
Oddingehusen lautet in diesem Zusammenhang die älteste bekannte schriftliche Erwähnung unseres Ortes. Da der Urkunde zufolge der Ort damals bereits bestanden hat, können wir unmittelbar entnehmen, daß der Ort selbst älter ist als 800 Jahre. Und deshalb wird strenggenommen in diesem Jahr (1992) auch nicht das 800-jährige Bestehen, sondern die 800-jährige Wiederkehr der der frühesten bekannten Erwähnung begangen. Nun wüßte man natürlich gern, erstens, wie alt der Ort tatsächlich ist, und zweitens, woher sein Name kommt und was er möglicherweise bedeutet.
Der OrtsnameOddingehusen
läßt sich in drei Bestandteile zerlegen; in das Grundwort -husen,
in ein Zwischenglied (Suffix) -inge
und in das Bestimmungswort Odd.
-husen
ist der Dativ Plural von -hus
und bedeutet "bei den Häusern";
-inge ist verschliffen aus -inga,
dem Genitiv Plural einer Personengruppenbezeichnung, und bedeutet "der
Leute von", und in Odd
steckt
der Personenname Oddo,
das ist die altsächsische Form des Mittelhochdeutschen "Otto".
Die älteste bekannte Namensvariante von Eddigehausen, Oddingehusen,
bedeutet also: "Bei den Häusern
von Ottos Leuten".
Wer dieser Otto war und wann diese Namensgebung erfolgte,
läßt sich freilich nicht sagen....
Das Kalisalzbergwerk schafft
Arbeitsplätze
(Von Claudia Bombosch-Nette)
1915 wurde mit
der Gewinnung der Kalisalze begonnen. In der Anfangszeit spielte die Handarbeit
noch eine große Rolle. Die auf Gleisen laufenden Hunte (Kipploren)
wurden noch 1925 von Pferden gezogen, die in unterirdischen Ställen
versorgt wurden und nicht mehr ans Tageslicht kamen. Sie wurden später
von Dieselloks, dann von Großraumfahrzeugen auf Gummirädern
und schließlich von 1,5 km langen Gummitransportbändern ersetzt.
Das Rohsalz wurde bei fortschreitender technischer Entwicklung unter
Tage auf die gewünschte Körnung gebracht und dem Schacht Königshall
zugeführt, der außschließlich der Zutageförderung
des Salzes diente. Der Schacht Hindenburg diente dem Transport der Mannschaften
und des Materials und der Wetterführung Erneuerung und Kühlung
der Luft). 1920 wurde eine Fabrik gebaut, in der das Rohsalz gelöst,
die Kalisalze eingedampft, getrocknet und gelagert werden konnten. Eine
5,5 km lange firmeneigene Kleinbahn vom Werk zum Nörtener Bahnhof
stellte den Eisenbahnanschluß her und ermöglichte den Abtransport
des Kalisalzes. 1928 erreichte die Förderung einen ersten Höhepunkt
mit 275 000 Tonnen. Nach vorübergehendem
Absinken wurden 1937 sogar 360 000 Tonnen
gefördert. 1921 arbeiteten hier 500, später dann 850 Personen
unter Tage und in der Fabrik. Viele kamen zu Fuß oder mit dem Fahrrad
aus den umliegenden Ortschaften. 1921 kamen aus Eddigehausen etwa 35 Kaliarbeiter.
Am 28.1.1938 trat Lauge aus dem Salzgebirge aus. Die Einbrüche verstärkten sich, so daß die Schächte am 6.1.1939 aufgegeben werden mußten.
Im Dezember 1950 wurde die Förderung von Kalisalz wieder aufgenommen,
nachdem es gelungen war, einige Schächte mit Zement abzudichten. 1955
wurden 725 000 Tonnen Kalisalz gefördert.
Aus wirtschaftlichen Gründen wurde die Grube 1969 stillgelegt....
Ja da kommt Freude auf...
Dies ist die letzte Eintragung im Verzeichnis der in der Volksschule
zu Eddigehausen vollzogenen körperlichen Strafen.
Vollständig lautet die Strafanordnung: "Heinz
ißt Honigkuchen und behauptet, er hätte ihn noch vom vorigen
Jahr im Mund". Strafmaß: 2 Stockschläge, Datum 25.11.1960,
Uhrzeit 8.10 Uhr, Unterschrift.
War es der Vorgang, der dazu geführt hat, ihn aktenkundig zu
machen? Oder die freche Behauptung "vom vorigen Jahr" ? Betrachtet man
das folgende Foto mit den Jahrgängen 1915 bis 1927, so meint man an
den Kindergesichtern erkennen zu können, daß in früheren
Zeiten die Schule wohl kein Honigschlecken war....
Einwohner und Bauplätze...
Eddigehausen im 19. und 20.Jahrhundert
(Von C. Bombosch-Nette)
Baulandpreise:
