7           Emil Meier und Robert Eisinger – Erinnern an Weisse Rose

Emil Meier und Robert Eisinger verbreiteten ebenfalls wie die Weisse Rose, auch Anfang 1943, Flugblätter gegen die Nationalsozialisten. Von den insgesamt 22 Flugblättern entwarf 6 Robert Eisinger, die restlichen 16 Flugblätter erstellte Emil Meier. Robert Eisinger beendete seine Widerstandsaktivität im September oder Oktober 1943.[2244] Das originalgetreu nachgestellte Flugblatt Abbildung 268 enthält im Original einen Stempelaufdruck mit dem Datum "22.12.43". Dabei dürfte es sich um das Eingangsdatum bei der Polizei handeln. Möglicherweise schrieb Emil Meier deshalb den Flugblatttext alleine. Zum Flugblatt Abbildung 267 kann nichts erläutert werden, von wem der Flugblattinhalt geschrieben wurde und ob die beiden zu diesem Zeitpunkt noch zusammenarbeiteten. Die Gruppe, zumindest Emil Meier, erfuhr von den Todesurteilen der Geschwister Scholl. Daraufhin folgten zwei Flugblätter, die hier im Gedenkbuch gezeigt werden.

    Emil Meier und Robert Eisinger überlebten den Krieg, ihr Engagement wurde jedoch erst sehr spät erkannt bzw. gewürdigt. Die Würdigung gelang durch Anstoss einer früheren Leiterin des Konzentrationslager-Museums Dachau, Frau Ruth Jakusch.[2245] Emil Meier und Robert Eisinger gingen ähnlich wie die Weisse Rose davon aus, dass die Kriegswende Russlands durch die Niederlage Stalingrads eine günstige Gelegenheit sei, um mit Flugblättern zu avancieren. Sie verteilten ihre Flugblätter wie die Weisse Rose auch im Januar 1943. Eigentlich hätten sie sich begegnen können. Derzeit ist nur bekannt, dass sie einen Vervielfältigungsapparat und einen Tausendstempel und mindestens eine Schreibmaschine, möglicherweise auch eine weitere im Einsatz hatten.[2246]