GREENE

(Weise: Strömt herbei, ihr Völkerscharen)



1.Dorf am grünen Leinestrande,
Greene du mein Heimatort,
An dich knüpfen tausend Bande
Mich von kleinauf immerfort.
Hier stand einstens meine Wiege,
Hier lebt ich die Jugendjahr
Fröhlich war ich hier im Spiele,
Hier stand ich am Traualtar.

2. Freud empfind ich immer wieder
An der Hügel grünem Kranz,
Wenn vom Himmel strahlt hernieder
Heller lichter Sonnenglanz,
Wenn die Abendglocke läutet
Und der letzte Sonnenstrahl
Ruh und Frieden dann ausbreitet
Über Wald und Dorf und Tal.

3. Ich blick auf zur Burg dort droben,
Schön wie ein Dornröschenschloß,
Wo einst Graf und Ritter zogen
Aus zur Jagd mit ihrem Troß.
Jetzt steten nur noch Mauerreste,
Efeu rankt sich ums Gestein,
Nur der Turm der alten Feste
Trutzig schaut ins Tal hinein.

4. Gern hör ich des Waldes Raunen,
Lausch der lieben Vöglein Ton
In den Eichen, Buchen, Tannen,
Zedern auch vom Libanon.
Und auf hochgeschwungnen Bogen
Zieht die Eisenbahn durchs Land,
Doch im Tal in sanften Wogen
Fließt der Leine Silberband.

5. Von der Burg herab ich schaue
Auf der Gärten schöne Zier,
Auf die grüne Leineaue,
Auf mein Heimathaus allhier,
Wo mir in der Kindheit Tagen,
Da die Ahn erzählte gern
Manche Mär und manche Sagen
Aus der alten Zeit so fern.

6. Und die Häuser all sich scharen
Um das Kirchlein mitten drein,
Wo seit manchen hundert Jahren
Sich versammelt die Gemein',
Wo die Glocken festlich läuten,
Wo man höret Gottes Wort.
Gottes Segen mög dich leiten,
Greene, du mein Heimatort!