-           Fall 5: Erkenntnisse

Mit Fall 5 ergibt sich ein realistisches Ergebnis und entspricht dem bereits vorgerechneten "Fallbeispiel Annahme Geheime Staatspolizei".

Produkt Stück Einzelpreis Pf. Ausgaben RM
Briefmarken Standard-Versand 250 8 -20,00
Briefumschläge EK=0,29, EK+20% 300 0,35 -1,05
-21,05

Tabelle 80: Kosten für Versand, siehe Briefumschläge Seite 306 Abbildung 179

    Wie sich das Vorhaben für Fall 5 mit 500 − 250 = 250 weiteren Briefmarken und 500 − 200 = 300 weiteren Briefumschlägen mit einer Belastung von 21,05 RM finanzieren soll, bleibt unklar.[2143]

    Fall 5 ist insoweit relevant, weil der Schreibmaschinenanschlag angemessen ist, sodass in 13 Arbeitsstunden theoretisch 500 Briefsendungen postversandfertig bearbeitet werden können. Zum Vergleich, der Vervielfältigungsapparat, den Hans Hirzel beschaffte, kostete bereits 25 RM und dieser wurde nicht grundlos über München finanziert.[2144] Ob Hans Hirzel und Franz-Josef Müller weitere Möglichkeit gefunden hatten, um an Briefumschläge und Briefmarken oder an Geld zu kommen, ohne dafür bezahlen zu müssen, darüber berichten sie nichts. Auch Susanne Hirzel macht darüber keinerlei Angaben in ihrem Buch.

    In München wurden für den Flugblatt-Versand ungefähr 4450[2145] Briefmarken zu 8 Pf., 300 davon zu 12 Pf. gekauft[2146] und für den Standartversand verwendet. Für den Postversand wurden 4310 Briefmarken eingesetzt, 140 beschlagnahmte die Geheime Staatspolizei München.[2147] Zum halben Preis hätten die Briefe als Drucksache zur Post gebracht werden können. Bei Drucksachenversand musste der Umschlag zu Kontroll­zwecken durch die Reichspost offenbleiben. Bei einer Kontrolle wäre der komplette Postversand beschlagnahmt worden.[2148] So dürften auch die Ulmer Schüler den doppelt so teuren Standardversand gewählt haben.