5.6.6           Vervielfältigungsvariante 2

Unter extremer Anspannung wird mit sehr hohem Tempo für kurze Intervalle am Rotationsvervielfältiger gearbeitet und etwa alle 10 bis 15 Minuten findet ein Personenwechsel statt. Aus der ROTO Bedienungsanleitung geht hervor: «Der Druck erfolgt so, dass man Blatt für Blatt mit Daumen und Zeigefinger fasst und bis zur Anschlagschiene vorschiebt. Nach dem Gegenstoßen gegen die Anschlagschiene ist die Kurbel wieder zweimal nach rechts zu drehen, wodurch ein neuer Druck erzielt wird.»[1067] Ein Versuch sollte die von den ROTO-Werken vorgeschlagene Vorgehensweise klären, in welcher Zeit kann eine Flugblattseite vervielfältigt werden. Mehrere Versuchsdurchgänge wurden durchgeführt. Wenn Wert auf eine qualitative Vervielfältigung gelegt wird und nur das macht Sinn, ist eine Vervielfältigung durch eine Person nicht unter 4 Sekunden pro Flugblattseite möglich, eher sogar mehr, mindestens 5 Sekunden. Alles was unter 6 Sekunden vervielfältigt wird, geschieht unter unnatürlich grosser Anstrengung. Die Finger beginnen zu zittern, unvollständige Flugblattseiten entstehen, das Saugpostpapier gelangt zum Abgreifen nicht sofort zwischen die Finger, manchmal muss das Saugpostpapier mit beiden Händen nachgegriffen werden, die Handkurbel der Maschine steht nicht immer an der richtigen Position, Vervielfältigung ohne Saugpostpapier und dabei verschmutzt die Andruckwalze, ein Arbeitsrhythmus kann sich nicht entwickeln, alles viel zu hektisch, Nervosität verlangt immer kürzer werdende Pausen usw. Das Ergebnis zum Versuch kann über nichts hinwegtäuschen. Mit diesem Resultat ist eine Grundsatzaussage zusammen mit den Berechnungen fällig. Hier wird jede Gebrauchsanweisung und jedes Prospekt zum ROTO-PREZIOSA hinfällig. Zweifelsfrei ist die erstgenannte Variante 1 die bessere Vorgehensweise, bei der die Belastungen weitaus geringer sind als bei Variante 2.