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Vor-
und Frühzeit (3000 vor Chr. -800 nach Chr.) Ca. 3000 - 2000 v. Chr. Erste Besiedlungsspuren durch die Großsteingrabkultur der Jungsteinzeit (Megalithkultur). Ab 2000 - 800 v. Chr. Verschmelzung der Bauern der Megalithkultur mit indogermanischen Einwanderern, Einzelgrabkultur, Körperbestattung in Hügelgräbern. Ab 1800 - 750 v. Chr. Bronzezeit, gefolgt von der Erlernung der Eisenherstellung (Eisenzeit). Diese Technik übernehmen die in Norddeutschland lebenden Germanen von den Kelten. Ab 1400 v. Chr. War die Totenverbrennung und die Beisetzung der Asche in sogenannten Urnengäber üblich. Auch im Bereich des Stadtgebietes Osnabrück konnten solche Urnengräber gefunden werden. Ab 600 v. Chr. - um Chr. Geb. Die Besiedlung im Osnabrücker Raum nahm zu. Aus dieser Zeit ist auch die Bezeichnung Chasuarier für die Anwohner der Hase überliefert. 12 v. Chr. - 8 n. Chr. Wiederholte Zusammenstöße der in Norddeutschland ansässigen Germanen mit den Römern, welche versuchen die Provinz Germania Magna zu errichten. 9 n. - 16 n. Chr. Nachdem Varus, 9 n. Chr., 20 km nördlich von Osnabrück, zwischen den damaligen Moorgebieten und den Ausläufern des Wiehen- und Wesergebirges, vernichtend geschlagen wird, geben die Römer die Provinz Germania Magna auf. Neueste Ausgrabungen, geleitet von dem Stadt- und Kreisarchäologen Prof. Dr. Wolfgang Schlüter, haben diesen Schlachtort bestätigt. Lokalisiert wurde dieser Ort durch einen britischen Soldaten, der in seiner Freizeit mit einem Metalldetektor ausgerüstet einen Münzfund machte. Daraufhin begonnene Grabungen brachten Befunde, welche erlauben, den Schlachtort im Osnabrücker Land als wahrscheinlichsten aller bisher vermuteten zu bezeichnen. 2. - 4. Jahrh. n. Chr. Während dieser Zeit enden alle schriftlichen Ausführungen über die Region, welche bislang auch nur seitens der Römer bestanden. Durch die Unruhen der Völkerwanderungszeit gibt es über Jahrhunderte hinweg keine Nachrichten aus den Norddeutschen Regionen. Ab 5. Jahrh. Von Norden her siedeln sich die Sachsen in dem Gebiet zwischen Weser und Ems an. Dieses wird aus den wenigen Funden des 4. - 6. Jahrhunderts belegt. In dem westfälisch-sächsisch besiedelten Gebiet des Hasetales zwischen Wiehengebirge und Teutoburger Wald entsteht unweit der Hasefurt zwischen Gertudenberg und Weitererg eine Gehöftgruppe mit einem Edelingshof als Zentrum. Hier befindet sich auch das Gauheiligtum des altsächsischen Threcwitigaues nebst Thingplatz und Begräbnisstätten. 6. - 7 Jahrh. Ausweitung der sächsischen Expansion nach Süden und Westen. Hierbei kommt es zur Konfrontation mit den Franken, welches zu fränkischen Vergeltungszügen und sächsischen Tributleistungen führt. 772 Karl der Große, König der Franken, nutzt ausbleibende Tributzahlungen und Überfälle der Franken als Anlaß zu einem Vergeltungsfeldzug und erobert die Eresburg, wobei die Irminsul, ein altsächsisches Heiligtum zerstört wird. 772 - 804 Ein langwieriger Krieg entwickelt sich hieraus der mit großer Härte geführt wird, Stichwort Blutbad von Verden, hier wurden 782 ca. 4500 Sachsen von Karl dem Großen getötet. 779 Der Osnabrücker Raum wird erstmalig von einem fränkischen Heer berührt. Die Sachsen waren bei Bocholt geschlagen worden und über die Gegend des heutigen Rheine und Osnabrück zieht dieses Heer Richtung Weser. Durch die Errichtung von Missionszellen wird das durchzogene Gebiet dem fränkischen Herrschaftssytem eingegliedert. Vermutlich wurde zu dieser Zeit der altsächsische Edlingshof zu einem befestigen fränkischen Königshof (curtis) aus- und umgebaut. Die Taufkirche an der Hase wird dem Bistum Lüttich unterstellt, welches beauftragt wurde diese Missionszelle mit Geistlichen, d.h. Mönchen, auszustatten. Ca. 780 Beginn der praktischen Missionsarbeit im Osnabrücker Raum 783 Bei Detmold erleidet das sächsische Heer eine weitere schwere Niederlage. Dem sächsischen Herzog Widukind war es erstmals gelungen alle sächsische Stämme zu einem großem Heer zu vereinigen, dennoch unterlagen die Sachsen in einer dreitägigen Feldschlacht an der Hase. Widukind konnte sich nur durch Flucht retten. Nachdem er sich 785 in Attigny an der Aisne taufen ließ zog er sich auf seine Besitzungen im Raume Enger-Herford zurück. Um 785 Die 783 zerstörte Missionsstation an der Hasefurt wurde wiederhergestellt und eine neue Kirche an der Stelle des heutigen Domes errichtet. Sie wurde vom 787 verstorbenen Bischof Agilfred zu Lüttich geweiht. König Karl schenkte hierzu als Gründungsgabe Reliquien der Märtyrer Crispin und Crispinian. Deren Gebeine wurden aus der fränkischen Stadt Soissons überführt. Um 800 Der Missionsbezirk wird zum Bistum erhoben, der friesische Missionar Wiho wurde der erste Bischof des zweitältesten Bistums im sächsischen Siedlungsgebiet nach Paderborn. 804 Todesjahr von Bischof Wiho und Gründungsjahr einer Domschule für Griechisch und Latein, diese Schule ist der Vorgänger des späteren Gymnasium Carolinum. 851 Der Osnabrücker Dombezirk mit Kirche, Bischofshof (Domstift) und Schule wird erstmalig urkundlich als "Monasterium Osnabrugga" erwähnt. 880 - 884 Die Domburg wird durch Überfälle der Normannen zerstört. 889 Die befestigte Domsiedlung wird wiederaufgebaut und Osnabrück erhält das erste Markt- , Münz- und Zollprivileg, lt. den Urkunden angeblich von Kaiser Arnulf von Kärnten. Osnabrück wurde so zum Marktflecken. Um 900 Ein neuer Dombau erfolgt, dieser geht jedoch kaum über die Wiederherstellung der ursprünglichen Anlage hinaus. 1011 Außerhalb der Domburg und des inzwischen entstandenen Marktfleckens gründete Bischof Detmar (1003-1023) am Rande der südlichen Niederung der Wüste das Kollegiatsstift St. Johann. Um 1080 Bischof Benno II. (1068-1088), ein großer Baumeister des Mittelalters, errichtet den dritten Dombau, dessen frühromanischer NW-Turm und große Teile der Westfront sind noch heute erhalten, ebenso legte er den Grundstein zum Bau des Klosters und der späteren Bischofsresidenz in Iburg. Er war wohl einer der bedeutendsten Osnabrücker Bischöfe, nicht nur in Bezug auf seine Bauten, sondern auch in Bezug auf seine Bedeutung für die Ausweitung und Sicherung Osnabrücker Privilegien. 1082 Die von Benno II errichteten Befestigungsanlagen zum Schutze der Domburg und des Marktfleckens halten im Verlauf der Sachsenkriege einer Belagerung durch den Gegenkönig des Kaisers Heinrich IV. stand. 1106 Einweihung des Domes durch Bischof Johannes I. 1137 - 1141 Bischof Udo von Steinfurt läßt die Westtürme um zwei Fensterreihen aufstocken. Auch das Oktogon (Achteck) des Vierungsturmes und der Ostflügel des heutigen Gebäudes stammen aus dieser Zeit. 1147 Eine Urkunde zur Regulierung der Pfarrgrenzen zwischen Dom und St. Johann bezeichnet Osnabrück als "civitas" Stadt. Um 1150 Auf dem Gertrudenberg, gegenüber der Hasefurt, wird ein Benedektinerinnenkloster errichtet und mit den Nonnen des Klosters Herzebrock besetzt. 1157 Auf einer Reise von Neuß nach Goslar besucht Kaiser Friedrich Barbarossa Osnabrück, einziger Aufenthalt eines Kaiser in Osnabrück. 1171 Osnabrück erhält von Kaiser Friedrich Barbarossa das Privileg verliehen, daß seine Bürger vor keinem anderen als dem eigenem Gericht zu erscheinen haben (juis de non evocando). Zusammen mit den oben genannten Privilegien, dem Privileg zur Errichtung einer eigenen Befestigung (die Urkunde hierzu ist verlorengegangen) und dem zugebilligtem eigenem Gerichtsbezirk ist Osnabrück auch im juristischem Sinne eine Stadt "civitas". 1177 Zum ersten Male wird die Marienkirche erwähnt. Damit hat die Marktsiedlung außerhalb der Domburg eine eigene Kirche. Sie ist aus einer Marktkapelle entstanden. Im selben Jahr wird ein Hospital zu Ehren des hl. Vitus am Vitihof, unweit der Hasefurt, gegründet. 1181 Die Anhänger des 1180 geächteten Herzog Heinrich des Löwen, seit 1170 Stiftsvogt zu Osnabrück, besiegen in der Schlacht auf dem Haler Feld bei Osnabrück die verbündeten Grafen Westfalens. Dem Grafen Simon von Tecklenburg wird vom Herzog Heinrich die Stift- und Kirchenvogtei über das Bistum und somit auch über die Stadt, übertragen, weil dieser in der Schlacht verwundet worden war. 1217 Die Stadt Osnabrück verwendete erstmalig ein eigenes Siegel, zunächst ein achtspeichiges Rad, und dokumentierte so seine Selbständigkeit. 1225 Bischof Engelbert von Isenburg (1224-1226) erhielt durch eine kaiserliche Urkunde die Verfügungsgewalt über die sieben Gogerichte des Osnabrücker Landes. Diese, mit dem 03.September 1225 datierte Urkunde, kann als Stiftungsurkunde des Hochstiftes Osnabrück bezeichnet werden. Im selben Jahr verkaufte der Bischof jedoch bereits die Hälfte des Burggerichtes zu Osnabrück an die Stadt Osnabrück, dies wiederum bildete den ersten wichtigen Schritt zur rechtlichen Loslösung der Stadt vom Bischof, der Kaufpreis betrug 150 Mark Silber. 1236 Nach zehnjähriger Fehde gelang es Bischof Konrad von Velper im Verbunde mit der Stadt Osnabrück dem Grafen von Tecklenburg dessen Stifts- und Kirchenvogteirechte über das Bistum abzunehmen. Der Bischof war nun oberster und alleiniger Hoheitsträger in der Diözese, die Stadt Osnabrück wurde nunmehr Zentralort eines selbständigen Territoriums, welcher weiterhin bemüht war seine Unabhängigkeit vom Bischof auszubauen. 1246 Zum Schutze des Handels schlossen die Bischofsstädte Osnabrück, Münster und Minden ein Bündnis. Aus diesem Ladberger Vertrag entwickelte sich der Westfälische Städtebund, welcher sich im 14.Jahrh. der Hanse anschloß und der Osnabrück als führendes Mitglied, als Prinzipalstadt, angehörte. 1248 Erstmalig wird die Katharinenkirche als kirchlicher Mittelpunkt der Johanneslaischaft erwähnt. Zusammen mit der Butenburg (Heger Laischaft) und der Haselaischaft bestehen zu diesem Zeitpunkt drei Vorstädte die sich außerhalb der damaligen Befestigungsanlagen befanden. Die Erweiterung und Verstärkung des bisherigen Befestungsringes wird aus diesem Grunde bis 1251 abgeschlossen. 1254 Ein großes Brandunglück in der nun erweiterten Stadt greift um sich und beschädigt auch den Dom. 1275 Am 05.Februar dieses Jahres wird erstmalig ein Schöffenmeister (rector consulum), später Bürgermeister genannt, gewählt. Er ist jährlich neu zu wählen und steht dem im, seit 1244 bezeugten, Rathaus am Markt tagenden Schöffenkolleg vor. Mit diesem frei gewählten Oberhaupt beginnt die Selbstverwaltung der Stadt. 1280 König Rudolf von Habsburg bestätigte alle o.g. Privilegien, auch die Festungsneubauten und gestattet zudem den Bau einer zweiten, vorgelagerten Maueranlage am Westerberg zum Schutze gegen Brandpfeile (Hohe Mauer - Weibergraben). 1302 Bei einem gemeinsamen Feldzug mit Bischof Ludwig von Ravensberg (1297- 1308) nehmen die Osnabrücker Bürger den Grafen Simon von der Lippe gefangen. Dieser hatte die Stadt befehdet, weswegen er nun für mehrere Jahre in den Bucksturm gesperrt wurde. 1306 In diesem Jahre vereinigten sich die sog. Neustadt, welche um das Stift St. Johann, die Neue Mühle (1253) und den Martinshof entstanden war, mit der Altstadt, der um dem Dom befindlichen Siedlung. Hierbei behielt die Neustadt ihre Verwaltung durch einen Richter und vier Schöffen. Beide Stadteile umgaben sich sodann mit einer gemeinsamen Festungsanlage. 1308 In der zweiten Schlacht auf dem Haler Feld gegen den Grafen Engelbert v.d. Mark stirbt Bischof Ludwig von Ravensberg, dennoch können die Osnabrücker die Schlacht für sich entscheiden. 1318 Erstmalig wird das Stadtoberhaupt Osnabrücks als "magister civium", als Bürgermeister bezeichnet. 1338 Kaiser Ludwig der Bayer bestätigt die Privilegien der Stadt Osnabrück und festigt somit deren Gerichtshoheit. 1348 Alt- und Neustadt geben sich eine gemeinsame Verfassung die sog. Sate, Satzung. Infolgedessen wird in der Neustadt, in der Nähe von St. Johann, ein eigenes Rathaus errichtet. 1350 Der Schwarze Tod, die Pest geht um in Osnabrück. Die Überlieferung sagt in der ganzen Stadt seien nur 7 Ehen nicht durch den Tod zerrissen worden. Ganz Deutschland und Europa wurde in diesen Jahren von der Pest heimgesucht. Unzählige Menschen starben. In dieser Zeit wurde in es in Osnabrück auch verboten die Häuser mit Stroh zu decken, dies hängt vermutlich mit der erhöhten Brandgefahr zusammen, nicht zuletzt verursacht durch die notwendigen Leichenverbrennungen. 1363 Die Osnabrücker Stiftsmannschaft und Bürger der Stadt verlieren die Schlacht am Holzhäuser Bach unterm Limberg, in der Nähe von Lübbecke gegen den Bischof von Minden. Durch die notwendigen Lösegeldzahlungen für gefangene Osnabrücker Bürger wird die finanzielle Leistungskraft der Stadt auf Jahre hin beeinträchtigt. 1394 Durch eine Feuersbrunst wurden weite Teile der Osnabrücker Altstadt zerstört. In Folge dessen setzte ein Hexenverfolgung ein, die mit der Verbrennung von 103 angeblichen Hexen endete. 1409 Durch Zahlung einer Pfandsumme gelangte die Stadt in den Besitz der zweiten Hälfte des Osnabrücker Burggerichtes. Da der Bischof nicht Willens, oder in der Lage war, dieses Recht wieder einzulösen verwaltete sich die Stadt von nun an selber. 1415/1422 Kaiser Sigismund (1411-1437) erläßt Einladungen an die Stadt Osnabrück als freie Stadt an den Reichstagen teilzunehmen. 1424 Die Stadt wird mit dem Interdikt (kirchlicher Bannspruch) belegt. Grund war die Wahl eines der Stadt unangenehmen Bischofs durch das Domkapitel. Die Bürger hatten nach Bekanntwerden der Entscheidung des Domkapitels dieses kurzerhand im Dom eingeschlossen. 1430 Ein großer Teil der Osnabrücker Handwerkerschaft organisiert sich in der sog Rampendahlgesellschaft um gegen die Dominanz der Kaufleute im Rat der Stadt zu protestieren. Nach ursprünglichen Zugeständnissen werden die Anführer dieses Aufstandes hingerichtet und der Rat kann seine bisherige Stellung behaupten. 1424-1455 Im Verlauf der ca. 30ig jährigen Fehde zwischen der Stadt Osnabrück und dem Grafen von Hoya wird 1441 der Graf Johann von Hoya durch Osnabrücker Bürger gefangengenommen. Für die Dauer von sechs Jahren wird er in einem Eichenkasten, dem sog. Johanneskasten inhaftiert. 1447 wird über Osnabrück, das zeitweilig von Bischof Johannes III., Graf zu Diepholz, unterstützt wurde, die Reichsacht verhängt und der Graf Johann von Hoya aus seiner Haft entlassen. Der Johanneskasten ist noch heute in einem altem Wehrturm, dem Bucksturm, zu besichtigen. 1450 Wegen der o.g. Fehde und den damit verbundenen Gefahren kann keine Osnabrücker Delegation den Lübecker Hansetag besuchen. Aus diesem Grunde wird die Stadt auf zehn Jahre verhanst, d. h. aus der Hanse ausgeschlossen. 1452 Dem junge Ertwin Ertmann gelang es, als Vertreter der Stadt Osnabrück, beim Hansevorort Köln (der wichtigsten Hansestadt im westf. Kreis) die Aufhebung der Verhansung zu erreichen. Auffällig ist hierbei die Bedeutung, die die Stadt den gegen sie erlassenen Strafmaßnahmen zumaß. Während man umgehend versuchte die Verhansung zu lösen bestand die Reichsacht fort. 1470 Erneut war es Ertwin Ertmann, inzwischen nicht mehr so jung, dem es gelang, gegen Zahlung einer geringen Summe, dem kaiserlichen Abgesandten dazu zu veranlassen die Reichsacht gegen die Stadt aufzuheben. 1477-1505 Ertwin Ertmann, der auch eine Osnabrücker Bischofschronik verfaßte, war während dieser Zeit sowohl Osnabrücker Bürgermeister wie auch Bischöflicher Rat. Während seiner Zeit wird mit dem Bau des jetzigen Rathauses, welches 1512 fertiggestellt wurde, begonnen. 1488 Unter Leitung des Schneidermeisters Lenethun werden die Forderungen der Rampendahlsgesellschaft von 1430 wieder aufgegriffen. Hinzu kommt die Forderung nach Aufhebung von Privilegien, insbesondere des Rates und der Geistlichkeit. Eine Reihe von Plünderungen ist die Folge. 1490 Am 25.05.1490 wird Lenethun von Stadtsoldaten ergriffen und noch am selben Tage auf dem Markt enthauptet. 1500-1600 Dieses Jahrhundert bildet eine Blütezeit des Osnabrücker Handels. Hauptexportgut war das Osnabrücker Leinen Löwenlinnen. Mit dem Osnabrücker Rad als Qualitätsmerkmal ging es nach seiner Prüfung durch die Osnabrücker Legge zunächst in die Niederlande und von dort sogar nach Übersee. 1521 Der Lehrmeister Luthers in Erfurt, der Augustinermönch Hecker, predigt im Kloster am Neumarkt erstmals die evangelische Lehre kann sich aber zu diesem Zeitpunkt nicht in der Stadt und beim Rat durchsetzen. 1525 Unter Führung von Johann von Oberg und Johann Ertmann greifen die Gilden die Forderungen des Lenethunaufstandes von 1488 wieder auf. Da der Rat der Stadt sich als unfähig erweist diesen Aufstand zu beenden bereitet Bischof Erich II. (1508-1532) die Belagerung der Stadt vor. Daraufhin fliehen die Aufständischen und die Stadt bezahlt eine hohe Geldbuße an den Bischof. Um 1525 Um gegen spätere Belagerungen sicher zu sein baut die Stadt ihre Befestigungsanlagen aus, insbesondere werden Erdwälle zum Schutz gegen Kannonenbeschuß errichtet. 1526 Kaiser Karl V. richtet an das Domkapitel, Ritterschaft, Geistlichkeit und die Stadt Osnabrück ein Schreiben in dem er sie auffordert, dem alten Glauben treu zu bleiben und seine Reformen abzuwarten. Dennoch gehen in Osnabrück die Versuche weiter die Reformation im evangelischen Sinne durchzusetzten. 1530 Erneut wird Osnabrück von einen großen Brand beschädigt. Das Feuer breitet sich von der Hakenstraße aus und zerstört viele Häuser der Johanneslaischaft, u.a. die Georgskapelle in der Großen Str. 67. Die folgenden Seuchen und eine Sturmkatastrophe mit der daraus resultierenden Mißernte und Hungersnot fordern zahlreiche Opfer unter der Bevölkerung. 1532 In Anbetracht der oben genannten Zerstörungen kommt es zur Aussöhnung zwischen Rat und Geistlichkeit von Osnabrück. Diese wurde durch die Zugeständnisse des neuen Bischofes von Osnabrück und Münster Franz von Waldeck begünstigt. Die gesamte Bevölkerung leidet noch immer unter den Auswirkungen der Ereignisse von 1530, so daß die Reformation in Osnabrück zum Stillstand kommt. 1534 In Münster errichten der Prediger Rothmann, der Kaufmann Knipperdolling, sowie Johann von Leyden und Jahn Mathys ihr Wiedertäuferreich, eine radikale reformatorische Bewegung um Thomas Münzer. Die Sendboten dieser Bewegung, welche in Osnabrück versuchen die Wiedertäuferbewegung zu verbreiten, werden verhaftet und in Iburg hingerichtet. 1535 gelingt es dem unter Bischof Franz von Waldeck vereinigtem Herr die Münster, nach langer Belagerung, wieder zu erobern. Diese radikale reformatorische Bewegung schadete der Reformation in Osnabrück auf einige Jahre. 1542 Nachdem sich Bischof Franz von Waldeck, aus machtpolitischen Gründen, einem Feldzug des Schmalkaldischen Bund in Norddeutschland anschloß konnte er den Bürgern von Osnabrück das Bekenntnis zur lutherischen Konfession nicht mehr verweigern. 1543 Aus Lübeck ruft der Rat der Stadt Osnabrück den Superintendenten Hermann Bonnus herbei. Dieser trifft noch im selben Jahre in Osnabrück ein und hielt in der Marienlirche seine erste Predigt. Ebenso verfasste er in diesem Jahre eine lutherische Kirchenordnung in nierdeutscher Sprache. Der Rat eröffnete zudem im säkularisierten Barfüßerkloster eine eigene, lutherisch geprägte Lateinschule, das noch heute bestehende Ratsgymnasium. 1544 Die Stadt Osnabrück tritt dem Schmalkaldischen Bund als ordentliches Mitglied bei. 1548 Kaiser Karl V. erlässt nach seinen Erfolgen über den Schmalkaldischen Bund während eines Reichstages in Augsburg ein Dekret, welches die Reformation stark einschränkt. So wird auch in Osnabrück das Ratsgymnasium zunächst wieder geschlossen. 1552 Im Passauer Vertrag werden die Einschränkungen des Augsburger Dekretes wieder aufgehoben. In den Osnabrücker Kirchen St. Marien und St. Katharinen wird die Reformation wiederhergestellt. Der Prediger Pollius von St. Katharinen wird vom Rat der Stadt zum ersten Stadtsuperintendenten ernannt. 1553 Während eines Rachefeldzuges des Phillip Magnus von Braunschweig, wegen des Angriffes des Schmalkaldischen Bundes auf sein Land, gerät die Stadt Osnabrück in Gefahr. Zum Schutze der Stadt läßt der Rat die gesamten unbefestigten Vorstädte abbrennen und erläßt ein bis 1843 befolgtes Verbot sie wiederaufzubauen. Gleichzeitig wurden die Befestigungsanlagen weiter für den Schutz gegen Feuerwaffen verbessert. So geschützt gelang es den Bürgern der Stadt Osnabrück, ohne Hilfe durch den Landesherrn oder der Ritterschaft, die Belagerung abzuwehren. 1557 Beginn der Grothausfehde. Im Verlauf dieser Fehde (obwohl das Fehderecht 1495 aufgehoben war) eines Osnabrücker Adligen gegen Stadt, Bürger und Bischof von Osnabrück wegen vermeintliches Unrecht mischen sich die die Herrschaft Lingen besetzenden spanischen Soldaten ein (Freiheitskrieg der Niederlande gegen Spanien). Die Fehde endet 1591 mit dem Blutbad im Gehn bei Bramsche wo ca. 300 Bauern im Kampfe mit einer spanischen Reitereinheit starben. 1568 Die Stadt erwirbt in einem Vertrag mit dem Domkapitel das Recht, daß allein sie auf dem Piesberg Steinkohle brechen darf. 1575 In der zweiten Pestwelle seit 1350 sterben mehr als 4.000 Einwohner der Stadt. Dieser Pest folgen eine Pockenepedemie und 1579 eine Mißernte mit Hungersnot. Weitere Pestepedemien folgen 1597, und 1599-1605. 1582 Als Folge dieser Notzeiten kommt es erneut zu makaberen Hexenverfolgungen, denen nur in seltenen Ausnahmefällen auch Männer als sog. Hexer zum Opfer vielen.. Innerhalb von zehn Jahren werden, besonders in der Endphase der Regierungszeit des Bürgermeisters Hammacher (1565-1588), 163 Frauen als angebliche Hexen ermordet, die meisten verbrannt, die Hinrichtung durch Enthauptung galt als besonderer Gnadenakt und muß durch die Anverwandten der Opfer teuer erkauft werden. 1595 Erneute Eröffnung des Ratsgymansiums durch den Rat der Stadt. als Schulhaus wird das Gebäude der Kirchspielschule von St. Marien (lutherisch) benutzt. 1613 Ein im Hofhaus zur Twente entstandenes Feuer zerstört ca. 180, zum größten Teil gewerblich genutzte, Häuser im Nordwesten der Stadt. Auch das Rathaus und die Marienkirche geraten in Mitleidenschaft. 1618 Kaiser Ferdinand II. bestätigt der Stadt Osnabrück seine Priviliegien und die Augsburger Konfession (Religionsfreiheit). Der in der Stadt ansässige Adel ruft im selben Jahr zur Unterstützung der böhmischen Stände gegen den Kaiser auf. 1618-1620 Die Wehrfähigen der Stadt werden zu einer Bürgerwehr (Freifahne) zusammengerufen. Zudem mit der Anwerbung von Söldnern soll diese Maßnahme dazu dienen, die Stadt im 1618 begonnen Krieg (der 30ig jährige Krieg) selber verteidigen zu können. Die Neutralitätserklärung der Stadt akzeptierte der Kaiser im selben Jahr. 1623 Erstmals im Verlauf des 30ig jährigen Krieges wird die Stadt von der katholischen Liga belagert. Angesichts der aufmarschierten Truppen wählt das Domkapitel ohne Beteiligung des Rates den katholischen Prinzen Eitel Friedrich Kardinal von Hohenzollern-Sigmaringen (1623-1625) zum Osnabrücker Bischof. 1623/1624 Durch die Zahlung von 39.000 Talern an den Feldherrn der Liga Tilly verhindert die Stadt Einquartierungen innerhalb ihrer Mauern während des Winters. Sie wahrte so ihre Neutralität, auch wenn das Umland vollständig ausgeplündert wurde. 1624 Kaiser Ferdinand II, lehnt mit Rücksicht auf den katholischen Bischof und Landesherrn die Erhebung Onsabrücks zur Freien Reichsstadt ab. Der Bischof Eitel Friedrich führt den Gregorianischen Kalender ein. 1625 In diesem Jahr sieht sich Osnabrück einem dänischem Herr der Protestantischen Union gegenüber. Erneut kann die Stadt durch Zahlung einer großen Summe ihre Neutralität wahren. Im selben Jahr übernehmen auch die Jesuiten die Leitung der katholischen Domschule. Nachfolger des im Herbst verstorbenen Bischofs wird Franz Wilhelm von Wartenberg. 1626 Die dänischen Truppen der Protestantischen Union werden bei Lutter am Barenberge von der Katholischen Liga geschlagen, sie halten jedoch weiterhin Fürstenau im Norden des Osnabrücker Landes. Durch die Gründung eines Jesuitenkollegs am Neumarkt schafft Bischof Franz Wilhelm von Wartenberg die Grundlage zur Bildung einer kathohlischen Hochschule in Osnabrück. 1627 Angebelich wegen den Verhandlungen die der Rat der Stadt Osnabrück mit den Dänen über deren Truppen in Fürstenau führt hebt Kaiser Ferdinand II. seinen Schutzbrief von 1618 und damit die Neutralität der Stadt auf. Das Domkapitel nimmt diese Wendung im Gegensatz zum Rat ohne Protest hin. 1628 Die Truppen der Liga ziehen in die Stadt ein. Mit ihm kommt auch der Bischof in die Stadt und leitet eine starke gegenreformatorische Bewegung ein. Evangelische Prediger und Lehrer werden aus der Stadt gewiesen und ein katholischer Rat eingesetzt. Desweiteren wird das Jesuitenkolleg ausgebaut und im Südosten der Stadt eine Festung, die Petersburg gebaut. Den Beteuerungen, diese Feste diene nur dem Schutz der Stadt, wurde von den Bürgern der Stadt nie geglaubt. Da diese Wehranlage vollständig abgeschlossen und nicht mit den besethenden Wehranlagen verknüpft war konnte sie ebenso leicht zur Bedrohung der Stadt dienen. 1629 Papst Urban VIII. bestätigt die von Franz Wilhelm von Wartenberg 1626 beantragte Gründung einer Osnabrücker Karls-Universität. Kaiser Ferdinand II. stellt am 20.02.1630 die Stiftungsurkunde aus. 1632 Feierliche Eröffnung der Osnabrücker Karls-Universität (Academia Carolina) am 25. Oktober im Gebäude des ehemaligen Augustinerklosters am Neumarkt. Der Lehrkörper dieser Universität wird aus den, bereits in Osnabrück befindlichen, Jesuiten gebildet. 1633 Herzog Georg von Braunschweig und Dodo von Knyphausen führen ein schwedisches Heer in die Stadt. Diese ergab sich nach kurzer Belagerung die katholische Besatzung der Petersburg wird ausgehungert. Unmittelbar nach Besetzung der Stadt werden die alten Zustände in der Stadt wiederhergestellt. Die evangelischen Kirchen werden erneut geöffnet, der ursprüngliche Rat und das Ratsgymnasium nehmen ihre Arbeit wieder auf und der Gregorianische Kalender wird wieder abgeschafft, zudem wird die Universität geschlossen. Unter dem Befehl des Grafen Gustav Gustavson mußte die Stadt nun eine 600 Mann starke Besatzung bis 1643 unterhalten. 1636-1639 Ein letztes Mal kam es in Osnabrück zu Hexenverfolgungen. Nochmals wurden, unter dem Bürgermeister Dr. Pelster, mehr als vierzig Frauen als Hexen angeklagt und hingerichtet. Sie waren die letzten Opfer dieses grauenhaften Treibens in Osnabrück. Die meisten von ihnen wurden öffentlich enthauptet, ihre Leichen verbrannt. Nur den Opfern aus reichen Familien wurde, nach entsprechender Bezahlung durch ihre Verwandten die "Gnade der heimlichen Enthauptung" und 0 - 800 v. Chr. Begräbnis in ungeweihter Erde gewährt. 1641 Osnabrück und Münster werden von den Kriegsparteien zu neutralen Orten erklärt. Hier sollen die Friedensverhandlungen durchgeführt werden. Damit verbunden ist der Abzug aller fremden Truppen aus diesen Städten. 1643 Die Stadt wird von den schwedischen Truppen geräumt. Gesandte aus fast allen europäischen Ländern treffen in Osnabrück ein und beginnen im Friedenssaal des Rathauses von Osnabrück mit den Verhandlungen. 1648 Am 06.08.1648 wird der sog. protestantische Teilfriede von Osnabrück zwischen dem Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation und dem Schwedischen Königreich geschlossen. Am 05. und 06.09. 1648 folgt der Teilfriede von Münster mit dem Friedensschluß zwischen dem Reich und Frankreich. Der 24.10.1648 bringt in Münster den Abschluß des sog. Gesamtfriedens, der den Niederlanden und der Schweiz die Unabhängigkeit sichert. Damit waren die Vertragswerke des Westfälischen Friedens ausgehandelt und unterzeichnet. Dieser Westälische Friede und das Ende des Dreißigjährigen Krieges wurde sodann am 25.10.1648 auf den Treppen des Rathauses zu Osnabrück verkündet. Am Ende diese Krieges waren die Kassen der Stadt und der Bürger vollkommen erschöpft. Die großen Geldsummen, welche aufgebracht werden mußten, um die Stadt vor Brandschatzungen zu bewahren, sowie die Kosten der Einquartierungen waren nicht allein vom Stadtsilber und durch immer neue Steuern zu begleichen. Sie mußte sich auch auf Jahrzehnte hinaus bei auswärtigen Geldgebern hoch verschulden. Sogar aus der Armenkasse wurden Gelder entnommen. 1648 Die Bürger der Stadt Osnabrück reißen die von ihnen gehaßte und gefürchtete Petersburg ein. Die Thurn- und Taxische Post leitet ihre Poststrecke von Hamburg nach Köln über Osnabrück. 1650 Die Zukunft Osnabrücks ergab sich aus den Beschlüssen des Reichstages zu Nürnberg. In der Immerwährenden Kapitulation (Capitulatio perpetua) wird genau beschrieben wie sich die Verhältnisse im Fürstbistum Osnabrück in Zukunft gestalten sollten. Die hier festgeschrieben Regelungen behielten ihre Gültigkeit bis 1802/03, also bis zur Auflösung des Fürstbistums Osnabrück. Der hierfür eingesetzte Nürnberger Exekutionsausschuß bestimmte folgende Regelungen: Das Fürstbistum solle abwechselnd von einem gewählten katholischen Landesherrn (dem Bischof der katholischen Kirche im Bistum) und einem evangelischen Fürstbischof aus dem Hause Braunschweig- Lüneburg regiert werden. Der jeweilige Landesherr sichert der anderen Konfession deren Freie Religionsausübung zu. Die konfessionellen Verhältnisse des Jahres 1624 als das sog. Normaljahr sollen wieder hergestellt werden. Das bedeutet, daß die Osnabrücker Universität, sowie das Barfüßer- und das Augustinerkloster nicht wiedereröffnet werden. Die Zusammensetzung des Domkapitels wurde neu geregelt. Der Gregorianische Kalender wird endgültig eingeführt. Das Legge Recht der Stadt wird bestätigt. Der Rat bleibt evangelisch und behält das niedere Gerichtswesen, sowie die Verwaltung über die wiedereröffneten evangelischen Kirchen St. Marien und St. Katharinen und Schulen. Bischof Franz Wilhem von Wartenberg alter und erster neuer Landesherr gewährt den Bürgern der Stadt Osnabrück für das Niederreißen der Petersburg seine Vergebung. Ein Wiederaufbau findet nicht statt. 1650 Nach Zahlung einer Abfindung ziehen sich die Truppen von Gustav Gustavson aus dem Bistum Osnabrück zurück. Nun ist der Weg frei für den alten und neuen Bischof Franz Wilhelm von Wartenberg, der das Fürstbistum wieder in Besitz nimmt, die meisten Jahre jedoch in seinem süddeutschen Bistum Ragensburg verbringt. 1652 Die Jesuiten kehren nach Osnabrück zurück und nehmen ihre Lehrtätigkeit am Gymnasium Carorlinum wieder auf. 1661 Ernst August I. aus dem Hause Braunschweig-Lüneburg wird der erste weltliche Bischof des Fürstbistums Osnabrück. Nachdem Franz Wilhelm von Wartenberg am 01.12.1661, starb wird dieser Bischof, entsprechend den Vereinbarungen des Westfälischen Friedens ohne Zustimmung des Domkapitels eingesetzt. Er legt eigene Truppen in die Stadt denen die Bürger die Bewachung der äußeren Stadttore überlassen müssen und erwirkt die Übergabe zahlreiche freiwilliger Geschenke, welche die Stadtkasse weiter verschulden. 1667 Der Bischof veranlasst den Bau des Osnabrücker Schlosses, da er seine Hofhaltung von Iburg nach Osnabrück verlegen will. 1672 bezieht er mit seiner Frau Sophie von der Pfalz das Gebäude. 1675 ist das Hauptgebäude voll bewohnbar, 1680 folgen die beiden Seitenflügel. Das Osnabrücker Schloß ist in seiner Ausführung ein verkleinerter Nachbau des Palais de Luxembourg in Paris. 1680 verlegt Ernst August I. seine Residenz nach Hannover, wo er die Herzogs- und später 1692&127 die Kurfürstenwürde erlangt. Das Schloß bleibt im Privateigentum des Hauses Braunschweig-Lüneburg (später Hannover). Es steht fast ständig leer und das Fürstbistum wird mit Hilfe des Geheimen Rates in Osnabrück von Hannover aus verwaltet. 1673 Nördlich des Domes entsteht ein Ost-West ausgerichteter Neubau für das Carolinum. 1681/82 Zum Ärger der Stadt kehren die Jesuiten nach Osnabrück zurück, um im neuem Schulgebäude des Carolinums zu unterrichten. Eine Reihe von Auseinderandersetzunge sind die Folge. 1682 Osnabrück wird an das hannoverischen Postnetz angeschlossen. 1698 Nach dem Tode Ernst August I. wird Karl Josef Herzog von Lohtringen, später auch Kurfürst von Trier, durch das Osnabrücker Domkapitel zum katholischen Bischof von Osnabrück gewählt. Er regiert bis 1715. 1714 Bischof Karl Josef läßt die Straße von Osnabrück über Oesede nach Iburg ausbauen. Es ist die erste Kunststraße im Fürstbistum Osnabrück. 1715 Entsprechend der Immerwährenden Kapitulation wird der evangelische Welfe Ernst August II. Bischof von Osnabrück. Hier entstand eine interessante politische Konstellation. Denn bereits seit 1714 stellte das Haus Hannover, zuvor Braunschweig Lüneburg genannt, als protestantischer Urenkel Karls II. von England den englischen König, Der protestantische Bischof Ernst August II. regierte bis 1728, er war der Bruder von König Georg I von England. Somit führte die Immerwährenden Kapitulation dazu, daß die protestantischen Fürstbischöfe von Osnabrück immer aufs Engste mit dem englischen Königshause verbunden waren. 1715-1728 Die Regierungszeit von Ernst August II. ist gekennzeichnet vom Merkantilismus. Auf ihn gehen die Förderung der Heimindustrie, insbesondere des Leinen- und Tuchgewerbes, der Aufbau von Manufakturen, Anlegung einer Wachsbleiche, Errichtung einer Saline, auf dem Rothem Felde bei Erpen, und die Erbauung einer Porzelanfabrick, am Westerberg, sowie die Errichtung einer bischöflichen Münze, am Ledenhof, zurück. Die von ihm begonnene, aber bei seinem Tode nicht vollendete Augustenburg am Martinstor wird nach seinem Tod von den Bürgern der Stadt gekauft und niedergerissen. 1720 Am 14.12 wird Justus Möser in Osnabrück geboren. 1727 König Georg I. stirbt im Schloß zu Osnabrück, während einer Reise von England nach Hannover. 1728-1761 Das Domkapitel wählt den Fürsten Clemens August von Wittelsbach, Herzog von Bayern, Kurfürst von Köln, zum Bischof von Osnabrück. Da er fast nur in seiner rheinischen Residenz Schloß Brühl in Bonn lebt wird Osnabrück durch den von ihm ernannten Statthalter, Domprobst von Kersenbrock, verwaltet. Dieser baut den bischöflichen Hof Eversburg zu seiner Residenz aus und legt dort die Petrusallee mit der Petrussäule an. 1732 Bischof Clemens August, der auch Hochmeister des Deutschen Ordens ist, läßt die Neue Mühle, am Pottgraben, erneuern und die Kirche der Ordenskommende, an der Kommenderiestraße, wieder herrichten. 1756-1763 Im Siebenjährigen Krieg sympathisieren Stadt und Bischof von Osnabrück mit der gegnerischen Seite. Während Bischof Clemens August die österreichische Seite unterstützte, hielt die Stadt mehr zur preußisch-hannoveranischen Partei. Mehrmals wechselt die Herkunft der Besatzung in Osnabrück zwischen preußisch-hannoverisch und französisch. Die Befestigungsanlagen der Stadt, die während der Regierungszeit des Hauses Hannover noch vorbildlich waren, hatte man so vernachlässigt, daß selbst kleine plüdernde Streifkorps die Stadt besetzten. Zwangsrekrutierungen und die Erpressung und großer Geld- und Sachwerte waren die Folge. Die schlechte finanzielle Lage der Stadt wurde dadurch weiter verschärft. 1761-1764 Der Osnabrücker Bischofsstuhl bleibt für diese Zeit unbesetzt, da nach dem Tode Clemens Augusts zwischen Domkapitel und König Georg III. Streitigkeiten über den Nachfolger im Amt entstanden. Während dieser Zeit wurden die Regierungsgeschäfte des Fürstbistums vom König selbst in London wahrgenommen. 1764-1802 Prinz Friedrich von York, Sohn des Königs von England, wird zum Fürstbischof zu Osnabrück ernannt. Während der Unmündigkeit des Prinzen wird die Führung der Regierungsgeschäfte zwei Vertretern der Osnabrücker Ritterschaft, (v.d.Bussche und v. Lenthe), übertragen. Justus Möser fungiert als juristischer Berater. Fürstbischof Friedrich, Prince of Yorck ist der letzte Fürstbischof von Osnabrück. Bei seiner Ernennung hat er das Alter von 6 Monaten. Für die finanzielle Lage des Fürstbistums war diese Regelung jedoch ebenso vorteilhaft wie für die Verwaltung. Da der Fürstbischof nicht in Osnabrück residierte und keine eigene Hofhaltung unterhielt, wurden dem König Georg III. im Durchschnitt 55.000 Taler gezahlt. So konnte die Stadt Schulden in Höhe von 600.000 Taler abtargen ohne zusätzliche Steuern erheben zu müssen. Für die Verwaltung des Fürstbistums war es von Vorteil, daß sie von Osnabrückern, insbesondere Justus Möser, vor Ort erfolgte. 1765 Justus Möser beginnt seine Osnabrücker Geschichte. Laut Ludwig Hoffmeyer die erste deutsche Sozial- und Verfassungsgeschichte. 1823 erscheint noch ein dritter Band, der sich aus seinem Nachlaß ergeben hat. 1766 Die erste Osnabrücker Wochenzeitung wird auf Veranlassung Mösers herausgegeben. Er übernimmt die Leitung und trägt volkstümliche Abhandlungen über Angelegenheiten des praktischen in diesem, seinem, Osnabrückischen Intelligenzblatt. Seine Tochter Jenny v. Voigts sammelte diese Aufsätze und gab sie ab 1774 unter dem Namen Patriotische Schriften heraus. 1771 Mit 5923 Einwohnern hat Osnabrück seine niedrigste Einwohnerzahl seit Beendigung des Siebenjährigen Krieges erreicht. 1772 Zwei Ereignisse bestimmen das Jahr zum Einem ist eine starke Teuerungsrate zu verzeichnen, die das Leben des Einzelnen erschwert. Zum Anderen wird in der Stadt das 1000 jährige Bestehen gefeiert. 1773 In Osnabück wird das Jesuitenkolleg aufgelöst nachdem Papst Clemens XIV. diesen Orden aufgehoben hat. Die Leitung des Carolinums wurde dem Franziskanerorden übergeben. Ab 1780-1800 Das sog. Goldene Zeitalter für Osnabrück beginnt. Begünstigt durch einen Aufschwung der Leinenindustrie, der Tabakfabrikation und des Handels setzt eine vermehrte Bautätigkeit ein, in der viele klassizistischen Bürgerhäuser entstanden sind. 1780 Das erste Osnabrücker Theater wird ins Leben gerufen. Benutzt wird ein umgebauter Stall im ehemaligen Tecklenburger Hof , Große Gildewart 7. 1783 Bischof Friedrich von York erlangt die Volljährigkeit, er kehrt nach kurzem Aufenthalt in Osnabrück nach England zurück. 1785 Bau der Landes- und Justizkanzlei, Bischöfliche Kanzlei, im klassizistischen Baustil, welcher von&127 vielen Bürgerhäusern schnell nachgeahmt wird, z.B. Hirschapotheke. 1789 Johan Eberhard Stüve veröffentlicht die Beschreibung und Geschichte des Hochstifts und Fürstentums Osnabrück. 1793 Bischof Friedrich von York erhält den Oberbefehl über die englischen Streitkräfte, die gegen das revolutionäre Frankreich eingesetzt werden. 1794 Justus Möser stirbt in Osnabrück. Französische Emigranten lassen sich in Osnabrück nieder. Ein revolutionärer Bauernaufstand im östlichen Osnabrücker Land (Bissendorf, Holte und Gesmold) wird niedergeschlagen. 1795 Der Baseler Frieden 1795 bringt Osnabrück den Status eines neutralen Gebietes. Dennoch wird das Fürstbistum durch die Stationierung preußischer Truppen zur Sicherung der Demarkationslinie belastet. Im Verlauf der Revolutionskriege erfolgen trotz ihres Statusses Einquartierungen englischer, hannoveraner, französischer und preußischer Truppen. Die Gossen in der Mitte der Straßen, welche bislang den Unrat fortspülten wurden entfernt. Das bislang übliche Verfahren Unrat, Müll, Misthaufen, Holzstapel und Fensterböcke (zum Warenverkauf) auf die Straßen zu plazieren wird verboten. Der Markt erhält eine nächtliche Beleuchtung, welche schnell für die Straßen der Stadt und sodann von den Laischaften übernommen wird. 1801 Gesellenaufstand in der Gartlage. Ein zunächst harmloses Zusammentreffen Osnabrücker Handwerksgesellen und Bürger wird durch revolutionäre Parolen angeheizt. Der Widerstand gegen den Rat der Stadt und hannoveraner Truppen als diese die Versammlung zu zerstreuen versuchen, kostet zehn Aufständischen das Leben. Gegen weitere, aufgebrachte Gesellen und Bürger werden harte Strafen verhängt. 1802 Am 29.10.1802 tritt Bischof Friedrich das Fürstbistum Osnabrück, entsprechend den Vereinbarungen des Reichsdeputationshauptschlußes, an seinen Vater König Georg III. von England, ab. Die Verwaltung übernimmt die hannoversche Regierung, daß Fürstbistum Osnabrück hört auf, zu bestehen. Aller geistlicher Besitz wird aufgehoben. Bistum, Domkapitel, das Stift zu St. Johann, sowie die noch bestehenden Klöster im Bistum werden aufgehoben und der Verwaltung der Klosterkammer unterstellt (Säkularisation). Die Regierung behält sich zudem vor, die Ratswahlen in der Stadt Osnabrück zu bestätigen. 1803 Das Kurfürstentum Hannover wird von Frankreich okkupiert, napoleonische Truppen besetzen Osnabrück und übernehmen die Verwaltung. In einer der ersten Amtshandlungen werden die Häuser Osnabrücks mit Hausnummern versehen. 1804 -1813 Heinrich David Stüve wird Erster Bürgermeister, ab 1807 trägt er offiziell den Titel Maire. 1806 Nach der Kriegserkläung Preußens an Frankreich, am 01.03.1806, wird das Kurfürstentum Hannover von preußischen Truppen annektiert. Auch die Stadt Osnabrück leistet dem preußischen König den Huldigungseid. 1806 Nach der preußischen Niederlage bei Jena, 26.10.1806, kehren die französischen Truppen nach Osnabrück zurück. Osnabrück, das Osnabrücker Land, die Region um Münster, Tecklenburg, Lingen und die Grafschaft Mark werden zum Premier Gouvernement das Pay Conqius (Erstes Gouvernement der eroberten Lande) zusammengefasst und zu hohen Abgabenzahlungen verpflichtet. 1807 Das Gebiet des ehemaligen Fürstbistums Osnabrück wird dem Königreich Westfalen unter der Leitung des Bruders von Kaiser Napoleon, König Jerome, zugesprochen. Osnabrück wird die Haupdstadt des Weserdepartements. Eine Osnabrücker Abordnung, unter Leitung des Bürgermeisters, nunmehr Maire, Heinrich David Stüve reist nach Paris zur Huldigung. Dort wird der Abordnung neben einer neuen Verfassung auch die Reformen der Justiz, der Code Napoléon, überreicht. Dies hat weitreichende Folgen. Erstmalig werden im gesammten Königreich Westfalen die Maße und Gewichte vereinheitlicht, Standesrechte, Leibeigenschaft und Zunftzwang werden aufgehoben und die jüdischen Mitbürger, von denen in Osnabrück wenige lebten, werden gleichberechtigte Bürger. Auf der anderen Seite wird das Königreich Westfalen nunmehr verpflichtet, eine große Anzahl an Rekruten und hohe Steuerzahlungen bereitzustellen, welche insbesondere für die Region Osnabrück schwierig aufzubringen waren, da die Kontinentalsperre hohe finanzielle Verluste verursachte. 1808 Die Leichenbestattung innerhalb der Stadtmauern wird verboten, es werden der heutige Hasefriedhof und der Johannesfriedhof angelegt. Die Zuständigkeit für die Straßenbeleuchtungen geht von den Laischaften auf die Stadt über. Die teilweise vorhandene Selbstverwaltung von Alt- und Neustadt wird aufgehoben. König Jerome wird bei seinem Besuch in Osnabrück von den Bürgern mit Begeisterung empfangen. 1810 Die Westfälische Regierung richtet in Osnabrück ein evangelisches Lehrerseminar ein. Die städtische Armenanstalt wird gegründet und das evangelische Waisenhaus aufgehoben. 1811 Osnabrück wird dem französischen Kaiserreich unterstellt. Dies führt dazu, daß die in Osnabrück bestehende Tabakindustrie aufgelöst wird, da das Kernland Frankreich das Tabakmonopol besitzt. An der Katharinenkirche wird ein Wochenmarkt eingerichtet. 1813 Eine große Anzahl von Verwundeten aus Rußland treffen in Osnabrück ein, es wird ein Lazarett eingerichtet. Der Advokat Kamps aus Damme wird wegen Beleidigung der französischen Gendarmerie und Verwaltung zum Tode verurteilt und in der Wüste erschossen. Maire Stüve stirbt an Typhus, sein Nachfolger im Amt und, nach dem Abzug der Franzosen am 03.11.1813, Bürgermeister im nunmehr hannoverischen Osnabrück wird der Fabrikant Thorbecke. 1814 Osnabrück erhält eine neue, hannoversche, Stadtverfassung. Hierbei werden viele alte Privilegien der Stadt, die fast reichstädtische Selbständigkeit beanspruchen konnte, aufgehoben. Der Magistrat wird in eine Gerichts- und eine Verwaltungskammer unterteilt, die Trennung von Alt- und Neustadt bleibt aufgehoben. 1815 Der Advokat Gerhard Friedrich von Gülich stiftet das noch heute erhaltene Heger Tor in Anerkennung der Tapferkeit des Osnabrücker Landwehrbatallions bei Waterloo. 1816 Osnabrück wird der hier ansässigen Provinzialregierung des Königreiches Hannover (seit dem Wiener Kongreß 1814/1815) unterstellt. Die Stadt verliert hiermit ihre Militärhoheit und die Steuerfreiheit. Ihr bleiben die niedere Gerichtsbarkeit und die Verwaltung der evangelischen Schulen. Die Verwaltung der kirchliche katholischen Einrichtungen erfolgt durch Apostolische Administratoren Karl Klemens Gruben 1827 und Karl Anton Lüpke 1827-1855 wovon der Letztere 1830 Weihbischof von Osnabrück wird. 1817 Das Ratsgymnasium erhält vom König von Hannover die von Böselagersche Kurie als neues Schulgebäude. Die Zünfte werden wiederhergestellt und somit die Gewerbefreiheit beendet. 1823 Die Regierung in Osnabrück erhält die Bezeichnung Landdrostei. 1824 Die Stadttore fallen als erstes der nun begonnenen Entfestung der Stadt zu Opfer.Johan Carl Bertram Stüve (geb. 1798) wird der Vertreter der Stadt in der 2. Kammer der hannoverschen Ständeversammlung. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit waren das Ablösungsgesetz von 1831, es diente dazu die, nach der französischen Zeit wieder eingeführte Leibeigenschaft aufzuheben, sowie der Entwurf des Staatsgrundgesetzes von 1833. 1825 Die Stadtsparkasse wird eröffnet. 1827-1833 Albert Lortzing wirkt als Schauspieler, Sänger, Dichter und Kapellmeister in Osnabrück. 1831 Die Eigenbehörigkeit wird im Königreich Hannover aufgehoben. 1832 Die Bürger feiern nach langer Unterbrechung wieder ein Schützenfest. 1833 Der evangelische Magistrat errichtet eine evangelische Bürgerschule. Hierbei orientiert er sich an den Vorbild anderer, gleichgroßer Städte in Westfalen. 1836 Das Möserdenkmal wird auf der großen Domsfreiheit enthüllt. 1838 Der Lehrer Noelle errichtet die erste private Handelsschule in Osnabrück, gleichzeitig wird ein katholisches Lehrerseminar eingerichtet. 1843 Der Magistrat hebt das 1553 erlassene Bauverbot vor den Mauern der Stadt auf. Sofort entstehen dort auch die ersten Bauten. Der "Osnabrücker Handelsverein" wird gegründet, aus ihm entsteht 1863 die Handelskammer, später Indstrie- und Handelskammer. 1848 Die revolutionären Ereignisse gehen auch am Königreich Hannover nicht ohne Auswirkungen vorbei. In Osnabrück entsteht zu dieser Zeit eine demokratische Zeitung, das Tagesblatt. Die Bürger bilden Kommitees, sie fordern zudem eine freie Volksvertretung (Bürgervorsteherversammlung) und bilden eine Bürgerwehr. Weiter verlangen sie die Verwirklichung des Rechts auf Arbeit sowie kostenlosen Schulunterricht und Schulmittel. Die freie Volksvertretung (Bürgervorsteherversammlung) wird ihnen in der neuen Stadtverfassung vom 01.03.1849 gewährt. In dieser Zeit entstehen der linksgerichtete "Märzverein", die regierungstreue Zeitung "Volksblatt" mit dem "Vaterländischen Verein" und der katholische "Piusverein". 1848 Weihbischof Lüpke kauft die Simultane Töchterschule und übergibt sie dem Orden der Ursulinen die dort eine Mädchenschule errichten.&127 Der evangelische Magistrat gründet eine evangelische Höhere Töchterschule. 1849 Gründung des "Arbeiter-Bildungsvereines" in Osnabrück 1850 Die Herrenteichmühle, welche früher dem Domkapitel gehörte, wird ebenso wie die Neue Mühle und der alte Martinshof am Pottgraben von der Stadt Osnabrück dem Staat abgekauft. Zudem beginnt die Stadt mit dem Bau unterirdischer Abwässerkanäle. 1852-1854 Stüve wird alleiniger Bürgermeister der Stadt Osnabrück. 1854 Das Königreich Hannover tritt dem 1834 von Preußen gegründeten "Zollverein" bei. Der Handel wird dadurch für die Stadt Osnabrück positiv beeinflußt, da es bislang vom Gebiet des Zollvereins umschlossen war. 1855 Die Eisenbahnlinie Osnabrück - Löhne wird eröffnet und stellt so die Eisenbahnverbindung nach Hannover her. Diese Strecke wird 1856 über Rheine bis Emden ausgebaut. 1856 Der "Georgs-Marien-Bergwerks- und Hüttenverein" wird gegründet. 1857 Das Bistum Osnabrück wird wiederhergestellt. Dr. Paulus Melcher wird Bischof von Osnabrück (1858-1866). Die Provinzial-Taubstummenanstalt in Osnabrück wird eingerichtet. 1858 Eine neueVerfassung auf Grundlage der Hannoverschen Städteordnung erweitert die demokratische Mitwirkung der Bürger in Bereichen der Stadtverwaltung. Das Osnabrücker Gaswerk nimmt seine Tätigkeit auf. Infolge dessen werden die Straßenbeleuchtungen auf Gas umgestellt. 1859 Eine Cholera Epidemie bricht in Osnabrück aus. Aus diesem Grunde wird der Ausbau der Kanalisation beschleunigt und auf dem Gelände der Johannesfreiheit in der Neustadt wird mit dem Bau eines Krankenhauses, des Marienhospitales, begonnen, sowie ein Elektrizitätswerk errichtet. 1861 Die Städt zählt bereits 139 größere und kleinere Fabrikbetriebe. 1864 Die Freiwillige Feuerwehr wird gegründet. Johannes Miquel wird erstmalig Bürgermeister von Osnabrück. 1869 wird er vom preußischen König zum Oberbürgermeister ernannt. 1865 Das Stadtkrankenhaus, welches sich seit 1862 im Bau befand wird eröffnet. 1866 Nachdem das Königreich Hannover, welches im deutsch-deutschen Krieg an der Seite Österreichs stand, 1866 vom Königreich Preußen annektiert wurde, fällt Osnabrück an Preußen. |