Weisse Rose – Die Vervielfältigung im Detail

Gedenken ihrer Ideale, 1942 - 1943

 

1. Auflage Februar 2019

Thomas G. Kortenkamp, DL8GBK

 

ISBN-13: 978-1986178990

ISBN-10: 1986178994

Verlag: CreateSpace Independent Publishing Platform

 

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Das Titelbild zeigt einen Ausschnitt einer Mimeographen-Schablone mit Inhalt des V. Flugblatts. Das Schriftbild wurde mit einer Schreibmaschine Remington Portable 2 computertechnisch emuliert. Die Schrift auf dem Buchrücken symbolisiert einen angedeuteten Kreis, jenen Freundeskreis, dessen Sinnen gegen den nationalsozialistischen Terror-Staat Adolf Hitlers gerichtet war, oder wie ihre Wandparolen von 1943 bezeugen, gegen "Massenmörder Hitler!". Privatedition.







Zur Wahrung und Anerkennung der

Menschenrechte und Grundfreiheiten

und zum Schutz jeglichen Lebens

und über den Tod hinaus

für das gesamte Universum










I Widerstandskreis Weisse Rose
München,
Freunde und Unterstützer[1]


 

Die Vervielfältigung im Detail

Weisse Rose - Titelbild

Gedenken

Widerstand für Frieden und Freiheit




1.          Widmung

Dieses Gedenkbuch ist all jenen Menschen gewidmet, deren eigene Nachteile sie nicht davon abhielten, Unrecht zu dulden. Ihrem Sinnen muss eine einzigartige Eingebung vorausgegangen sein, aus der ein individuelles Selbstverständnis zu ihrem Handeln folgte.Dieses Gedenkbuch ist all jenen Menschen gewidmet, deren eigene Nachteile sie nicht davon abhielten, Unrecht zu dulden. Ihrem Sinnen muss eine einzigartige Eingebung vorausgegangen sein, aus der ein individuelles Selbstverständnis zu ihrem Handeln folgte.

   An sie soll im Besonderen erinnert werden

Widerstandskreis Weisse Rose München, Hamburg, Saarbrücken, Ulm sowie das Umfeld durch Gruppen, die mit eigenen Flugblättern an den Widerstandskreis in München erinnerten, ihren Widerstand fortsetzten oder in Beziehung zu ihnen standen.[2] Zu ihnen gehören Marie-Luise Jahn und Hans Leipelt Hamburg/München, Widerstandsgruppe Onkel Emil Berlin, Emil Meier und Robert Eisinger München, Heinz Brenner mit Heinrich Heidler und Fridolin Heidler und andere unbekannte Schüler aus Ulm.

   Gedenken an mögliche Freunde

Klaus Bonhoeffer und Dietrich Bonhoeffer,[3] Widerstand Rote Kapelle,[4], [5] 20. Juli um Graf von Stauffenberg[6].

 

   Gedenken an

Edelweißpiraten, Ehrenfelder Gruppe um Hans Steinbrück, Jurist Hans Litten, Georg Elser, der sich vergebens versuchte wie andere.

   Gedenken an den Jüdischen Widerstand

Deutscher Jüdischer Widerstand durch Einzelpersonen und Kleingruppen, jüdischer Protest der Frauengruppe Rosenstrasse Berlin,[7] die Kommunistisch-jüdische Gruppe um Herbert Baum, Revolten in Auschwitz, Treblinka, Bialystok, Sobibor, grösster Jüdischer Widerstand des Warschauer Ghettos angeführt von Mordechaj Anielewicz und viele, viele weitere seien unvergessen erinnert.[8]

    Gedenken an den Widerstand des Unbekannten

Viele der mutigen Gruppen, Einzelkämpferinnen und Einzelkämpfer, die im Widerstand während des nationalsozialistischen Unrechtsstaates in ganz Europa aktiv waren, wurden wegen Wehrkraftzersetzung, Feindbegünstigung und Hochverrat zum Tode verurteilt und hingerichtet oder ohne Gerichtsverfahren standrechtlich hingerichtet.[9] Mehrere 10000 Widerstandskämpferinnen und Widerstandskämpfer und Menschen, die laut sagten, was sie dachten, sind unter den Hingerichteten zu beklagen.[10] Deserteure,[11] die sich am Unrechtsstaat nicht beteiligten, seien ausdrücklich gewürdigt. Eingeschlossen selbstverständlich jene Menschen, die sie unter Lebensgefahr unterstützten. Einer von ihnen, stellvertretend für tausende Deserteure, ist der 1924 geborene Heinz Brenner.[12]

   Gedenken der Engel

Dieses Buch ist auch jenen Menschen gewidmet, die andere in der Not vor dem Volksgerichtshof ehrenwert verteidigten, ihr Leben für ein anderes eintauschten, oder Unterschlupf boten, heimlich Essen reichten und sich dem aussichtslos erscheinenden Elend annahmen. Erinnert sei hier stellvertretend an die tschechische[13] Bevölkerung und jene, die meist erst Jahrzehnte später durch Zeitzeugen und verschollene Akten aufgefunden wurden, die Abtransporte in den Tod freiwillig begleiteten, in den Lagern aufopferungsvoll Hilfe leisteten und an diesen Orten von den Todgeweihten häufig als "Engel" bezeichnet wurden. Einige Namen, die stellvertretend für all jene stehen, die nicht wegsahen, sondern sich der Menschlichkeit liebevoll hingaben: Johanna Geissmar, Pauline Maier, Johanna Kirchner, Reinhold Frank, Edith Stein, Janusz Korczak, Stefania Wilczynska, Pater Maximilian Kolbe[14]. Eine Liste, um alle einmal zu nennen, wäre sehr lang. Im Vergleich mit der Anzahl der Täter verschwindend klein. Zu ihnen gehören Millionen, die im Auftrag untergeben und treu dem Unrechtsstaat folgten und "angeblich nur" Befehle ausführten, oder solche, die zurückmeldeten: «Angelegenheit erledigt».

    Gedenken der Opfer des II. Weltkrieges

Viele 10 Millionen Menschenleben forderte der II. Weltkrieg. Menschen, die in Konzentrationslagern unvorstellbare Grausamkeit und Unmenschlichkeit erlebten, Juden, Sinti und Roma, Zeugen Jehovas, andere Konfessionen, gleichgeschlechtliche Paare, politisch Verfolgte, Partisanen- und Widerstandsgruppen, Opfer von Gräueltaten und Willkür, Euthanasieopfer, Menschen, die durch Hunger und Vertreibung ihr Leben verloren, gequälte, geschundene, arglose Bürgerinnen und Bürger, Millionen gefallener alliierter Soldaten weltweit, gefallene Soldaten, die den Krieg nicht wollten, Gräueltaten an Kriegsgefangenen, Armut an der Bevölkerung der jeweiligen Kriegsorte, Hinterbliebene, die den Verlust von Familienangehörigen durch das Ausmass des II. Weltkriegs durch den Nationalsozialismus zu beklagen haben.[15] Stellvertretend für Millionen von Menschen, die Qualvolles erlebten und viele darunter, die dabei ihr Leben verloren, sei Anne Frank und ihre Familie genannt.[16]

   Gedenken an Genozid des 20. Jahrhunderts

Erinnert sei an den verübten Völkermord zwischen 1904 und 1908 durch deutsche Kolonialtruppen im damaligen Deutsch-Südwestafrika. Nach Medienberichten starben etwa 80 000 Herero und Nama. Eine Anerkennung und Wiedergutmachung der leidvollen Ereignisse soll bis heute ausgeblieben sein.[17]

   Gedenken um die Weisse Rose München

Mitwirkende im Widerstand, Gegner des Nationalsozialismus, Unterstützer, verschwiegene Mitwisser, Gleichgesinnte, Mentoren, jene, die dem Widerstandskreis sehr nahestanden, Menschen mit historischem Bezug zum Widerstandskreis Weisse Rose. Stellvertretend für viele Unerwähnte: Gisela Schertling, Kurt Huber, Eugen Grimminger, Traute Lafrenz, Lieselotte Berndl, Carl Muth, Theodor Haecker, Alfred von Martin, Josef Furtmeier, Jürgen Wittenstein, Heinrich Wieland, Wilhelm Geyer, Manfred Eickemeyer, Falk Harnack, Harald Dohrn, Johann Quecke, Hubert Furtwängler, Josef Söhngen, Erna Stahl, Thomas Mann, Werner Bergengruen, Graf Helmuth James von Moltke, Bischof Eivind Josef Berggrav, Royal Air Force.

   Gedenken der Gegenwalt

Ganz aktuell wird auch an das Schicksal vieler Menschen unter uns erinnert, an denen Unrecht begangen wird. Millionen Kinder arbeiten für den eigenen oder familiären Unterhalt, Millionen Kinder werden jährlich misshandelt, missbraucht, eine Milliarde Menschen leiden unter Hunger, tägliches Massensterben von etwa 57000[18] Menschen durch Hunger, täglich werden Kinder verkauft. Fortwährend werden Menschen gemobbt, misshandelt, verstümmelt, verfolgt, vertrieben, zu tiefst verachtet, versklavt, zwangsverheiratet, gefoltert, vergewaltigt, ohne Rechtsverfahren hingerichtet.[19] Millionen Menschen verlassen in Kriegsregionen ihre Heimat und nehmen für ihre Flucht enorme Risiken auf sich, bis hin zum Tod. Zu viele Menschen erleben tagtäglich Krieg und leiden lebenslang an den Folgen. Medienberichten aus dem Jahr 2015 zufolge, werden weltweit fast 1,8[20] Billionen (1.800.000.000.000) US-Dollar für das Militär ausgegeben und 135[21] Milliarden (135.000.000.000) für Entwicklungshilfe.

    Gewidmet ist dieses Buch auch allen Friedensstiftern, Ärztinnen und Ärzten mit Assistentinnen und Assistenten, Weisshelme, Blauhelme, Soldatinnen, Soldaten, Polizistinnen und Polizisten, Spezialeinsatzkräfte jeder Art, die Menschen schützen und retten, den Frieden sichern, die durch Friedensmission ihr Leben täglich in erhebliche Gefahr bringen.[22] Zu ihnen gehören auch Kriegsberichterstatterinnen und Kriegsberichterstatter oder Journalistinnen und Journalisten, die sich für Gerechtigkeit einsetzen und oftmals durch Gewalt für immer zum Schweigen gebracht werden. Krieg fordert unzählige Menschenleben. Doch auch Frieden geht nicht verlustlos einher. Sichtbar wird dies, wenn ehrbare Menschen, nach ihren Einsätzen zu ihren Familien, nicht mehr lebend zurückkehren. Ohne sie wäre kein Frieden, keine Freiheit und keine Demokratie denkbar. Wer zur Familie zurückkehrt, war in der Vergangenheit allzu oft mit den Erlebnissen alleine gelassen, vor allem die Hinterbliebenen.

    Reibung und Konfrontation sind unabdingbar zur Wahrung von Gerechtigkeit, Frieden und Freiheit und der Achtung der Genfer Menschenrechtskonvention. Nichts von dem gelingt von alleine. Nur wer sich traut den Mund aufzumachen, wahrt die Würde jeglichen Lebens.

 

Frieden und Freiheit

Dafür steht dieses Buch.

 

Willi Graf 1943

«Sie sollen weitertragen, was wir begonnen haben»[23], [24]

 

 

 

Seinem letzten Wunsch möchte ich jetzt nachkommen.