Die schweizer Autobahnvignette:
Für praktisch alle Autobahnen in der Schweiz gilt eine Vignettenpflicht.
Ausnahmen stehen groß angeschrieben, für meine Wegbeschreibung
relevant ist das ganz kurze Stück A4 nördlich vor Schaffhausen.
Die Vignette gibt es nur als Jahresaufkleber, gültig ein
Kalenderjahr inkl. Dezember des Vorjahres und Januar des Folgejahres. Der
Kaufpreis beträgt CHF 40.- bzw. ca. EUR 25.-
Verkauft wird die schweizer Vignette an praktisch allen Tankstellen
(sicher alle im Grenzgebiet), auch die Zollstation in Lustenau bietet sie
an.
Der Aufkleber muß in die Windschutzscheibe geklebt werden. An
einem Stück wieder runterziehen geht vielleicht mit viel Mühe
und ist natürlich verboten.
Ohne Vignette auf einer Autobahn erwischt zu werden wird relativ nicht
so teuer - zusätzlich zur Vignette wird nach meiner Information eine
Gebühr von CHF 100.- fällig. Kontrollen sind (außer im
Februar) nicht wirklich häufig....
Die österreichische Autobahnvignette:
Für praktisch alle Autobahnen in Österreich gilt ebenso eine
Vignettenpflicht.
Für meine Wegbeschreibung relevant ist insbesondere der Pfändertunnel
bei Bregenz.
Die Vignette gibt es als 10-Tages-Vignette (EUR 7,60 inkl. USt.), 2-Monats-Vignette
(EUR 21,80) und Jahresvignette (EUR 72,60 Stand 2005).
Der Aufkleber muß natürlich in die Windschutzscheibe geklebt werden. An
einem Stück wieder runterziehen geht so ohne weiteres nicht und ist, wenn man es
dennoch versucht, leicht daran zu erkennen, daß danach auf dem Ding
wunderbarerweise zweimal groß das Wort "UNGÜLTIG" zu sehen ist...
Ohne Vignette auf einer Autobahn erwischt zu werden ist angeblich sehr wahrscheinlich und
mit EUR 120 Mautstrafe (das doppelte für manipulierte Vignetten) auch recht teuer!
Für diejenigen, die es noch nicht wissen: In der Schweiz
sind alle Schilder, die sich auf die Autobahn beziehen grün
(wie in USA)!
Zu allem Überfluss sind die Schilder für Bundestrassen
in blau. Es ist
also gerade umgekehrt wie in Deutschland.
Besonders wenn man ohne Vignette unterwegs ist, muss man also immer
sorgfältig auf die Farbe der Schilder achten.
Die Nummern der schweizer Autobahnen sind in einer roten
Raute angegeben, die der Bundesstrassen in einem blauen
Rechteck.
Ja, ich finde das auch verwirrend, war aber nicht meine Idee :-)
Ich habe versucht, in der Wegbeschreibung Autobahnen und Bundesstraßen
dadurch zu unterscheiden, daß ich bei Autobahnnummern immer "A4"
schreibe, und bei Bundesstraßen "4", ohne "A". In der Schweiz nennen
sie Autobahn und Bundesstraße auch schon mal anders (Nationalstraße,
Kantonsstraße, etc.). Ich bin bei den gewohnten Namen geblieben,
ohne mich weiter darum zu kümmern, was es genau ist. Wichtig ist ja
vor allem die Vignettenpflicht.
In der Schweiz ist Benzin wohl indessen deutlich und Diesel ein bischen billiger als in
Deutschland (Stand Herbst 2005). Entsprechend lohnt es sich nach der Grenze zu tanken.
A7-Strecke: Bekanntermassen ist es in Österreich so billig wie sonst nirgends
in der Gegend. Es gibt viele österreichische Tankstellen zwischen
Lustenau und Lindau, indessen haben die meisten auch länger als bis 18:00 offen (doch echt, das
war lange so üblich). Die günstigste ist praktisch gleich die erste nach der Grenze von DL aus,
eine komische kleine freie Tankstelle gleich rechts entlang der Strasse; häufig ist dort eine
kleine Warteschlange anzutreffen.
Alle Autobahnen in der Schweiz haben ein generelles Tempolimit auf 120km/h.
An vielen Stellen, besonders in Tunnels, ist die Höchstgeschwindigkeit
noch weiter herabgesetzt. Auf Landstraßen gilt generell 80km/h, in
der Stadt generell 50, man findet auf gut ausgebauten Strecken dort aber
oft auch 60km/h oder mehr.
Wichtig ist zu bemerken, daß hier diese Limite wesentlich ernster
genommen werden als in Deutschland. Nicht nur gibt es sehr viele fest installierte
Radarkontrollen (oft in Tunnels wie in Zürich oder am Stadtrand),
auch mobile Kontrollen sind häufig. Dabei werden gerne Laserpistolen
oder sogar mit Tarnnetz versehene Radargeräte verwendet.
Die Bußgelder liegen teilweise recht erheblich über
den in Deutschland gewohnten Summen. Wenn irgendwo etwa nur 80km/h erlaubt
ist, muß man sicher keinen Porsche haben, um "aus Versehen" so schnell
zu fahren, daß es vielleicht CHF 500.- oder mehr kostet. Fahrt eben
einfach so schnell wie die Anderen, aber nicht so schnell wie die aus dem
"italienischen Kanton" Ticino (Nummernschild TI); denen ist es entweder
egal, oder sie wissen alle Radarfallen. Vorsicht, wenn "Einheimische" aus
unerfindlichen Gründen plötzlich langsamer werden - die nächste
Radarfalle droht...
Aber als angenehmen Nebeneffekt empfinde ich einen oft besserer Fahrstiel. Viele Autofahrer blinken ordentlich, wenige drängeln, niemand hupt - Mofas sowie Fahrer/Innen aus Zürich oder Ticino ausgenommen; Kanton Uri war schon deutlich anders als Aargau... ;-)