RTTY und FAX durften anfangs im Amateurfunk nur mit einer besonderen Genehmigung der Lizenzbehörde betrieben werden.
In der Clubstation DL0RU wurde ein Fernschreibplatz eingerichtet. Der ausgemusterte alte Fernschreiber wurde dafür umgebaut.Im Amateurfunk wurde RTTY mit einer Schrittgeschwindigkeit von 45,45 Baud gefahren. Die Maschine war für die im kommerziellen Betrieb übliche Schrittgeschwindigkeit von 50 Baud ausgelegt.
Um mit der Fernschreibmaschine den Transceiver ansteuern zu können, mußte ein RTTY-Konverter gebaut werden.
Schon bald trat an die Stelle der klappernden Fernschreibmaschine ein Homecomputer C64. Als Fernschreibprogramm bewährte sich MBATOR. Voraufgegangene Versuche mit einem alten Homecomputer VC20 und dem Programm von BONITO verliefen unbefriedigend.
Mit der Einführung des Computers wurde auch der Bau eines neuen Fernschreib-Konverters erforderlich.
Der Konverter wurde an den Userport des Computers angeschlossen.
Die Zeichnung zeigt die Anschlüsse und die Bedienungselemente.
Auf dem Bild sind die drei Baugruppen des Konverters zu erkennen: Links die AFSK, in der Mitte der eigentliche Konverter und rechts das Netzteil.
Neben den RTTY-Betriebsarten war auch CW möglich aber nur bei sauberer Frequenz und genormten Morsezeichen. Von Hand gegebene Morsezeichen konnten meist nicht decodiert werden.
Die Betriebsparameter müssen genau auf die der Gegenstelle eingestellt werden, sonst kommt kein Nachrichtenaustausch zustande.
Auf dem 2m-Band etablierte sich die erste Mailbox unter der Bezeichnung "RTTY-Infosystem". Auf KW war wenig Betrieb in RTTY, ausgenommen bei RTTY-Contesten.
Der Pakratt PK-232, in Verbindung mit dem Homecomputer C64 und dem Steckmodul Comm-Pakratt, galt lange Zeit als optimale Lösung auch für die neue Betriebsart Packet Radio, die RTTY ablösen sollte. AMTOR entspricht der Betriebsart SITOR im Seefunk.
Der Drucker vom Typ Citizen 120D löste in Verbindung mit einem neuen Computer ATARI 1040ST den alten Homecomputer C64 ab. Nun konnten 60 statt 40 Zeichen pro Zeile geschrieben werden.
Ausgemusterte FAX-Maschinen waren kaum zu bekommen. Mit dem PK-232 und dem Citizen 120D war auch FAX auf KW und auf UKW möglich, allerdings nur in Schwarz/Weiß.
Für Wetterkarten und Afu-FAX reichte der PK-232 noch aus. Für Pressebilder mußte ein Graustufenkonverter gebaut werden.
Afu-FAX lieferte die Vorlagen für die später in Mode kommenden farbigen DEGAS-Bilder, die sich sich sogar per Packet-Radio übertragen ließen. Leider war das Verfahren mühsam und zeitraubend. Wegen der großen Datenmengen stieß die Bildübertragung mit 1200 bps bald an eine Grenze und blockierte zeitweise die Mailboxen, sodaß die Textübertragung in Packet-Radio empfindlich gestört wurde. Das Digipeaternetz wird deshalb z.Zt. auf eine Übertragungsrate von 9600 bps umgestellt.
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Leider sind sowohl die Modems als auch die Amateurfunkgeräte einer Nachrichtenübertragung von 9600 bps nicht mehr gewachsen, sodaß hier Neuentwicklungen erforderlich sind. Ferner wird das Protokoll AX.25 für Packet-Radio zunehmend durch das TCP/IP Protokoll, wie es im Internet angewendet wird, abgelöst. Die Modulationsart bei 9600 bps ist nicht mehr AFSK sondern FSK. Je nach Übertragunsart einer Nachricht spricht man von Telegramm, Fernschreiben, Message oder E-Mail. Hier nun einige Beispiele für Adressierungen:
Funktelegamm: DL6ZG de DL1LG
PR-Message (local): DL6ZG@DB0GOS
PR-Message (dx): G3CDM@GB7NEM.#12.GBR.EU
IP-Message : 207.204.29.181
E-Mail: [email protected]
Diese UKW-Station für 2m und 70cm arbeitet z.Zt.noch in AFSK mit 1200 bps. Sowohl die beiden Funkgeräte, als auch der Multimode Data Controller PK-232 sind für 9600 bps nicht mehr geeignet. Über eine neue Geräte-Generation nebst Software sind ausführliche Informationen unter folgenden Adressen zu finden: http://home.t-online.de/home/kombi-rastatt/t7f.htm http://www.de/html/german/abouted.htm