1.10           Gesamte Bearbeitungszeit – Flugblatt I-IV

Zeitberechnung für die Flugblattauflage vom 26. Juni 1942 bis 12. Juli 1942, 100 Exemplare pro doppelseitigem Flugblatt, die alle zur Post gebracht wurden.^[761] Aufgrund der kleinen Flugblattauflage von jeweils 100 doppelseitigen Flugblättern, die aufwendig von Hand hergestellt werden mussten, ergibt sich eine zur Auflage kleine Bearbeitungszeit. Allerdings ist der Preis dafür, dass durch die ersten 4 Flugblätter insgesamt nur etwa 100 bis 400 Bürgerinnen und Bürger durch einen solchen exklusiven Postversand angesprochen werden konnten. Manche erhielten mehrere Flugblätter, andere vielleicht nur eins aus der Serie I bis IV. Dieser Sachverhalt sollte sich mit Jahresbeginn 1943 mit mehr und besserer Technik durch zwei weitere in Umlauf gebrachte Flugblätter ändern. Dem folgte Flugblatt V Charge-1, Flugblatt V Charge-2 und Flugblatt VI. Mit Tabelle 13 sind alle Berechnungen zu den Flugblättern I bis IV, die aus den Parametern der Tabelle 12 hervorgehen, wiedergegeben. Berechnet wurden für insgesamt 400 Briefsendungen die Einspannzeit der Briefumschläge in die Schreibmaschine, die Zeit für Adressieren, Kuvertieren und Frankieren. Daneben die Bearbeitungszeiten für die Schablonen, Vervielfältigung und Farbauftrag. Die Gesamtarbeitszeit für die ersten vier Flugblätter, mit einer Schreibmaschine und einem Vervielfältigungsapparat, beträgt ungefähr 17 Arbeitsstunden. Hätten die Kommilitonen eine parallele Arbeitsweise beschlossen, einer vervielfältigt, einer adressiert, das Ganze im Wechsel, so wären sie bereits in ungefähr 10 Arbeitsstunden fertig geworden. Aus der Vernehmungsakte von Hans Scholl findet sich eine Beschreibung zur Arbeitsweise der ersten vier Flugblätter: «Die Abzüge haben wir gemeinsam hergestellt, ebenso wurden die Anschriften abwechslungsweise auf der fraglichen Remington-Maschine gemacht. Die Adressen haben wir jeweils aus dem Telefonbuch des Schmorell (Vater) entnommen. Meines Erinnerns war dieses Telefonbuch aus dem Jahre 1942.»^[762]