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Weisse Rose - Vervielfältigungsapparat: Greif-Vervielfältiger

  Greif-Vervielfältiger

 Greif-Vervielfältiger

Weisse Rose München

Vervielfältiger: Greif-Vervielfältiger
Hersteller: Greif-Werke Goslar am Harz (Mutterwerk der ROTO-Werke)
Baujahr: Original 1910-1930 / Originalgetreue 1910-1919
Fabrikationsnummer: Wurde vom Hersteller nicht vergeben

Hans Scholl bei seiner Vernehmung im Februar 1943, ein Vervielfältigungsapparat mit Handabzug. Handabzug bedeutet, das nach der Vervielfältigung die fertigen Flugblätter von Hand an der Schablone abgezogen werden. Zunächst wird eine sog. Schablone mit Stift oder Schreibmaschine bearbeitet und am Seidengazerahmen fixiert. An den bearbeiteten Stellen ist die Schablone wie ein Sieb für Ölfarbe durchlässig. Die Flugblattauflage wurde vermutlich wegen des manuellen Aufwandes (Handabzug) von Hans Scholl und Alexander Schmorell auf 100 Exemplare begrenzt, obwohl mit Standard-Schablonen ± 3000 Flugblattseiten vervielfältigt werden konnten, bevor sie im oberen Bereich abrissen. Wegen der ölhaltigen Vervielfältigungsfarbe sind ihre Flugblätter haltbar wie Ölgemälde. Das Verfahren würde heute als Siebdruck bezeichnet werden. Hektographierte Flugblätter wären heute nicht mehr lesbar. Bei der historischen Rekonstruktion ein wichtiger Aspekt. Irrtümer zum Vervielfältigungsverfahren verfälschen die mühsam erarbeiteten Erkenntnisse.