4           Mutiges Umfeld

Erreichte ein erstes Widerstandsflugblatt von Heinz Brenner mit Fridolin Heidler und Bruder Heinrich Heidler und weiteren unbekannten Schülern[2492] möglicherweise auch Hans Scholl im Oktober 1941 mit einer Predigt über die Euthanasie, die der Bischof in Münster am 3. Oktober 1941 öffentlich hielt. Dem vorausgegangen war der Weg des Mediziners Karsten Jaspersen, der den Bischof Graf von Galen in Münster über die Vorgänge der Euthanasie unterrichtete.[2493] Wenige Monate vergingen, bis die Kommilitonen und Freunde Hans Scholl und Alexander Schmorell ab Juni 1942 ihre edlen Gedanken durch die ersten vier Flugblätter verbreiteten.[2494] Dem folgten 1943 im Januar und Februar zwei weitere Flugblätter in grosser Auflage.[2495] Diesmal bekamen die beiden befreundeten Kommilitonen Unterstützung durch Sophie Scholl, Willi Graf und auch durch Christoph Probst, Weisse Rose Saarbrücken mit Willi Bollinger, Weisse Rose Hamburg und Weisse Rose Ulm durch Hans Hirzel, Susanne Hirzel, Franz-Josef Müller. Selbst der Lieblingsprofessor der Studentenschaft, Doktor Kurt Huber, Professor an der Ludwig-Maximilians-Universität München, gehörte als Ältester und Mentor zum Widerstandskreis Weisse Rose.[2496] Von ihm stammte inhaltlich das letzte Flugblatt, das zunächst vom Widerstandskreis mit einer Auflage von 3000 Exemplaren um und in der Universität seines Arbeitsplatzes verbreitet wurde und das später die Royal Air Force im Juli 1943 mit einer ehrenwerten Auflage von 5,32 Millionen Exemplaren über Deutschland abwarf.[2497] Marie-Luise Jahn und ihr Lebensgefährte Hans Leipelt, Emil Meier und Robert Eisinger, die Widerstandsgruppe Onkel Emil setzen unter Lebensgefahr den Münchner Widerstand fort oder erinnerten an sie.