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Anekdoten aus meinem Funkerleben:


Eine Anekdote aus der Anfangszeit:

Mit 15 Jahren durfte man damals ja noch keine eigene Funkstation betreiben, und so habe ich die meisten Pausen und Freistunden an der Schulstation verbracht. In den Sommerferien bin ich dann 16 Jahre alt geworden. Leider haben mir meine Eltern keinen Kurzwellen- Transceiver geschenkt, worüber ich natürlich sehr traurig war, aus finanzieller Sicht aber verstehen konnte. Stattdessen haben sie mir eine Zimmerrenovierung für mein Jugendzimmer geschenkt. Es wurden also all meine Möbel und Sachen rausgeräumt, um am nächsten Tag mit dem Tapezieren zu beginnen.
Schön und gut, plötzlich klingelte es an der Tür. Mein Geschichtslehrer stand da mit einem großen Karton unterm Arm und einer Rolle Klingeldraht in der anderen Hand. "Jetzt bist du ja 16 Jahre alt, dann darfst du auch deine eigene Station haben, wenn auch nur leihweise. Die Schulstation wird in den Sommerferien in der Schule ja sowieso nicht benötigt, also kann sie auch hier stehen."
Das war natürlich das größte Geburtstagsgeschenk überhaupt. Den ganzen Nachmittag haben Gerd und ich damit verbracht, einen 80m Dipol aufzuhängen. Natürlich musste ich die Berechnungen machen und mein Lehrer korrigierte meine Fehler. Meine Eltern und auch einige Nachbarn, unter anderem auch ein Deutschlehrer unserer Schule, beobachteten unser Treiben dort auf dem Dach. Für viele sah des etwas komisch aus: ein junges Mädchen, das Drähte in den Garten spannt, dann auch noch Bäume hochklettert und Wäscheleinen ausbreitet! Ich habe mich jedenfalls riesig dabei gefühlt. Ist ja egal, was die anderen denken.
Und dann war es endlich soweit, ziemlich schnell hatten wir ein Stehwellenverhältnis von 1:1 im SSB Bereich erreicht. Das Funken konnte also losgehen. Ich habe den ganzen restlichen Tag und auch die Nacht vor dem Funkgerät verbracht. Und es ist schade, dass es davon keine Fotos gibt. Denn in meinem Zimmer, wie ja oben erwähnt, war nichts mehr vorhanden, bis auf eine Matratze mit Decke, daneben auf dem Fußboden das Funkgerät plus Netzteil und eine Nachttischlampe. Das war richtig urgemütlich. Nur der Hall hat etwas gestört beim Sprechen, hi.
Bis dahin hatte ich ja fast immer nur tagsüber in der Schule gefunkt und nicht abends. Jetzt hatte ich die Gelegenheit, auch die all-abendlichen Runden auf 80m kennenzulernen. Und als allererstes war ich in der "Powerrunde" auf  3.685 gelandet. Dort habe ich auch den "Ollen Papa" (DL5OP) kennengelernt, der mich, trotz meiner niedrigen Sendeleistung (100 Watt) sehr nett in der überwiegenden Herrenrunde aufgenommen hat und später sogar als mein "Funkpatenonkel" bezeichnet wurde. Wir hatten sehr viel Spaß jeden Abend in dieser Runde. Später haben sich jedoch meine Funkinteressen geändert, so dass ich immer seltener in der Runde QRV war. Konteste und DOKs sammeln sind halt nicht jedermanns Sache. Aber das ist ja gerade das schöne an diesem Hobby, es ist für jeden Geschmack etwas dabei.


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