VERITAS 8014/29

Das gute Erbstück stand jahrzehntelang unbenutzt herum. Es hatte offenbar noch nie wirklich richtig funktioniert, sodaß die Besitzerin leider die Lust an dieser elektrischen Nähmaschine verlor. Schade eigentlich...

Zu allererst einmal war die Maschine natürlich fest. Deshalb wurde sie geöffnet und alle beweglichen Teile geölt. Danach stellte ich fest, daß die Nadel immer auf den hinteren Teil des Schlitzes in der Stichplatte traf, diese bereits fast schon eine Art Kerbe hatte. So konnte es garnicht funktionieren ! Die Nadel traf jedesmal auf den Rand des Metalls der Stichplatte auf ! Es war also eine Neujustage der Hubstange nötig.

Die Hubstange wurde an der obersten Schraube soweit in eine Richtung gedrückt, bis unten die Nadel genau in die Mitte des Schlitzes traf. Dann wurde die Schraube festgezogen.

Nun bewegte sich die Nadel zwar frei, der Motor lief (vom Fusspedal gesteuert), man konnte auch "fast" schon richtig damit nähen. Das Problem war nur, daß die untere Naht lose war, d.h. der Unterfaden nicht mit dem Oberfaden unter der Stichplatte gekreutzt wurden. An der rotierende Spulenkapsel konnte der "Greifer" die entstehende Schlaufe nicht rechtzeitig erreichen - Resultat eines falschen Timings durch falsche Höhe der Hubstange. Es wurde also die Hubstange in der Höhe um einige Millimeter verschoben (Schraube war zu lockern), dabei immer wieder von Hand die Funktion geprüft - und die Maschine lief im Anschluss daran wieder nahezu perfekt ! Nur der Riemen müsste noch gewechselt, und der Motor ebenfalls gereinigt/geölt werden. Die Zickzack- und Kunststiche auszuprobieren machte mir natürlich am meisten Spaß... hatte ich doch nie zuvor etwas mit einer Nähmaschine zu tun. Die Einstellung der Fadenspannung von Unter- und Oberfaden erforderte für einen Anfänger wie mich jedoch einige Übung, und war anfangs garnicht so einfach.