1. Allgemeines

JUDSP3 ist ein Zusatzgerät für Amateurfunkstationen für Sendung und Empfang. Es wird zwischen Transceiver und Lautsprecher, Mikrofon und Morsetaste geschaltet. Einfachster Anschluß:

JUDSP3 gibt es als Basisgerät mit 1 Mbyte Speicher und optional mit 2 Mbyte Speicher. Das Gerät muß gemäß den Angaben in Kap 1.4 angeschlossen werden.

 

1.1 Technische Daten Software

DSP-Zusatzgerät für Transceiver zur Unterstützung bei Sendung und Empfang mit 1MB [2MB] Speicher:

J Schmalbandfilter für Kurzwelle:
Bandbreiten: 25, 50, 100, 200, 400, 800 Hz.
Mittenfrequenz: 400-1000 Hz in 1/10/100 Hz-Schritten einstellbar.
Zuschaltbarer Abstimmton genau auf der Filtermittenfrequenz.
Dieses Filter ist optimiert für maximale Störunterückung durch hohe Flankensteilheit
und Weitabselektion.

J Schmalbandfilter für UKW:
Bandbreiten: 5, 10, 25, 50, 100, 200, 400, 800 Hz.
Mittenfrequenz: 400-1000 Hz in 1/10/100 Hz-Schritten einstellbar.
Zuschaltbarer Abstimmton genau auf der Filtermittenfrequenz.
Diese Filter ist optimiert für die Erhöhung des Signal-Rauschabstandes und niedrigem "Klingeln" unter Verzicht auf maximale Flankensteilheit und Weitabselektion.

J Breitbandfilter:
Diese Filter sind gedacht zur Optimierung des Sprachempfangs:
Untere Eckfrequenz: 48, 100, 150, 200, 250, 300 Hz.
Obere Eckfrequenz: 1800, 2000, 2200, 2400, 2800, 3200, 3570 Hz.

J Automatisches Notchfilter
Automatische Unterdrückung mehrerer störender Pfeiftöne. Auch kombinierbar mit den Schmal- und Breitbandfiltern.

J Automatische Rauschunterdrückung (Denoise)
Verringert bei CW und Sprachempfang automatisch den Rauschanteil. Auch kombinierbar mit den Schmal- und Breitbandfiltern.

J High Speed Meteor Scatter (HSMS)
Ca. 75 sec [150 sec] Aufnahme von High Speed Meteor Scatter Reflektionen und Wiedergabe mit reduzierter Geschwindigkeit
Aufnahme bis 10.000 bpm.
Wiedergabe mit 1/10. bis 1/90. der Originalgeschwindigkeit.
Tongenerator für HSMS-Sendungen

J 55 sec [110 sec] Sprachspeicher für CQ-Schleifen, SSB Meteor Scatter, Dauersendungen usw.

J Clipper zum fast verzerrungsfreien Begrenzen der Sprachspitzen für optimierte Senderaussteuerung.

 

1.2 Technische Daten Hardware

Stromversorgung: max. 500 mA @ 10-14V=

Aussteuerungsanzeige mit exakt 3dB pro Einheit.

Mikrofon und Lautsprecher werden bei ausgeschaltetem Gerät durchgeschaltet, d.h. kein umständliches Umstecken bei wechselndem Betrieb mit/ohne JUDSP3.

Doppelprozessorsystem:

DSP-CPU (TMS320C50) mit 60 MHz Takt für Signalverarbeitung.
RISC-CPU (16F84) mit 4 MHz Takt für Bedienung und Anzeige.

Speicher:

64 kByte 0-wait-state SRAM als Programm- und Datenspeicher
128 kByte EPROM für DSP-Programme (austauschbar)
1 MByte (optional 2 MByte) SRAM als schneller Massenspeicher
EEPROM zur dauerhaften Speicherung von Konfigurationsparametern.

 

1.3 Bedienelemente

1.3.1 Anzeigen

Die Anzeige des Betriebszustandes und aller relevanten Parameter erfolgt über ein LC-Display mit 2 Zeilen mit je 20 Zeichen. Nach dem Einschalten erscheint für ca. 1 sec folgende Anzeige:

 

Danach wird die gewählte Funktion angezeigt. Die meisten Funktionen benutzen dabei folgendes Anzeigeschema:

 gewählt Funktion (hier: SSB-Filter)

‚ gewählte Einstellung (hier: Bandbreite)

ƒ Anzeige ob Transceiver sendet ("TX") oder empfängt ("RX").

„ N = automatisches Notchfilter ist eingeschaltet
D = automatiche Rauschunterdrückung (Denoise) ist eingeschaltet

… Aussteuerungsanzeige: Die Aussteuerungsanzeige besteht aus einem dunklen Balken, der mit steigender Aussteuerung von links nach rechts größer wird. Der Balken zeigt jeweils den geglätteten Momentanwert der Aussteuerung an. Maximale Aussteuerung ist erreicht, wenn der Balken bis an das rechte Anzeigeende reicht.
Bei weiterer Erhöhung der Aussteuerung verschwindet der Balken. Dies ist ein Zeichen für Übersteuerung und sollte unbedingt vermieden werden!
Der
­ zeigt den Spitzenwert an. Jedes Balkenelement entspricht genau 3dB des Eingangspegels.

 

1.3.2 Bedienelemente

TIP: Viele Bedienfunktionen lassen sich auch ausprobieren, wenn JUDSP3 nicht an einen Transceiver angeschlossen ist sonden nur die Stromversorgung eingeschaltet ist.

Die Bedienung erfolgt über 3 Potentiometer und 14 Taster.

MIC: Mikrofonverstärkung. Nur wirksam bei Funktionen, die das Mikrofon betreffen (Clipper, Sprachspeicher).

IN: Aussteuerung bei Funktionen, die den Empfang betreffen.

AF: Lautstärke.

MODE: Funktionsauswahl (CW-Filter, SSB-Filter, Clipper ...).

SET: Auswahl der Einstellmöglichkeiten(Bandbreite, Mittenfrequenz ...) für die gerade aktive Funktion. Die Einstellung selbst erfolgt über die Richtungstasten.

N Ein/Aus automatisches Notchfilter

D Ein/Aus automatische Rauschunterdrückung (Denoise)

Die "Richtungs"-Tasten ( >> > ...)werden unterschiedlich genutzt bei:
- Speicher/Wiedergabe-Betrieb
– Änderung von Programmeinstellungen

 

Richtungs-
taste

Speicher/Wiedergabe-Betrieb

Änderung von Programmeinstellungen

|<

Springe auf Anfang der Aufnahme

Wert stark verringern

<<

schnelle Wiedergabe rückwärts

Wert verringern

<

Wiedergabe rückwärts

Wert wenig verringern

STOP

STOP

 

>

Wiedergabe

Wert wenig erhöhen

>>

schnelle Wiedergabe

Wert erhöhen

>|

Springe auf Ende der Aufnahme

Wert stark erhöhen

REC

Start Aufnahme

Aktuelle Einstellung dauerhaft speichern

 

An der Rückseite der Hauptplatine finden sich die Anschlußbuchsen und selten benötigte Einstellungen.

 

1

2

3

4

5

6

é

ê

x

x

x

x

"MS key": Tastung über Computer

ê

é

x

x

x

x

"MS key": Tastung über "Ein/Aus" Taste (ETM9 o.ä.)

x

x

é

ê

x

x

NF-Eingang (für Empfang) ist "Line In" (TRX)

x

x

ê

é

x

x

NF-Eingang (für Empfang) ist "Speaker In"

x

x

x

x

é

ê

NF-Ausgang (für Sendung) ist "Mic Out"

x

x

x

x

ê

é

NF-Ausgang (für Sendung) ist "Line Out" (TRX)

 

1.4 Inbetriebnahme

Die Inbetriebnahme von JUDSP3 sollte schrittweise erfolgen. Nach jedem Schritt sollte der Erfolg überprüft werden.

Eine detailierte Beschreibung aller Anschlußmöglichkeiten und Hinweise zur Fehlerbehebung finden sich im Anhang A1.

Stromversorgung

JUDSP3 wird mit 12V Gleichspannung (max. 14 V) versorgt. Anschlußstecker für JUDSP3 ist ein Cynchstecker, Pluspol innen.

Achtung: der Anschluß muß mit maximal 1A abgesichert werden.

Nach dem Einschalten muß auf der LCD-Anzeige für ca. 1 Sec eine Startanzeige (Kap. 1.3.1) erscheinen. Danach erscheint die Anzeige der zuletzt benutzten Funktion. Man kann jetzt alle Taster ausprobieren, mit Ausnahme des REC-Taster (damit nicht wichtige Einstellungen versehentlich verloren gehen).

Lautsprecher

An den Lautsprecherausgang (Speaker Out) von JUDSP3 wird mit einem Cynch-Stecker ein Lautsprecher angeschlossen (mindestens 8 Ohm). Der Lautsprechereingang (Speaker In) von JUDSP3 wird mit dem Lautsprecherausgang oder Kopfhörerausgang des Transceivers verbunden. Bei ausgeschaltetem JUDSP3 muß jetzt im Lautsprecher das NF-Ausgangssignal des Transceivers zu hören sein, da JUDSP3 den Lautsprechereingang und –ausgang durchschaltet (per Relais!), wenn keine Betriebsspannung anliegt.

DIP-Schalter auf der Rückseite von JUDSP3: Schalter 3 ê , Schalter 4 é

AF ganz nach links drehen. JUDSP3 einschalten und mit Mode "SSB" auswählen. Es muß jetzt angezeigt werden:

 

IN so einstellen, daß der Balken zur Aussteuerungsanzeige fast Vollaussteuerung anzeigt. Jetzt AF nach Bedarf aufdrehen.

Die Aussteuerung wird durch 2 Regler beeinflußt: den Lautstärkeregler des Transceivers und IN von JUDSP3. Grundsätzlich sollte man folgende Einstellung wählen: Den Lautstärkeregler am Transceiver so einstellen, wie man ihn auch bei nicht vorhandenem bzw. ausgeschaltetem JUDSP3 einstellen würde. Mit IN wird dann die richtige Aussteuerung für JUDSP3 eingestellt.

In diesem Zustand kann man bereits alle Empfangsfunktionen von JUDSP3 (sieh Kap. 2) ausprobieren.

 

Mikrofonanschluß

Das Mikrofon wird an die Buchse "Mic In" angeschlossen. Die Buchse "Mic Out" wird mit dem Mikrofon-Eingang des Transceivers verbunden werden. Bei ausgeschaltetem Gerät sind die Buchsen durchverbunden.

Die Anschlußbuchsen des JUDSP3 sind jeweils DIN-8. Achtung: von diesen Buchsen (und Steckern) gibt es zwei sehr ähnliche Ausführungen.

Die Abbildung zeigt den Blick auf die Buchsen (=Lötseite der Stecker):

Pinbelegung von "Mic In" und "Mic Out":
1 Mikrofon
2 PTT
3 Down-Taste, soweit vorhanden (von "Mic In" nach "Mic Out" durchverbunden)
4 UP-Taste, soweit vorhanden (von "Mic In" nach "Mic Out" durchverbunden)
5 beliebig, (von "Mic In" nach "Mic Out" durchverbunden)
6 beliebig, (von "Mic In" nach "Mic Out" durchverbunden)
7 Mikrofon ground
8 PTT ground

An den DIP-Schaltern einstellen: Schalter 5 é , Schalter 6 ê

MIC ganz nach links drehen. Mit MODE "CLIPPER" wählen. Mit SET und den Richtungstasten die Betriebsart Tune wählen (nicht Tune Ÿ Ÿ Ÿ ).

Wenn jetzt die PTT-Taste gedrückt wird, muß

- der Text "On" am Anfang der 2. Zeile angezeigt und der Transceiver auf Senden geschaltet werden (dies zeigt, daß der PTT Anschluß funktioniert)

- der Sender mit einem Dauerton voll ausgesteuert werden. Die Amplitude dieses Dauertons ist auch exakt die maximale Amplitude des geclippten Sprachsignals. Die Ausgangsamplitude kann mit "Mic Out" auf der Rückseite so eingestellt werden, daß der Sender optimal ausgesteuert wird.

Mit SET und den "Richtungs"-Tasten jetzt die Betriebsart Clip wählen. Dann mit SET wieder den Normalbetrieb (Aussteuerungsanzeige) wählen. Wenn jetzt bei gedrückter PTT-Taste das Mikrofon besprochen wird, muß mit MIC die Aussteuerung so eingestellt werden, daß in den Sprachspitzen der Anzeigebalken gerade den rechten Rand der LCD-Anzeige erreicht. Die Spitzenwertanzeige ( ­ ) verschwindet dann gerade. Der Balken darf auch in den Sprachspitzen nie verschwinden, da dies eine Übersteuerung wäre, die zu starken Verzerrungen führt.

JUDSP3 ist damit für den Sendebetrieb optimal eingestellt.

 

Morsetaste

Der Anschluß einer Morsetaste ist nur notwendig, wenn für High Speed Meteor Scatter der eingebaute Tongenerator benutzt werden soll.

Auswahl des Tastentyps:

Schalter 1 ê , Schalter 2 é : Für eine Taste, die nach Masse schaltet (ETM9 o.ä.).
Schalter 1
é , Schalter 2 ê : Für Tastung mit dem Computer.

Der Anschluß der Taste erfolgt unabhängig vom Tastentyp über die Cynch-Buchse "MS key".

Die Frequenz des erzeugten Tonsignals kann mit "MS frequency" auf der Rückseite eingestellt werden. Empfohle Frequenz: 1100 Hz (siehe Kap. 2.5.4). Die Amplitude wird mit "MS Out" eingestellt. Das Signal wird über "Mic Out" auf den Mikrofoneingang des Senders gegeben.

 

Kopfhöreranschluß siehe Anhang A1.4