Flug
Landung am Feldweg und mit Gras bewachsen
Ballonrest mit Fallschirm verwickelt