Neuraltherapie nach Huneke

Regulationstherapie mit Lokalanästhetika

1. Geschichtliches:

1925 wird von den Brüdern Ferdinand und Walter Huneke die Heilwirkung der Lokalanästhetika entdeckt. Ihre Beobachtungen bestätigen die schon vorher gemachten Erfahrungen der Mediziner Schleich , Spiess und Leriche, die man als Vorläufer der Brüder Huneke sehen kann. Zu Beginn wird die Therapie "Heilanästhesie" genannt, später wurde der Begriff "Segmenttherapie" vorgeschlagen. Nachdem F. Huneke 1940 das erste "Sekundenphänomen" beobachte (d.h. die Beschwerden verschwinden im Augenblick der Injektion durch Auslöschen eines Störfeldes), wurden die "Segmenttherapie" und das Auslösen des "Sekundenphänomens" unter dem Begriff "Neuraltherapie nach Huneke" zusammengefaßt.

2. Theoretisches:

Die Neuraltherapie zählt zu den Regulationstherapien und läßt sich somit in die Reihe anderer ähnlich wirkender Therapien einordnen, wie z.B. Massagen, Kneippsche Anwendungen, manuelle Therapie, Chirotherapie, physikalische Medizin und Akupunktur.

Im Vergleich zu diesen ist die Wirkung der Neuraltherapie tiefgreifender, da sie mit Hilfe der Lokalanästhetika exakter an dem entsprechenden Störfeld angreifen kann. Unter einem Störfeld versteht man einen pathologisch gestörten Gewebsbezirk, der auf nervalem Wege stört, d.h. also auch in störfeldfernen Bezirken bzw. Organen Krankheiten auslöst.

Der positive Effekt der Lokalanästhetika beruht auf einer Verschiebung des Membranpotentials in den Körperzellen, infolge dessen sich die Permeabilität der Membranen verändert, die Durchblutung lokal gesteigert wird und durch Ausschaltung des Schmerzreizes die normalen physiologischen Funktionen der Zelle wiederhergestellt werden. Da schon ein geringer Reiz, d.h. eine kleine Menge des Lokalanästhetikums genügt, um diese Reaktionen auszulösen, kommt es auf eine exakte Lokalisation des Injektionsortes an.

Nun noch ein Wort zu den Medikamenten: Die Lokalanästhetika werden in der Schulmedizin lediglich zur örtlichen Betäubung von Operationsfeldern verwendet. Die Neuraltherapie macht sich nicht nur den schmerzbetäubenden Effekt zu nutze, sondern bedient sich ebenfalls der anderen pharmakologischen Wirkungen des Medikamentes:

Bevorzugt verwendet man zur Neuraltherapie PROCAIN, da es direkt am Wirkort enzymatisch abgebaut wird (Cholinesterase) und somit die Leber nicht belastet. Des weiteren kann ebenfalls LIDOCAIN angewendet werden, wenn eine Allergie gegen PROCAIN vorliegt, was allerdings nur selten der Fall ist. Das LIDOCAIN wird im Gegensatz zum PROCAIN über die Leber abgebaut und ist plazentagängig, d.h. in der Schwangerschaft nicht anzuwenden. Nach Möglichkeit ist dem PROCAIN der Vorzug zu geben, da es wesentlich schneller abgebaut wird und den Organismus bei eventuellen Überdosierungen weniger belastet.

Man verwendet PROCAIN 0,5%, 1% und eventuell 2%.

Lehrsätze von Huneke:

  1. Jede chronische Krankheit kann störfeldbedingt sein!
  2. Jede Stelle des Körpers kann zum Störfeld werden!
  3. Die Procaininjektion an das schuldige Störfeld heilt die störfeldbedingten Krankheiten, soweit das anatomisch möglich ist, über das Sekundenphänomen (Huneke-Phänomen)!.

3. Erfolge und Kontraindikationen:

In erster Linie hängen die Erfolge der Neuraltherapie vom richtigen Ort der Injektion ab. Daher sind eine gründliche Anamnese und körperliche Untersuchung, sowie das Beherrschen der Technik und genaue Kenntnisse der Anatomie von großer Bedeutung. Die Therapie ist von der Schulmedizin weitgehend nicht anerkannt und somit werden Versager der Methode und nicht dem entsprechenden Behandler zugeschrieben.

Die Anwendungsbereiche der Therapie erstrecken sich auf alle vegetativ bedingten Störungen, soweit nicht irreversible anatomische Veränderungen oder Gewebszerstörungen vorliegen. Nach den Ergebnissen der Brüder Huneke sind nicht weniger als 30% aller chronischen Krankheiten störfeldbedingt!

Nun zu den Kontraindikationen:

Einem Versagen der Methode kann auch eine Regulationsstarre zugrunde liegen (z.B. nach medikamentöser Behandlung mit Cortison, Antibiotika, Chemotherapeutika, Immunsuppressiva, Zytostatika, Psychopharmaka, Antikontrazeptiva = "Pille"). In diesem Fall muß vor der Neuraltherapie zuerst eine Umstimmungstherapie durchgeführt werden, wie z.B. eine Eigenblutbehandlung, Impfung, Ableitungsverfahren, Kneipp- oder Fastenkur. Danach kann es zu einer "Erstverschlimmerung" der vorhandenen Symptome kommen, da die therapieresistente Erkrankung in ein akutes Stadium zurückgeführt wird, was erwünscht ist, da somit die Wiederherstellung der Regulationsfähigkeit des Organismus gezeigt wird und die Therapie nun angreifen kann.


4. Praktisches:

Anamnese

Untersuchung

Segmenttherapie:

Störfeld:

Techniken:

- Quaddeltherapie

- tiefe Injektionen:

Aufklärungspflicht

Komplikationen

Material

Indikationen (konkrete Beispiele)

eigene Erfahrungen

Ausbildung


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