2. Beschreibung der Empfangs-Funktionen

2.0 Allgemeine Hinweise

Die Bedienung von JUDSP3 erfolgt über die Bedienelemente auf der Frontplatte (siehe Kap. 1.3.2).

 

ç Richtungstasten

 

 

 

 

Die Bedienung ist grundsätzlich bei allen Programmen gleich. Nach dem Einschalten kann mit MODE eine Funktion gewählt werden. Mit den Tasten kann man in beiden Richtungen durch die Funktionsauswahl "scrollen".

 Die Anzeige enhält in der Regel in der
- ersten Zeile: MODE und die eingestellten Eigenschaften (Bandbreite ...),
- zweiten Zeile: den Status des Transceivers (RX/TX, siehe Anhang A1.4) und die Aussteuerungsanzeige.

Mit SET können Eigenschaften (Bandbreite ...) ausgewählt und mit den "Richtungstasten" geändert werden. Dazu gibt es zwei verschiedene Anzeigemöglichkeiten:

1. die ausgewählte Eigenschaft wird durch ^^^ in der zweiten Zeile markiert

oder

2. die ausgewählte Eigenschaft wird in der zweiten Zeile als Text dargestellt.

 

Durch Betätigen der "Richtungstasten" kann der Wert dann vergrößert oder verkleinert werden. Die Aussteuerungsanzeige wird während dieser Zeit unterdrückt. Mit SET kommt man in den Normalbetrieb mit Austeuerungsanzeige zurück.

Durch drücken von REC wird der gerade angewählte und ggfls. geänderte Wert dauerhaft abgespeichert, d.h. auch über ein Aus- und Ein-Schalten des Gerätes hinweg.

Mit den Tasten D und N kann bei einigen Programmen zusätzlich eine automatische Rauschunterdrückung (Denoise) bzw. automatische Störunterdrückung (Notch) zugeschaltet werden.

 

2.1 CW-Filter für HF und VHF/UHF

MODE CW stellt schmalbandige Filter (5 - 800 Hz) mit variabler Mittenfrequenz (400 - 1000 Hz) zur Verfügung. Als Besonderheit von JUDSP3 wird zwischen Filtern für HF und VHF/UHF unterschieden:

HF-Filter sind auf optimale Unterdrückung von Signalen außerhalb des Durchlaßbereichs optimiert, d.h. sie zeichnen sich durch hohe Flankensteilheit und Weitabselektion aus.

VHF-Filter sind zur Verbesserung der Lesbarkeit von verrauschten Signalen optimiert. Sie zeichnen sich durch besonders geringes Klingeln aus.

Mit SET kann vom Normal-Betrieb auf die Einstellung von Filtertyp, Bandbreite und Mittenfrequenz umgeschaltet werden.

Im Normalbetrieb (d.h. Anzeige der Aussteuerung) kann durch STOP ein Abstimmton genau auf der Filtermittenfrequenz ein- und ausgeblendet werden. Die Lautstärke wird mit < und > in 6dB-Schritten geändert.

Notch und autom. Rauschunterdrückung (Denoise) können über die entsprechenden Tasten jederzeit zugeschaltet werden. Notch macht bei CW in der Regel allerdings keinen Sinn, weil auch CW-Signale unterdrückt werden.

Das Filter unterscheidet über den TRX-Eingang (siehe Kap. A1.5.1), ob der Transceiver im Sende- oder Empfangsbetrieb ist und zeigt das am Anfang der zweiten LCD-Zeile als "RX" bzw. "TX" an. Beim Senden wird das Filter überbrückt, so daß das Mithörsignal o.ä. unbeeinflußt durchgelassen wird.

 

2.2 SSB-Filter

Die Funktion SSB stellt breitbandige Filter für Sprachübertragungen zur Verfügung.

Mit SET kann in die Menüs zur Änderung der unteren und oberen Eckfrequenzen umgeschaltet werden. Die Einstellung der gewünschten Frequenz erfolgt dann über die "Richtungs"-Tasten. Zur dauerhaften Abspeicherung der Einstellung muß jeweils die REC-Taste gedrückt werden.

Notch und autom. Rauschunterdrückung (Denoise) können über die entsprechenden Tasten jederzeit zugeschaltet werden.

Das Filter unterscheidet über den TRX-Eingang (siehe Anhang A1.5.1), ob der Transceiver im Sende- oder Empfangsbetrieb ist und zeigt das am Anfang der zweiten LCD-Zeile als "RX" bzw. "TX" an. Beim Senden wird das Filter überbrückt, so daß das Mithörsignal o.ä. unbeeinflußt durchgelassen wird.

 

2.3 Autom. Notchfilter

Das automatische Notchfilter hat einen Übertragungsbereich von 50 - 3500 Hz. Innerhalb dieses Bereichs werden automatisch mehrere gleichzeitige Störträger erkannt und unterdrückt. Es werden sogar Störungen unterdrückt, die in der Frequenz wandern. Auch getastete Störungen (CW, RTTY o.ä.) werden erkannt. Da sich das Filter für jeden Störimpuls neu einstellen muß, bleibt von diesen Signalen noch ein Klicken zu hören.

Zur Steuerung der Störunterdrückung können mit SET und den "Richtungstasten" zwei Parameter (N und d) eingestellt werden. Mit der REC-Taste werden die Werte dauerhaft abgespeichert. Die Einstellung dieser Parameter sollte sehr vorsichtig erfolgen, da Einstellungen möglich sind, die das Filter wirkungslos machen.

N beeinflußt die Unterdrückung von Störsignalen und die Einstelldauer auf neue Störsignale.

d beeinflußt die Unterscheidung des Stör- vom Nutzsignal und wird in der Regel auf minimale Verzerrung des Nutzsignals eingestellt.

Das Filter unterscheidet über den TRX-Eingang (siehe Anhang A1.5.1), ob der Transceiver im Sende- oder Empfangsbetrieb ist und zeigt das am Anfang der zweiten LCD-Zeile als "RX" bzw. "TX" an. Beim Senden wird das Filter überbrückt, so daß das Mithörsignal o.ä. unbeeinflußt durchgelassen wird.

 

2.4 Autom. Rauschunterdrückung (Denoise, Peak)

Die automatische Rauschunterdrückung (im amerik. auch Denoise oder Peak genannt) hat einen Übertragungsbereich von 50 - 3500 Hz. Das Filter legt automatisch um das gerade übertragene Signal ein Filter, so daß alle Rauschanteile außerhalb des Signals unterdrückt werden.

Zur Steuerung der Rauschunterdrückung können mit SET und den "Richtungstasten" zwei Parameter (v und d) eingestellt werden. Mit der REC-Taste werden die Werte dauerhaft abgespeichert. Die Einstellung dieser Parameter sollte sehr vorsichtig erfolgen, da Einstellungen möglich sind, die das Filter wirkungslos machen.

v beeinfluß die Geschwindigkeit, mit der sich das Filter auf Signaländerungen einstellt.

d ist wichtig für die Unterscheidung des Stör- vom Nutzsignal und wird in der Regel auf minimale Verzerrung des Nutzsignals enigestellt.

Das Filter unterscheidet über den TRX-Eingang (siehe Anhang A1.5.1), ob der Transceiver im Sende- oder Empfangsbetrieb ist und zeigt das am Anfang der zweiten LCD-Zeile als "RX" bzw. "TX" an. Beim Senden wird das Filter überbrückt, so daß das Mithörsignal o.ä. unbeeinflußt durchgelassen wird.

 

2.5 MS-Recorder

Der MS-Recorder kann CW-Signale bis 10.000 Bpm aufnehmen und mit einer bis auf 1/90. reduzierten Geschwindigkeit wieder abspielen.

Die Speicherdauer beträgt ca. 75 sec [150 sec. bei 2 MByte Speicher]. Der gesamte Speicher ist in 14 einzelne Speicher aufgeteilt. Die Länge der einzelnen Speicher ist variabel und von der jeweiligen Dauer der Aufnahmen abhängig. Die Speicher sind von 1 bis 14 durchnummeriert.

Der Speicher, der für die Wiedergabe genutzt wird ist der Wiederabespeicher. Wiedergabespeicher 0 bedeutet, daß noch nichts aufgenommen worden ist.

Der Speicher, in den die Aufnahme erfolgt, wird Aufnahmespeicher genannt. Aufnahmespeicher 0 bedeutet, daß noch nichts aufgenommen wurde.

Die zuletzt gedrückte Taste wird jeweils am Anfang der 2. Zeile im Display angezeigt.

Um Datenverluste durch lange Reaktionszeiten beim Start der Aufnahme zu vermeiden, kann eine individuelle Reaktionszeit konfiguriert werden.

 

Die Änderung der Geschwindigkeitsreduzierung und der Reaktionszeit erfolgt über SET und die "Richtungstasten".

 

2.5.1 Aufnahme / Wiedergabe

Dies ist der Normal-Betrieb. Die LCD-Anzeige zeigt den Austeuerungsbalken. Die Steuerung der einzelnen Funktionen erfolgt über die Richtungstasten analog zu einem Tonbandgerät:

|<

Für die nächste Wiedergabe wird auf den Anfang des gerade gewählten
Wiedergabespeichers positioniert. Befindet man sich schon am Anfang, wird an den Anfang des vorherigen Speichers positioniert.

<<

Schnelle Wiedergabe rückwärts. Die Geschwindigkeit ist ca. 3 mal so hoch wie die normale Wiedergabegeschwindigkeit. Mit dieser Funktion kann man z.B. den genauen Anfang eines Bursts in kurzer Zeit finden.

<

Wiedergabe rückwärts

STOP

Die Wiedergabe bzw. Aufnahme wird angehalten. Der Lautsprecher wird auf den Transceiver durchgeschaltet.

>

Wiedergabe. Einstellung der Wiedergabegeschwindigkeit siehe Kap. 2.5.2.

>>

Schnelle Wiedergabe: die Geschwindigkeit ist ca. 3 mal so hoch wie die normale Wiedergabegeschwindigkeit. Mit dieser Funktion kann man innerhalb einer Aufnahme schneller eine gesuchte Stelle finden.

>|

Für die Wiedergabe wird auf den Anfang des nächsten Wiedergabespeichers positioniert.

REC

Start Aufnahme. Der nächste Aufnahmespeicher wird gewählt und das Eingangssignal aufgezeichnet, bis eine beliebige Taste gedrückt wird.

Beispiel für die Aufnahme von High Speed Meteor Scatter:

  1. "IN" so einstellen, daß auch laute Reflektionen nicht übersteuern.
  2. Beim Auftreten eines Pings oder Bursts REC drücken.
  3. Nach Ende der Reflektion STOP drücken.
  4. Weitere Reflektionen aufnehmen wie unter 2. und 3. beschrieben. Bei jeder Aufnahme wird automatisch der nächste Aufnahmespeicher gewählt.
  5. So oft |< oder >| drücken, bis der abzuhörende Speicher angewählt ist.
  6. Zur Wiedergabe > drücken. Ggfls. mit >> den Anfang der Reflektion suchen.
    Achtung: Bei Wiedergabe mit 1/60. der Geschwindigkeit wird aus 1 Sekunde Rauschen am Anfang der Aufnahme 1 Minute bei der Wiedergabe!

 

2.5.2 Geschwindigkeitsreduzierung

Mit "SET" die Geschwindigkeitsreduzierung anwählen (Markierung unter "/10"). Mit den Richtungstasten kann dann die Geschwindigkeitsreduzierung zwischen 1/10. und 1/90. gewählt werden. Zur dauerhaften Speicherung SET drücken.

Durch die Geschwindigkeitsreduzieren sinkt die Tonhöhe des Signals auf zu niedrige Werte: ein 1000 Hz-Signal wird bei Reduzierung auf 1/90. der Geschwindigkeit zu einem 11 Hz Signal! JUDSP3 enthält deshalb einen automatischen Tonhöhenausgleich, der für eine Wiedergabefrequenz von ca. 800 - 900 Hz sorgt.

 

2.5.3 Reaktionszeit

Vom Erkennen eines Bursts bis zum Drücken der Aufnahmetaste REC vergeht eine individuell unterschiedliche Reaktionszeit. Dies führt dazu, daß die ersten Zeichen eines Bursts verloren gehen. Um dies zu vermeiden, kann JUDSP3 die Reaktionszeit ausgleichen. Die Zeit kann individuell in 0,1 sec Schritten von 0 bis 1 Sekunde eingestellt werden.

Beispiel: Die eigene Reaktionszeit liegt bei 0,4 sec, die eingestellte Reaktionszeit ist 0,5 sec. Damit werden alle eingehenden Signale mit 0,1 sec Rausch-Vorlauf aufgenommen.

Achtung: Der Ausgleich der Reaktionszeit ist auch beim Stoppen der Aufnahmen wirksam. Wenn man also beim Stoppen schneller als beim Aufnehmen reagiert, werden unter Umständen die letzten Zeichen nicht mehr aufgenommen.

Einstellen der Reaktionszeit: Mit SET die Anzeige "Delay = x.x sec" anwählen. Mit den "Richtungstasten" kann dann der Wert zwischen 0.0 und 1.0 sec eingestellt werden. Zum dauerhaften Abspeichern einmal die REC-Taste drücken.

 

2.5.4 Bandbreite von High-Speed CW

Um die mit JUDSP3 möglichen Geschwindigkeiten wirklich nutzen zu können, sind einige Dinge zu beachten, die daraus resultieren, daß ein schnelles Telegrafiesignal bereits eine deutliche Bandbreite besitzt, die auf dem ganzen Übertragungsweg verfügbar sein muß.

Der MS-Recorder überträgt 35 - 3000 Hz. Die Bandbreite der üblichen Transceiver beträgt etwa 150 - 2400 Hz. Das empfangene NF-Signal und die Frequenz des Tongenerators beim Senden ("MS frequency") sollte genau auf die Mitte des Übertragungsbereichs, d.h. auf ca. 1100 Hz eingestellt werden. Die Filterung mit der "richtigen" Bandbreite erfolgt durch den MS-Recorder mit optimalen Filtern für CW. Auch teure mechanische Filter oder Quarzfilter weisen in der Nähe der Filterflanken starke Laufzeitschwankungen auf, die das Signal unnötig verzerren. Die Filterflanken dieser Filter sollten deshalb möglichst weit vom Nutzsignal entfernt sein.