Ortsverband Reinickendorf D04

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Kleine Amateurfunkchronik des OV Reinickendorf D04

Der genaue Gründungstermin unseres Ortsverbandes ist leider nicht mehr zu recherchieren. Laut Aussagen einiger "Oldtimer" sowie aus dem DARC-Archiv war folgendes zu erfahren:

Im Februar 1948 erfolgte im damaligen französischen Sektor Berlins die erste Lizenzierung. Anfänglich noch gemischt - Reinickendorf und Wedding - kam es im Jahr 1949 zur Gründung des OV-Reinickendorf. Erster OVV und Mitgründer des Ortsverbandes war OM Dr. Karl Reichel, ehemals DE3716, später DL7AR. Schon in dieser Zeit wurde in der Tegeler Humboldtschule die Nachwuchs- förderung betrieben, die über viele Jahre hinweg dort Bestand hatte.

QSL von DL0JR Weitere OVV's bis zum heutigen Tag:
1951 - Günter Schulz, DL7DC
1953 - Manfred Koch, DL7EJ
1955 - Wolfgang Nübel, DL7EA
(heute HB9WN)
1956 - Walter Pfeiffer, DL7GG
1963 - Georg Bakalorz, DL7JX
1964 - Bruno Nietsch, DL7AW
1980 - Dr. Werner Vogel, DL7VW
1988 - Steffen Schöppe, DC7SZ
(heute DL7ATE)
1994 - Gerald Bienecke, DC7TO
2001 - Hans Hammer, DL7VK,
bis zum heutige Tag

Viele Aktivitäten wurden seitdem verfolgt und mit teilweisen sehr guten Ergebnissen abgeschlossen. Die Nachwuchsförderung war schon immer ein Schwerpunkt in unserem OV.
Nach den Anfängen, wie oben beschrieben, wurde nach Jahren das Jugendheim "Fuchsbau", in der Torgauer Str., als Treffpunkt für unsere Aus- und Fortbildung gewonnen. So sollte ein dort eingerichteter Raum als Clubstation dienen und kleinere Bau- und Bastelobjekte als Anlaufpunkt begleiten. Die monatlichen OV-Treffen, die über viele Jahre in Gaststätten abgehalten wurden, fanden Anfang der neunziger Jahre in Gemeinschaftsräumen des "Fuchsbaus" eine Bleibe. Leider verloren wir Ende der neunziger Jahre unseren Clubraum bzw. mussten ihn zunächstmit einer anderen Interessengruppe teilen, was nicht immer ohne Spannung blieb.

Der Diebstahl zweier Funkgeräte unserer Clubstation sowie offensichtlich nicht überwindbare Meinungsverschiedenheiten mit den Verantwortlichen dieses Jugendheimes veranlassten uns zur Jahrtausendwende unsere Clubstation aufzulösen, die verwertbaren Teile einzulagern und diese bis dahin genutzte Stätte für immer zu verlassen.

In den siebziger, achtziger, und mit Lücken auch in den ersten neunziger Jahren übernahm die Jugendgruppe des Ortsverbandes Reinickendorf die Herstellung und den Vertrieb des Berliner Mitteilungsblattes, auch Berlin-MB genannt. Es war die Zeit, wo man noch nicht so intensiv die Medien Packet Radio bzw. Internet nutze bzw. nutzen konnte, da sie in den Anfängen noch gar nicht vorhanden waren.
Die Aktion gestaltete sich immer zu einem kleinen Abenteurer, wenn einmal im Monat die erstellten Berlin-MB Seiten im "Fuchsbau" durch die anwesenden Funkamateure sortiert, geheftet und eingetütet wurden. Kneifen galt nicht, wer greifbar war, musste ran.

Doch bis zum heutigen Tag wurden noch diverse andere Projekte unterstützt bzw. ins Leben gerufen. Das Amateurfunkpeilen, auch "Fuchsjagd" genannt, fand bei etlichen OM's Anklang. Der Selbstbau von Peilempfängern und Peilrahmen sowie deren Einsatz zog eine Reihe begeisterter Funkamateure in seinen Bann. Landes- sowie Bundesaktivitäten folgten, die bis heute von einigen OV-Mitgliedern wahrgenommen werden.

Im Stellwerk war es schön :-) Mitte der sechziger Jahre fand sich ein Gruppe zusammen, die ihre Begeisterung für den Fieldday entdeckte. Am Hermsdorfer Fließtal wurde für jeweils 2 bis 3 Tage "schweres Gerät" deponiert und von dort - eben portabel - mit Funkamateuren in der ganzen Welt kommuniziert.
Durch gute Kontakte wurde Ende der sechziger Jahre das evangelische Jugendheim "Haus Dünenland" am Elchdamm in Heiligensee das Portabel-QTH für die kommenden Fielddays. Und die Erfolge blieben nicht aus. Zunächst mit erheblichem Materialaufwand ausgerüstet, fand man sich in der europäischen Endauswertung fast ausnahmslos unter den ersten 5 Teams wieder. Und dass Erfolg anspornt, konnte man daran erkennen, dass es Anfang der neunziger Jahre sogar einmal zum ersten Platz in Europa reichte.

Mittlerweile gab es die eingeschränkte Klasse, die mit wesentlich weniger Aufwand uns zum gleichen Ziel führte. Doch nichts hält ewig. Durch berufliche Veränderungen und anderen persönlichen Gründen wurde im zweiten Drittel der neunziger Jahre die Fieldday-Mannschaft des OV-Reinickendorf offiziell aufgelöst. -Es waren wirklich schöne und erfolgreiche 30 Jahre-.

Auch mit den neuen Betriebsarten setzte man sich auseinander. So bildete sich Anfang der neunziger Jahre eine ca. zehnköpfige Crew, um einen Digipeater ins Leben zu rufen.
Nach monatelangem Suchen fand man ein QTH in Ahrensfelde; der Standort befand sich zwar nicht mehr in Reinickendorf, doch alle im Bezirk infrage kommenden Punkte waren anderweitig vergeben oder wir waren nicht geduldet. Nach ca. einjähriger Planung ging DB0BNO ans PR-Netz. Von Anfang an "kämpften" wir mit der Linkverbindung nach Templin.
Nur zu amateurfunkbegünstigten Zeiten klappte die Verbindung dorthin, obwohl wir zum Schluss erheblichen Materialaufwand dafür einsetzten. Erneute topografische Geländeschnitte brachten uns im Jahr 2001 zu dem Ergebnis, dass es keinen Sinn hat, den Digipeater weiter zu betreiben, da die Verfügbarkeit der Templiner Linkstrecke bei geschätzten 10 bis 15% lag. Die beiden innerstädtischen Linkstrecken waren und sind auch durch die derzeit vorhandenen anderen Digipeater abzudecken. Physikalische Gegebenheiten kann man eben nicht austricksen nur ausnutzen.

Ein seit mehreren Jahren betriebenes Projekt ist das 23cm-Relais DB0KOB, das auf dem SFB-Hochhaus in der Masurenallee steht.

In den Anfängen in einem Stellwerk, später in Ahrensfelde beim Digipeater DB0BNO stationiert, fand man durch gute Beziehungen diesen neuen und zentraleren Standort.

Durch Einsatz von z.T. kommerzieller Technik realisierte man das erste 23cm-Ralais in Berlin, das sich durch seine 100% Verfügbarkeit gepaart mit der exponierten Lage auszeichnet.

SFB - Hochaus

Thema Stellwerk: Anfang 1987 bekamen wir die Möglichkeit, ein nicht mehr genutztes Stellwerk der Bahn nebst Gelände für unsere Amateurfunk- aktivitäten zu "missbrauchen" - für Berliner Verhältnisse ein Novum.

Aus einem heruntergekommenen Gebäude wurde mit viel Arbeitsaufwand, Eifer, Zeit und nicht zu vergessen finanziellen Mitteln sowie einigen Sachspenden eine Bleibe, eren Bekanntheitsgrad sich nach einiger Zeit bis weit über die Landesgrenze erstreckte.

Diverse Kurzwellenconteste wurde von dort erfolgreich bestritten, dort hatten wir die Möglichkeit einen kleinen Antennenwald zu erstellen. Es wurden regelmäßige Treffs abgehalten; Distriktstreffen veranstaltet und sogar zu Funkausstellungen konnten nationale und internationale Funkfreunde dort begrüßt werden.

Ende 1994 fand diese Projekt ein jähes Ende. Viele bedauerten die Aufgabe dieser einmaligen Begegnungsstätte. Aber auch hier gab es mehrere entscheidende Gründe, die eine Weiterführung nicht mehr ermöglichten.

Lizenzkurs in der Salvator Schule

Unser neustes Projekt, und da endet zunächst die Amateurfunkgeschichte des Ortsverbandes Reinickendorf, ist ein Amateurfunkkurs an der Salvator-Schule im Tegeler Fließtal.

Ein Lehrer und Funkamateur dieser Schule leitet seit Oktober 2002 den Kurs, den anfänglich 20, jetzt am Jahresende noch 15 begeisterte Jugendliche besuchen.
Besonders erfreulich ist die Tatsache, dass man diesmal einige weibliche Jugendliche für dieses Hobby begeistern konnte.

Nicht näher genannt sind andere Projekte, an dem sich unser OV beteiligt, entweder aktiv durch Mitarbeit oder durch Sach- oder Geldspenden. Stellvertretend sei hier z.B. die Clubstation der BVG in der Weddinger Usedomer Str. genannt, die teilweise durch OV-Mitglieder betrieben bzw. betreut und gelegentliche fehlende Geldmittel durch unsere OV-Kasse bezuschusst wird.

Jüngste Projekte sind die Unterstützung des Berliner DX-Cluster DB0BDX, dem kürzlich ein TNC spendiert wurde, damit ausgefallene, alte Hardware durch aktuelle und funktionierende ersetzt werden konnte. Auch dem Betreiber des Digipeaters DB0BLO wurde jüngst eine Geldspende zuteil, da fehlende finanzielle Mittel zur Existenzfrage führten.

Wie bereits angeführt, erheben diese vorgenannten Punkte nicht Anspruch auf Vollständigkeit. Viele kleinere und größere, auch teilweise spontane Aktivitäten zeichnen unseren derzeit ca. 170 Mitglieder umfassenden Ortsverband aus.

Leider bleiben auch wir wie fast alle anderen Ortsverbände in allen Distrikten Deutschlands vom schleichendem Mitgliederschwund nicht verschont. U. a. aus diesem Grund hat sich der derzeitige Vorstand des OV Reinickendorf, der seit Frühjahr 2001 seine Amtsgeschäfte übernommen hat, zum Ziel gesetzt, durch interessante Vorträge zu allen Bereichen des Amateurfunks die OV-Versammlungen interessanter zu gestalten. Die Anwesenheitszahlen geben ihm recht, so dass wir diesen Weg auch in Zukunft weiter beschreiten werden.

Bewusst wurden Rufzeichen bei den o.g. Aktivitäten vermieden, damit sich niemand im OV bevor- oder benachteiligt fühlt (ausgenommen natürlich die OVV's). Jeder kennt seine eigenen Verdienste und Leistungen.

Der Vorstand wird sich auch weiterhin im Sinne des Amateurfunks für alle Aktivitäten zum Wohle unseres Hobbys einsetzen und seine Unter- stützung im Rahmen der Möglichkeiten anbieten.


Fotos: Thomas Nowak (DH7TNO), Wolf Blümich (DL7PF)
Text: Peter Astfalk (DL7SY)

© 2005 Thomas Nowak,  DH7TNO