1.2           Reinhold Frank

Der spätere Rechtsanwalt Reinhold Frank wurde am 23. Juli 1896 in Bachhaupten geboren, der Vater war Landwirt, die Familie bestand aus neun Personen. Reinhold Frank, verheiratet, hatte vier Kinder, soll ein erfolgreicher und standhafter Strafverteidiger nicht nur in Karlsruhe gewesen sein, sondern insbesondere beim Volksgerichtshof. Er muss sich regelrecht im Gerichtssaal mit Roland Freisler verbal duelliert haben. Reinhold Frank verteidigte unter anderem auch beschuldigte Widerstandskämpferinnen und Widerstandskämpfer und liess sich von Roland Freisler ganz offensichtlich während den Verhandlungen nicht einschüchtern. Dies dürfte, im Zusammenhang mit dem 20. Juli, zum Verhängnis geführt haben. Er soll als politischer Berater nach dem Attentat gegen Adolf Hitler vorgesehen gewesen sein. Reinhold Frank pflegte regelmässige Kontakte und zum Teil ganz zentral zum Widerstand des 20. Juli. Sein Name tauchte auf einer Adressenliste aus den Reihen des 20. Julis auf. Aufgrund dessen wurde Reinhold Frank sofort verhaftet und vor dem Volksgerichtshof unter Vorsitz von Roland Freisler zum Tode verurteilt. Reinhold Frank verteidigte sich vor dem Volksgerichtshof selbst. Doch dürfte klar gewesen sein, dass Roland Freisler sich diese Gelegenheit nicht nehmen liess. Sein Gnadengesuch wurde von höchster Stelle abgelehnt. Reinhold Frank wird nachgesagt, er habe bei seinen Vernehmungen keinerlei Namen genannt. Niemand kam durch ihn in Bedrängnis. Am 23. Januar 1945 wurde Reinhold Frank hingerichtet. Über Johanna Kirchner bin ich im nähergekommen und habe seitdem viel über ihn gelesen.

 

 

Lasst uns diese vielen Menschen nicht vergessen,

sie starben einsam für die Gerechtigkeit.