BurgPlesse
Der Plan von der Burg
Gründung und frühe Geschichte der Burg
Auszüge aus: U.Elerd/M.Last; Kleiner Plesseführer; Herausgegeben vom Flecken Bovenden, 1993
"Plesse", ein Name, der als Geländebezeichnung auch andernorts in der weiteren Umgebung vorkommt, dürfte einer vorgermanischen Namensschicht angehören. Seine Deutung als "Weißer Berg" ist zwar sehr verbreitet, basiert aber auf der nicht unwidersprochen gebliebenen Gleichsetzng von "Plesse" = "Blesse" (dem weißen Fleck auf der Stirn eines Huftieres). "Weißer Berg" würde sich demnach auf den aus Kalk bestehenden Sporn des Burgberges beziehen, Burganlage aus der Luftder vor der Errichtung der Burg unbewaldet und weithin sichtbar gewesen sein müßte. Wie dem auch gewesen sein mag, festzuhalten bleibt, daß die Burg keinen neuen Namen erhielt, sondern eine alte Geländebezeichnung auf sie überging - nicht "Plessburg" heißt es zudem in den Quellen, sondern bis auf den heutigen Tag "Burg Plesse" oder einfach "die Plesse". ....
Wie für zahlreiche andere Burgen, so ist auch für die Burg Plesse ein Gründungsdatum nicht überliefert...

Meist wird als ältester Beleg eine Nachricht in der Lebensbeschreibung des Bischofs Meinwerk von Paderborn (1009 - 1036) angeführt, wonach dieser im Jahre 1015 seiner Kirche die Burg Plesse und umfangreichen Grundbesitz (1100 Hufen) an nicht näher genannten Orten schenkte, bzw. die Schenkung bestätigend wiederholte. Diese Angaben sind jedoch nicht ganz zweifelsfrei.....
Das ausreichend datierbare Fundmaterial belegt einen grundlegenden Um- und Ausbau in der Zeit vor oder um 1200.

Die Ruine

Solche "Höhenburgen" (wie die Plesse) waren zur Zeit ihrer Gründung ausgesprochen modern. Beim Stand der damaligen Waffentechnik bot eine auf schwer zugänglicher Höhe errichtete Burg der Burgbesatzung und der dort lebenden Adelsfamilie optimalen Schutz. So nutzte man bei der Anlage der Burg Plesse den schmalen, etwa 50 m langen Grat....Der Nachteil der schwierigen Wasserversorgung -erst in 100 m Tiefe stößt man auf Wasseradern- mußte bei der Wahl dieses Standortes in Kauf genommen werden.

Von vornherein waren Höhenburgen -so auch die Plesse- zugeschnitten auf die Bedürfnisse e i n e r Adelsfamilie. Der recht begrenzt zur Verfügung stehende umwehrte Raum reichte aus, ihr ein sicheres und (nach den Begriffen der Zeit auch:) bequemes Wohnen zu ermöglichen. Im Falle einer Gefahr aber konnte nur eine sehr begrenzte Zahl der Untertanen auf der Burg ihres Herrn Zuflucht finden -allen Schutz zu gewähren, war nicht vorgesehen...

Blick zur Plesse:

Blick von der Plesse:


 
 


Aus der Geschichte des Dorfes
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