About me


So bin ich zum Amateurfunk gekommen:


Weder meine Eltern, meine Großeltern noch irgend jemand aus meiner Verwandtschaft oder Nachbarschaft ist damals Funkamateur gewesen. Da wurde mir als 15jährige oft die Frage gestellt, wie ich überhaupt zu einem solchen ungewöhnlichen Hobby komme. 
Es fing alles in der 7. Klasse des König-Wilhelm-Gymnasiums in Höxter an. Damals war ich 12 Jahre alt und unsere Klasse bekam einen neuen Geschichtslehrer, Herrn Dr. Lachenicht. (Der Name hört sich gefährlicher an als es ist in Wirklichkeit war. Auch wir hatten ab und zu mal was zu lachen). Eines Tages hat Herr Lachenicht die gesamte Klasse mit ins Obergeschoss in einen kleinen, abgeschlossenen Raum mitgenommen- in den Funkraum. Ich wusste bis dahin nicht, dass es an unserer Schule so etwas gab. Auch die große Beam-Antenne auf dem Dach hatte ich bis dahin nicht bemerkt. Jedenfalls an diesem Tag stellte uns Herr Lachenicht die Funkstation DF0SK, später DL0KWG vor. Er führte zunächst einige QSOs an der "kleinen" Station auf UKW, was für mich schon sehr faszinierend war. Einfach so von Höxter nach Holzminden sprechen ohne Telefongebühren zu bezahlen- echt fantastisch. Da habe ich ja noch nicht geahnt, dass es auch noch Kurzwelle gibt. 
Als nächstes durften wir dann QSL Karten für die UKW QSOs ausfüllen. Herr Lachenicht erklärte uns genau, was der Sinn einer solchen Karte ist und welche Informationen unbedingt enthalten sein müssen. An einer Pinwand hinter uns waren viele bunte QSL Karten aus den verschiedensten Ländern aufgehängt. Herr Lachenicht sagte, dass er mit all diesen Leuten in der ganzen Welt schon gesprochen hat. Das konnte ich am Anfang erst gar nicht glauben- einfach so in die USA zu funken. 
Endlich schaltete Herr Lachenicht dann den Kurzwellen-Transceiver ein- einen Kenwood TS-530. Zunächst musste natürlich erst abgestimmt werden und dann ging es los.
"CQ, CQ calling CQ on 20m. This is Delta Fox Zero Sierra Kilo. Calling CQ and standing by." 
Ich kann mich noch genau daran erinnern als wäre es gestern gewesen - dieses Rauschen und das gespannte Warten, ob dich jemand hört. Und plötzlich meldete sich jemand, und zwar eine Station aus China. Selbst unser Lehrer war erfreut über diesen recht seltenen Anruf. Wir haben gespannt dem QSO zugehört, auch wenn man noch nicht alles auf Englisch verstanden hat. 
Dies war für mich der größte Moment - Funken in die ganze Welt. Zu diesem Zeitpunkt habe ich den Entschluss gefasst: "Das will ich auch machen." 
Und das habe ich dann auch gemacht. In der 7. Klasse war ich zwar noch etwas zu jung, um eine Lizenz zu bekommen, aber als ich dann 14 war, habe ich den Amateurfunklehrgang an unserer Schule besucht und im Juli 1991 ( mit 15 Jahren ) erfolgreich abgeschlossen. 

Wäre mein Geschichtslehrer nicht gewesen, dann wäre ich wahrscheinlich nie zu diesem wunderbaren Hobby gekommen. 

Deshalb an dieser Stelle ein ganz herzliches Dankeschön an Gerhard Lachenicht, DK2JX!!!

Dank gilt natürlich auch meinem Morselehrer Günther, DF4QW. Ohne ihn hätte ich keine Kurzwellenlizenz bekommen können. Günther ist ein Vollblut-CWst, der kein Mikrophon zu Hause hat. Ich kann mich noch gut an mein erstes "CW-Pflicht-QSO" nach meiner bestandenen Prüfung erinnern. Auf 80m, natürlich mit Handtaste. Ich war total nervös, als ich an der Station meines Geschichtslehrers mit meinem Morselehrer gefunkt habe. Günthers Worte nach dem QSO: "Was hast du mir da für einen Mist gegeben? Das hörte sich ja an, als wenn eine Ziege auf ' ne Trommel scheißt".
Es war echt eine spaßige Zeit, die ich auf keinen Fall vermissen möchte. Und mittlerweile klingt auch mein CW besser, dank meines el-bugs, hi.


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