Ein großes Ziel war der Versuch, 2-Weg QSOs von SMiTe zu SMiTe von USA nach DL durchzuführen. In diesem Fall sollte Gary, N3GO, der die SMiTes konstruiert hat, das erste QSO von der USA-Seite aus mit DL fahren. Leider war er verhindert, so daß Don, W3RDF, diesen Part übernahm.
Der KnightSmite QRP-Club ist weltweit dadurch bekannt, das sie den legendären QRPp-TRX Pixie-2 als sehr gut nachbaubaren SMD-Bausatz vertreibt. Infos und Fotos zum SMiTe auf meinen anderen Seiten.
Dem eigentlichen Versuch gingen 2 Vortests voraus, die
von Peter, DL2FI, im Februar durchgeführt worden sind. Bei dem 2.
Vortests gelang es, einen kurzen Kontakt vom Feststandort aufzubauen, wobei
die USA-Amateure schon die 2-Element Vertikal-Richtantenne benutzten.
Hallo Funkfreunde, ich bin noch ganz geschafft: Am Freitag, den 26.3.1999 noch den ganzen Nachmittag mit Jan-Olaf, DL6OBO auf seiner patschnassen Wiese eine G5RV in 9m Höhe installiert, dann eine Angelrute Anfangs mit 55m isoliertem 0.75 qmm Kupferlackdraht bewickelt und soweit gekürzt, bis auf 3.560 Mhz mit Dipper und SWR-Brücke der Resonanzpunkt gefunden worden war; dann gegen 22.00h ins Bett und in aller Frühe um 02.30h wieder raus.
Und nun seit gut 1 1/2 Std. wieder zurück. Müde, aber s e h r zufrieden.
Denn: Es hat geklappt! Wenn acuh kein 2-Weg SMiTe<>SMiTE - QSO, dafür aber den SMiTe aus den USA mit seiner Ausgangsleistung von rund 250MILLIWatt im QSB mit 219 gelesen.
Wir haben uns gegen 01:45 UT auf der Wiese getroffen, Jan-Olaf und ich. Jan war schon damit beschäftigt, PR in Gang zu bringen. Der Empfang funktionierte, aber der Digipeater ist ein wenig schwierig, was seinen Empfänger betrifft. Währenddessen verkabelte ich die beiden Kurzwellenantennen zu Jan's Jeep, der als Shack dient. Mit Packet-Radio hat es die Nächte nicht geklappt, wir haben darauf verzichtet.
Mein QRP-Transceiver Sierra samt der Stromversorgung aus einem 12V/10Ah Bleigelakku sowie QRP-SWR-Meter und QRP-MFJ-Tuner fanden neben der Junker-Taste sowie dem NorCal-Paddle-Kit auf dem Fahrersitz Platz.
Es wurden die Einstellwerte von L und C des Antennentuners für die G5RV und die GP ermittelt und zwecks schnelleren Wiederfindens der Einstellungen notiert. Jan hat sich mit allem Zubehör auf der hinteren Sitzbank eingerichtet und ich mich auf dem Beifahrersitz. Gut eingepackt in dicken Klamotten mit der Thermoskanne Kaffee bzw. Tee konnte es losgehen. Es war allerdings schon 3:00 UT, als wir das erste Mal auf der Frequenz 3.555,6 lauschten....
DA - DF2OK DF2OK de WQ4RP WQ4RP - Wir trauten unseren Ohren kaum, doch, sie sinds! Aus dem QSB und dem leichten, 80m-typischen Gebrodel nebst leichten Weidezaun-Impulsen aus der Umgebung war der Ruf eindeutig zu hören.
Wie per eMail vereinbart riefen sie 1 Minute lang. Doch ich war noch nicht soweit, der Kuli rutschte runter. Die räumlichen Verhältnisse im PKW sind doch anders als im Shack. Nochmal alles zurechtgerückt. So, nun konnte es losgehen.
Jetzt wurde DLØAQB (Das ist die 2. Station, die auf einem Campingplatz nahe der Ostsee nördlich Berlins an diesem Test teilgenommen hat) gerufen - DLØAQB de WQ4RP - Keine Antwort.
Etwas später hörten wir dann sehr sehr leise aber lesbar DLØAQB die Station in den USA rufen. Allerdings mit rund 200 Hz Ablage von der Arbeitsfrequenz. Wir warteten, aber WQ4RP antwortete ihnen nicht....
Nun wurden wir wieder gerufen - 3h20 UT: Nun war ich soweit. Beim Ruf von WQ4RP an DLØAQB hatte ich schnell mal die Antennen getauscht (BNC ist und bleibt DIE Steckverbindung schlechthin). Die vertikale Antenne war für den Empfang deutlich besser. Also sicher auch zum Senden. Wir waren gespannt -
Nun mein Anruf, langsam, denn ein Tempo höher 60 BPM ist nur schädlich, schnell werden Zeichen im QSB verschluckt. Erste Antwort "klassisch" mit der Junker. Man bleibt "Made in Germany" ja mal treu, hi :-)
Mit 5 Watt aus dem Sierra samt DL-QRP-PA (immer noch ein tolles Teil) kam sofort nach dem KN die Antwort: 229 aus USA. Na bitte!
Nach der Bitte um QRS (es gingen wirklich diverse Zeichen im QSB unter) und fortschreitender Zeit wurde der Rapport besser: 339 aus USA. Mitlerweile hörten wir die Truppe mit 449 und leichtem QSB! Freie QRG, ohne Störer. Das hat man selten. Ein Dank an die Disziplin der evtl. vorhandenen Zuhörer.
WQ4RP senkte nun nach Ankündigung die Leistung auf
3 Watt ab. Rapport 329 hier mit QSB.
Um 3:40 UT habe ich dann ebenfalls die Leistung auf 3
Watt reduziert: Rapport 329 aus den USA! Doch weiter gings - USA reduziert
auf 1 Watt: immer noch 329 hier!
Um 3:50h UT haben wir beide auf 1 Watt reduzierte Leistungen: Dank der immer besser werdenden Bedingungen bekam ich ein 229 und gab ein 449. Tolles Band, tolle Bedingungen!
Ein QRPp-QSO über 6800 km auf 3556,4 Khz in CW mit 1 Watt an Vertikalantennen.
Whow! - Wir waren vollauf begeistert! Es folgte der Text:
de wq4rp mike hr wq4rp don es lyn congrats hr 1w nw
we go hr to 500 mw 500mw....
Um 3:57h UT dann von uns ein Rapport 229 für ein 500Milliwatt-Sendesignal aus USA! Nun wollten sie auf der QRG mit dem neuen K2 zurückkommen und dann mit dem SMiTe einen Test machen.
Dann sollte ein QSY nach 3531kHz durchgeführt werden.
Nun, ich hatte leider sofort QSY gemacht und logischerweise
nichts gehört. Also wieder zurück auf die 1. Frequenz: Da waren
sie noch und riefen mich. Uops, schäm...
Ok, Kontakt sofort klar. Der K2 war dran, auch 5 Watt Senderleistung, ein schönes Signal, gut zu lesen. Wir klärten das Missverständnis mit dem QSY und so haben wir jetzt wirklich QSY auf 3532 Khz gemacht.
Mitlerweile 5:02 UT. Beide Seiten 559!!! Mit 5 Watt... Nun schaltet nach kurzer Pause WQ4RP auf den SMiTe. Sendung! Um 5:06 UT dann ein CW zu erahnen. Doch, gleiche QRG, muss es sein. 119/219. Nein, keine Einbildung. Aber mehr ein Ahnen von Zeichen.
Wir hatten übrigens mal unseren SMiTe an der Antenne: mindestens 3 Radio-Stationen in guter Qualität zu hören, also nicht mal möglich, 5 Watt bei DEM RX zu lesen. (Anmerkung: Tiefpaß-Eingang auf Gleichrichter, keine Selektion) Also haben wir unseren SMiTe wieder eingepackt.
Mitlerweile haben wir Tee bzw. Kaffee getrunken und die Bouletten, die Jan's Frau zubereitet hatte, schmeckten vorzüglich. Durch das aufgestellte Seitenfenster des Jeep (da führten die Koaxkabel zur Weide) kam nun kühle Luft herein. Es wehte draußen, vorher war es windstill gewesen. Schnell die Decke fester um die Beine gewickelt und weiter gings.
Um 5:12 UT haben wir dann vereinbarungsgemäß wieder (wenn der Test mit dem SMiTe nicht klappen sollte) Funkbetrieb auf 3555,7 kHz durchgeführt.
Um 5:16 UT waren beide Stationen wieder beieinander. Schon fast selbstverständlich bestätigten Don und Lyn den Hörrapport von 119/219 mit dem SMiTe. Die QRG von 3532,5 kHz wird Sonntag Morgen als Fix-QRG dienen.
Gegen 5:20 UT wurden dann auch einige EU-Stn wach, QRM neben der QRG. Habe noch nie einen so lauten Restträger einer HA7 Station gehört. Die Morsezeichen neben der QRG waren derart stark, das ich den Oszillator hörte oder sonstwas...
Die Bedingungen schwanden langsam, mit viel QSB. Ab und zu mal ein lauter Peak aus USA. Jan, DL6OBO versuchte es ebenfalls mit einem QSO. Er wurde in USA gehört. Viel QSB und 72 es 73 wechselten die Stationen.
Draußen war es mitlerweile hell; die Vögel sangen schon eine lange Zeit und wir haben nach ein paar Abgleichkorrekturen die Heimfahrt angetreten.
Sonntag morgen wird unser 3. Mann, Michael, DF5OQ auch dabei sein. Leider hatte er berufliche und dann private Verpflichtungen, die er leider nicht mehr "schieben" konnte. Per Telefon-Handy hatten wir ein paarmal Kontakt, so das er ebenfalls (wenn auch weiter entfernt) teilhaben konnte.
Ein schöner Tagesanfang. Ich hätte nicht gedacht, das es in der Form klappt. Mal sehen, wie es Sonntag wird.
Wir haben es uns wieder im Jeep gemütlich gemacht. Die Lufttemperatur draußen war um rund 1 Grad niedriger als gestern, dafür war es auch feuchter :-)
Die Antennen hatten die Verschnaufpause des einen Tages gebraucht, denn jetzt ging es wieder ab!
Ab 2:10 UT haben wir auf den beiden Frequenzen 3532,6 und 3555,7 kHz abwechselnd gerufen. Wie ich später durch einen kurzen Blick feststellte, war die falsche Antenne am Sender... Nun aber die Vertikal aufgesteckt und weiter gelauscht bzw. gerufen. WQ4RP fuhr ein QSO mit VE (leider von der Station nichts zu hören), an der Taste war Jeff, (AC4ZO lt. Teilnehmerliste, sein Call nannte er während der Durchgänge nicht).
Um 2:52 UT war es dann soweit: DF2OK de WQ4RP. 459 aus USA, 439 war das Signal im Jeep. Diesen Morgen war das QRN allerdings etwas stärker. Jan und ich hatten den Eindruck, das die Signale gestern doch besser zu lesen waren. Erst kurz vor bzw. nach Sonnenaufgang bei uns und Sonnenuntergang in den USA (Grayline-Effekt) war mehr Pegel vorhanden.
Um 03:08 UT wieder QRS, das QRN wird stärker. Michael, DF5OQ tauscht die Daten mit Don, W3RDF, dessen QRPp Drachenbake ich abends zuvor auf 15m gehört hatte.
3:13h UT hat Jan-Olaf die Daten mit USA ok, so das wir alle drei im Log auf der anderen Seite des Teiches stehen. Die Junker Taste macht die Runde.
Durch etwas stärkeres QRN und QSB brauchten wir etwas länger, bis die Dinge so verabredet waren. Es ist schon erstaunlich, da haben wir die Kommunikation komplett und sicher mit 5 Watt geführt, als wäre das selbstverständlich.
3:47 UT. Verabredung, das WQ4RP auf unseren SMiTe lauscht!
4:04 UT, los gehts! Spannung, umklemmen und dann folgt ein 4 Minuten langer Ruf von uns gen USA. Um 4:08 UT wieder mit Sierra auf Empfang.
Wir wurden gehört! Rapport 119 aus USA. Und das mit rund 250 Milliwatt am Sender von der nicht mal alles von der Antenne abgestrahlt wurde...
Es folgten - congrats to all - aus den USA.
4:11 UT: USA sendet nun mit SMiTe - hier mit 119 und QSB zu empfangen. 4:16 Bestätigung der Werte.
Den SMiTe hier bei uns als RX zu benutzten ist, wie auch gestern, dank der vielen BC-Stn eine vergebliche Liebesmüh'. Einen Vorteil hat dieser Effekt jedoch: Man konnte während der Testsendung Musik und ggf. Nachrichten hören!
Ok, 4:50h, das Musikhören hat ein Ende, die gegenseitigen Tests führen zu dem Ergebnis, das zwar kein 2-Weg SMiTe QSO möglich ist, aber ein wechselseitiges Hören des kleinen Senders durchaus geht.
Und das ist doch was, oder? Mit 'ner Blechschachtel übern Teich, 6800 km, auf 3556,1 kHz in CW bei Tempo 50-60.
Im Übrigen war die Stimmung der 3 eingekauerten QRPer
im Jeep dank lockerer Witze und diverser Ideen sehr gut! Wir haben mal
ein paar Fotos gemacht, mal sehen, wie wir darauf aussehen...
(Stehen weiter unten)
Mitlerweile zeigt der Grayline-Effekt wieder seine Wirkung: Das 5Watt Signal steigt auf Werte um 559 bis 569 an, dto. in USA.
Im Wagen kam die Idee auf, den Sierra mal auf SSB umzuschalten...
Gegen 5:05 UT, draußen war es schon hell, ein schöner, windstiller kühler Morgen mit 7/8 bedecktem Himmel sowie Wiese, Weide, Baumwerk Gräben und Gebüsch um uns herum. Rechts in 25m Entfernung die immer noch spitz aufragende Angelrute mit 43m Draht und dem Erdnetz drum herum. Unscheinbar, das Teil. - Und darüber gehts nun ab gen USA. Wenn man die Wellen sehen koennte - faszinierend.
22 Jahre Lizenz, einiges mitgemacht und trotzdem bin ich fasziniert, das es sowas gibt. Marconi muß sicher ähnlich gefühlt haben, als er auf seinem Landsitz den 1. Hügel überbrückt hat. Oder später dann die 1. Verbindung in die neue Welt.
Ach, was wäre das schön, wenn wir gestern und heute die damalige Störfreiheit gehabt hätten..
Wir haben uns, bevor das QSB nach Tagesanbruch sowie die wachsende D-Schicht die Verbindung nicht mehr erlaubt, uns mit allen besten Wünschen verabschiedet.
Und nach dem CQ-Ruf von WQ4RP ging es für die KnightLites weiter, Hanno, DL9SXX führte ein QSO, während wir abbauten.
Nun bin ich nach sattem Frühstück so langsam wieder müde. Es gibt noch einiges zu schreiben, fotografieren und zu erzählen.