1.1.2           Eigentümer Schreibmaschine Remington Portable 2

Aus der Vernehmungsniederschrift von Alexander Schmorell ergeht zur Schreibmaschine Remington Portable 2 folgende Erkenntnis: «Da wir zur Herstellung eines solchen Flugblattes keine Schreibmaschine hatten, habe ich mir eine solche von meinem Schulkameraden Michael Pötzel Harthauserstr. 109 wohnhaft, ausgeliehen. Ich hebe hervor, dass ich dem Pötzel vorgemacht habe, die Maschine zu Studienarbeiten zu benötigen. Pötzel hat also kein Wissen davon, was ich in Wirklichkeit bei der Herausgabe dieser Maschine verfolgt habe. Nachdem wir dieses Flugblatt geschrieben hatten, habe ich die Maschine, Marke Remington, wieder an Pötzel zurückgegeben. In der Folgezeit habe ich mir die gleiche Maschine noch einigemale ausgeliehen. Wenn am 18.2. in der Wohnung des Scholl diese Maschine sichergestellt worden ist, dann ist eben die Zurückgabe an Pötzel unterblieben.»[418] Hans Scholl bestätigt die Aussage seines Freundes gegenüber der Geheimen Staatspolizei München: «Die Schreibmaschine, Marke Remington, hat Schmorell von einem seiner Bekannten geliehen, von wem weiss ich nicht mehr genau, aber ich glaube, er hat einmal den Namen eines mit ihm befreundeten Chemikers (Michl mit Vorname) welcher in seiner unmittelbaren Nachbarschaft wohnt, genannt. Von "Michl" weiss ich nur, aber auch nicht genau, dass er ein Klassenkamerad von Schmorell war. Ich habe ihn einmal nur ganz flüchtig bei Schmorells gesehen und ich will ihn heute nicht wieder erkennen.»[419] Bei seiner Vernehmung teilte Karl Pötzl mit, er habe Alexander Schmorell die Schreibmaschine selbst nicht übergeben, wer von seiner Familie die Maschine ausgehändigte, konnte er gegenüber der Geheimen Staatspolizei München nicht mitteilen. Alexander Schmorell hätte als Grund angegeben, er wolle mit der Schreibmaschine Gedichte abschreiben. Karl Pötzl sprach Alexander Schmorell zuletzt im Juni 1942, als dieser an die Ostfront zum Einsatz musste. Zuletzt sei die Schreibmaschine an Alexander Schmorell 8 Tage vor seiner Festnahme, durch seinen 16-jährigen Bruder Hermann Pötzl, ausgeliehen worden. Alexander Schmorell habe die Schreibmaschine immer nur kurzfristig geholt. Karl Pötzl gegenüber dem Vernehmungsbeamten: «Da ich für die Hinterbliebenenbetreuung der SS tätig bin, benötige ich die Reiseschreibmaschine dringend und ich bitte darum, daß sie mir wieder ausgehändigt wird.» Die Geheime Staatspolizei gab sich offensichtlich mit der Aussage von Karl Pötzl zufrieden. Die Vernehmungsniederschrift besteht aus gerade mal 1 1/3 DIN-A4 Seiten.[420]