Auch heute noch, kann man mit nur 2 Watt auf Kurzwelle in Telegafie die ganze Welt erreichen und das sogar mit ganz einfachen Antennen, wie Dipol oder W3DZZ.
Was ist eigentlich Amateurfunk? Ein experimenteller Funkdienst, Funksport oder Freizeitbeschäftigung? Was versteht man unter "Hamspirit?" DL9NF und DJ9RO haben schon damals zu diesen Fragen Stellung bezogen, ihre Ausführungen sind noch immer gültig.
Vereinzelt gab es um 1965 noch solche selbst gebauten alten Amateurfunkstellen, die längst nicht mehr dem Stand der Technik entsprachen. Kommerzielle Bausätze und industriell gefertigte Geräte lösten sie langsam ab.
Der HW12A war einer der ersten Bausätze. Mit diesem Einbandtrancsceiver konnte man verhältnismäßig einfach auf dem 80m-Band in SSB QRV werden. Das Gerät wurde auch gerne als Mobiltransceiver ins Kfz eingebaut.
Ein industriell gefertigter SSB-Transceiver war meist billiger als ein Baustatz. Die Bausätze von Heathkit waren aber beliebter, weil sie dem Ziel der Ausbildung und der Weiterbildung dienten.
Ein SSB-Filter, wie es im Transceiver SWAN 350 verwendet wurde, war kaum selbst herzustellen.
"
Getrennter Sender und Empfänger bieten auch heute noch mehr Möglichkeiten beim Funkverkehr als ein Transceiver, dafür ist eine "Line" auch erheblich teurer. Der Transceiver hat sich durchgesetzt. Crossbandbetrieb ist ziemlich selten, dafür braucht man noch immer eine "Line".
Die F-Line konnte auch transceive gefahren werden. Der lästige Einpfeifvorgang entfiel dann. Mit einem sog.Clarifier konnte man die Tonhöhe bei CW einstellen.
Der HW-100 war der damals am weitesten verbreitete Bausatz für einen 5-Band- 180 Watt-Transceiver, der auch häufig kopiert und weiterentwickelt wurde.
Der SSB-Transceiver SB-100 gehörte der Spitzenklasse an und war weltbekannt. Danach ging das "Röhrenzeitalter" zu Ende. Die Transistortechnik begann ihren Siegeszug auch im Amateurfunk.
Diese SSB-Transistortation IC-700T mit IC-700R war eine der ersten, die auf den Markt kam und wurde nicht als ernstzunehmende Alternative zu den Röhrengeräten der Spitzenklasse angesehen.
Linearendstufen waren auschließlich mit Röhren bestückt und lieferten etwa 1 kW Sendeleistung. Die Gefahr damit BCI und TVI zu verursachen war groß aber beherrschbar. Die Linearendstufe SB-200 war weltbekannt.
Stand der Technik auf Kurzwelle war die Heath-Line, bestehend aus Sender SB-401 (oben), Empfänger SB-301 (unten) und 1 kW-Linearendstufe SB-200, Leistung 1kW in SSB. Als Antennen benutzte man, wenn möglich, Cubical Quad oder 3-Band Beam.
Mit dieser Version des legendären DL6SW-Gerätes begann auf dem 2m-Band der Boom im 2m-Portabelfunk mit einer Leistung von nur 500mW in AM.
Stand der Technik auf UKW war der 2m AM-Transceiver HW17 mit 20 Watt in AM, betrieben an einer 10 Element Yagi-Antenne.