4.2    Direktes Vervielfältigungsverfahren – James Watt

Ein direktes Vervielfältigungsverfahren entwickelte 1780 James Watt unter der Patentnummer 1,244 "Copying letters and other writings". Ein Dokument, das vervielfältigt werden soll, wurde zunächst mit einer speziellen Kopiertinte beschrieben und mit einem unbenutzten dünnen Kopierpapier bedeckt. Auf das Kopierpapier wurde ein mit Wasser befeuchtetes Papier aufgebracht. Diese drei Papierlagen wurden zwischen zwei feuchtigkeitsundurchlässige Wachspapiere gelegt. Diese fünf Papierebenen können zusammen in einer Schraubenpresse, Rollenpresse oder Klemmpresse gepresst werden. Auf gleiche Weise lassen sich gleichzeitig mehrere solcher Papierpakete vervielfältigen. Beim Pressvorgang gelangt die Farbe auf die Rückseite des dünnen Kopierpapiers, scheint hindurch und ist so lesbar.

    Bei diesem Vervielfältigungsverfahren ist kein Zwischenschritt als Umdruck notwendig. Als Kopierpapier wird ungeleimtes Papier verwendet.[185] Abbildung 17 und Abbildung 18 zeigen eine Kopierpresse der Firma SOENNECKEN aus Berlin und ein Kopierbuch von 1914. Die Papiere von Kopierbüchern sind sehr dünn und empfindlich.

F. SOENNECKEN Berlin, Kopierpresse Nr. 2  Kopierbuch von 1914

Abbildung 16: F. SOENNECKEN Berlin, Kopierpresse Nr. 2 ausgeklappt, Herstellung weit vor 1919, mit Kopierbuch von 1914, Privatbesitz



 F. SOENNECKEN Berlin, Kopierpresse Nr.,2 Herstellung weit vor 1919

Abbildung 17: Kopierbuch von 1914, Privatbesitz



Kopierbuch von 1914 mit Beispielkopie

Abbildung 18: Kopierbuch von 1914 mit Beispielkopie, Privatbesitz