Exponat - Historische Irrtümer
Vervielfältigungsapparat
Irrtum: Hektograph Aussenseite.
Jahrzehntelang wurde berichtet,
die Weisse Rose habe ihre Flugblätter mit einem Hektographen oder
einem ORMIG-Vervielfältiger hergestellt. Dies entspricht jedoch
nicht den Fakten. Verwendet wurde ein
Schablonen-Durchdruck-Verfahren mit ölhaltiger
Vervielfältigungsfarbe. Das Durchdruck-, Schablonen- oder
Siebdruck-Vervielfältigungsverfahren, das von Thomas Alva Edison mit
dem Mimeograph und David Gestetner mit dem Rotary Cyclostyle
entwickelt wurde, ist identisch und kann als Referenz für die Weisse
Rose verwendet werden. Dies gilt auch für REX-ROTARY aus Dänemark
und andere Schablonenvervielfältiger.
Vervielfältigungsapparat Irrtum: Hektograph Innenseite
Hektograph - Umdruckverfahren nach Vincent Kwaysser und Rodolphe Husak
| Vervielfältiger: | HEYER QUALITY IDEAL DUPLICATOR, No. 3 |
| Hersteller: | HEYER Chicago, USA |
| Baujahr: | Original 1930-1940 |
| Fabrikationsnummer: | Original 101658 |
Hektographie, ein Verfahren bei dem ein mit Anilintinte beschriebenes Original auf eine mit Gelatineglycerin beschichtete Druckplatte für einige Minuten aufgelegt wird. Anschliessend können wasserbefeuchtete Papiere mit Hand oder Rolle aufgedrückt werden, um anschliessend das vervielfältigte Papier von einer Ecke her abzuziehen. 80 bis 100 Abzüge sind möglich. Aus der Literatur geht hervor, die Weisse Rose München habe ihre Flugblätter hektographiert. Bei 15000 Flugblattseiten müssten mehr als 150 Mastervorlagen erstellt werden. Derartige Flugblätter sind etwa 20 Jahre haltbar. Die Weisse Rose Flugblatt-Originale wären heute unleserlich.

