Nun ein wenig Information zu der Sonde RS41-SG:


Diese Sonden sind die derzeit modernste Version der Firma Vaisala.
Details zu diesem Typ findet sich unter:
https://www.researchgate.net/publication/280944422_The_implications_of_Vaisala's_new_radiosonde_RS41_on_improved_in-situ_observations_for_meteorological_applications
Die Unterschiede zur RS92 Sonde ist der flachere Aufbau, leichteres Gewicht von 108g, vollwertiges GPS Modul + innenliegende GPS Antenne sowie nur mehr eine einzige Platine.
der Betrieb erfolgt nun nur mehr mit 2 Mignon "AA" Zellen vom Typ Lithium L91 also mit 3V Spannung.

Der nach aussen geführte Sensor für Temperatur und Feuchte ist auch neu ausgeführt und kann einfach von der Platine vom Stecker abgezogen werden.

Diese große Schleife ist im unteren Teil der Temperaturfühler aus Platinum Draht und der Quersteg der Feuchtesensor.
Unten am Bild ist dann noch der Sondenträger, auf welchem die Sonde mit dem Ballon verbunden verbunden ist.


Auf diesem Bild ist links unten der GPS Empfänger IC, links davon Filter und LNA (Low Noise Amplifier)
und links am Platinenrand in der Mitte (kleiner grauer Block) ist die GPS Antenne!


Diese Bild ist die andere untere Hälfte der Hauptplatine und zeigt den Senderchip.
Rechts oben ist die Sendeantenne für das 400 MHz Band.
Darunter ist die große Schleifenantenne, welche die drahtlos Verbindung zum Eichgerät herstellt.
Die Eichung und Justierung vor dem Start erfolgt in einem eigenen Gerät, welches die Sonde über diese Drahtlosverbindung automatisch programiert.
Die Sonde muss nur am Bedienpanel vorne am Ein-Aus Taster eingeschaltet und in die Box gelegt werden. Keine Kabelverbindung mehr notwendig.

Der Hauptprozessor befindet sich auf der Batterieseite unter dem Batteriehalter.

Ebenso gibt es keinen Drucksensor mehr. Der Luftdruck wird aus dem GPS Signal mittels der Eichung vor dem Start berechnet.
Jedoch soll es auch Sonden dieser Generation geben, welche dann auch einen Drucksensor verbaut haben.

Diese Sonden haben die Besonderheit (programmierung), dass sie bei Erreichen der grössten Höhe (Ballonplatzen)
selbständig abschalten und nicht mehr senden.

Somit ist ein Suchen und Einsammeln der Sonden nicht mehr möglich!

Es wurde deshalb schon von mehreren Stellen und Sondensuchern Meldungen an die Herstellerfirma Vaisalla gemacht,
um diese Funktion aus der Programmierung der Sonden herauszunehmen!
Als Grund dieses Ersuchens ist Umweltschutz für Flora und Fauna auf jeden Fall gerechtfertigt!
Die Herstellerfirma hat auch schon darauf  reagiert (1.6.2016) und eine Änderung der Software der Sonden in die Wege geleitet.
Alle ab 2017 ausgelieferten Sonden sollten dann ohne diese Funktion "Burst Kill" wieder fliegen!
Bis dahin wird diese "burst kill" Funktion per Softwareeinstellung am Eichgerät vor dem Start ausgeschalten!
Jedoch sollen laut Hersteller die Sonden nur mehr 90 Minuten nach dem Platzen des Ballon senden (ebenfalls programmierung).
Bei einem Sinkflug von ca.45 Minuten bleiben also nur mehr ca.45 Minuten um die Sonde funkmässig zu orten.
Danach geht es nur mehr optisch weiter um die Sonde zu finden!
Nach neuesten Erkenntnissen wurde diese Funktion ebenfalls deaktiviert und die
Sonden senden derzeit bis zum Ausfall der Batterien.

mehr dazu findet sich unter der externen (englisch) Seite:
http://www.dontkillthesondes.com/index.html
dont kill the sondes.com

Da die Sonden derzeit keine Zeitsperre haben funktionieren sie bis zum Ende der Batterieversorgung.
Die Laufzeit der Sonde beträgt rund 14 Stunden und die Batteriespannung ist beim Ausschalten 2,3V.
Nach einem Batteriewechsel startet die Sonde wieder (Einschalttaste Bedienpanel), jedoch blinkt die rote LED da sie auf das Programiergerät wartet.
Die Sonde arbeitet trotzdem normal weiter, hat aber nur die vorherigen geeichten Werte (Frequenz, Temp
eratur, Feuchte etc) mit denen sie weiter funktioniert.
Da ein vollwertiger GPS Empfänger verbaut ist, werden von der Sonde die tatsächlichen GPS Daten auch ausgesendet.
Es ist nicht mehr notwendig, im Programm Sondemonitor die Almanach Daten vorher zu laden wie es bei den RS92 Sonden der Fall war.
Die Position der Sonden sind somit auf ca. 6-10m genau.

Der Empfang ist akustisch mit einem FM Empfänger (Einstellung FM-(Narrow) Schmalband da das Sondensignal 5KHz Signalbreite hat) möglich,
jedoch benötigt man zum Dekodieren einen Diskriminator Ausgang am Empfänger.
Dieser wird dann mit dem Soundkarteneingang verbunden und die Soundkarteneinstellungen müssen auf  Bitrate 32kBit und 192 kHz Samplingrate eingestellt werden.
Noch ein wichtiger Hinweis: Das Programm Sondemonitor sollte unbedingt unter Windows im "Administratormodus" gestartet werden.

Dieses Bild zeigt das Sondemonitorprogramm mit der Signalkurve und der Dekodierung (alle Punkte grün)


Hier noch einige technische Details:
Gewicht komplett 108 Gramm
Spannungsversorgung 3V (2x1,5V 3000mA Lithium)
Stromverbrauch 180mA zum Booten, danach ca. 120mA normaler Betrieb
Sendefrequenz: 400-406 MHz
Sendeleistung gepulst ca.60mW (0,5 Sec/0,5 Sek - senden/Pause)
Signalbandbreite 5 KHz
Laufzeit ca. 14 Stunden

Hier noch eine detailierte Beschreibung dieser Sonde in Deutsch:
Deutsche genaue Beschreibung der RS 41 Sonden

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