Burgruine in den 30iger Jahren. Auch die Kreienser haben schon damals mit der Greener Burg geworben . . .

DIE UMGEBUNG DER BURG GREENE

Von der Waldwirtschaft aus geht der Weg aufwärts am Zedernkamp vorbei zum Roland, auf dessen Höhe, 253 m über NN., bis 1951 die alte Brockenbuche stand. Hier hat man einen schönen Fernblick über die Leine- und Vorharzberge bis zum Brocken. Vor 10 Jahren wurde anstelle der morsch gewordenen alten Buche eine junge Blutbuche als neue Brockenbuche angepflanzt.

Die Fahrstraße von der Burg in den Ort führt im Bogen südwärts durch die Straße „Neue Reihe" hinunter zum Steinweg und zum Luhetal. Jenseits des Luhebaches ziehen sich schattige Waldwege hinauf zum Luheberge (210 m), von wo aus man einen herrlichen Blick ins Tal hinunter und zum Selter hinüber genießt.

Von dort den Bahnstrang entlang kommt man zu der Stelle, wo die Eisenbahn in den 1 Kilometer langen Naenser Tunnel einfährt. Diesen Tunnel kann man bis zum Ausgang durchsehen. Auf der anderen Seite des Viadukts, oberhalb des Greener Friedhofes, liegt der Ippenser Tunnel, der in gebogener Richtung eine kürzere Strecke durchmißt.

Ein mit Zeichen und Tafeln versehener Weg führt vom Brockenblick in den Wald hinein zum Schlagbaum an der Landwehr. Weiter geht der Weg durch den herrlichen Wald nach Einbeck, der sehr schönen mittelalterlichen Hansa- und Bierbrauerstadt mit sehenswerten Gebäuden und freundlichen Anlagen. Am Waldessaum vor Einbeck laden hübschgelegene Ausflugswirtschaften zur Einkehr ein. Nicht weit von Einbeck erheben sich über Salzderhelden an der Leine die Ruinen der alten Heldenburg, auch ein lohnendes Wanderziel.

Die Heerstraße führt von Greene ostwärts über Kreiensen nach Orxhausen an der Wirtschaft „Zum grünen Jäger" vorbei nach der alten berühmten elfhundertjährigen Kreisstadt Bad Gandersheim mit ihren vielen Sehenswürdigkeiten, ihren guten Solequellen, dem herrlichen Kurpark und dem Osterbergsee. Hier lebte um 95o als Nonne die erste deutsche Dichterin Roswitha.

Der Selter, den man nordwärts von der Burg aus erblickt, ist ein laubwald- und felsenreicher, am linken Leineufer sich hinziehender Höhenrücken. Er liefert den harten wetterfesten Selterdolomitstein, der beim Bau der Holzmindener Bahn und des Viadukts Verwendung gefunden hat, wie auch bei manchen Behördenhaus- und Denkmalsbauten in Braunschweig und Hildesheim und anderen Orten. Die Selterfelsen zeigen hier und da groteske Erscheinungen, die man auch mit Namen benannt hat, wie: Marentzchenstein, Dornröschenschloß, Kammerkeule mit Kammersteinhöhle, siebenjähriger Kriegerstein, Marienstein u. a.

Am Fuße des Selters bei Erzhausen ist jetzt das modernste und größte Pumpspeicherwerk Norddeutschlands fertiggestellt. Das 160000 qm große Unterbecken am Orte ist durch riesige Röhren mit dem oberhalb Naensens auf Bergeshöhe befindlichen Oberbecken verbunden. Ein gewaltiges und sehenswertes Werk, das größte dieser Art in Norddeutschland.

Wenn wir die herrliche Umgebung Greenes durchwandern, ziehen so die mannigfaltigsten Landschaftsbilder mit ihren Reizen an dem staunenden Auge vorüber. Felsen und Klippen entlocken dem Freunde romantischer Landschaftspunkte Ausrufe des Entzückens. Dem Touristen mit dem Wanderstabe eröffnen sich liebliche Zauber der Idylle inmitten der Waldeinsamkeit, und dem Erholungsuchenden, der sich nach frischer, erquickender Waldluft sehnt, wird Stärkung und Labung zuteil durch Ausflüge und durch das ruhevolle Genießen der wunderschönen Gottesnatur. Von den freien Aussichtspunkten auf der Höhe sieht das Auge immer wieder gern hinab auf die lachenden Feldmarken und leuchtenden Wiesen, die sich ihm wie ein Bild des Friedens und der Entspannung, deren der Mensch in unserer bewegten, unruhigen und spannungsreichen Zeit dringend Bedarf, darbieten.



Gesamtansicht des Pumpspeicherwerkes Erzhausen (Unterbecken) mitr Ortslage. In zirka einer Stunde Fußmarsch von Greene zu erreichen.