TELEKOM ACTRON C1
Die Hörerlautstärke lässt sich bei diesem Gerät leider nur während des Telefonierens um 2 Stufen erhöhen. Ein Abspeichern ist nicht möglich. Es muss also vor jedem Telefonat erst die "+"-Taste 2x betätigt werden. Insbesondere für ältere, schwerhörige Menschen ist dies ein grosser Nachteil. Es blieb mir nichts anderes übrig, als ein Eingriff in das Gerät vorzunehmen.
Anfangs dachte ich ja noch, daß man an einem Transistor evtl. die Umschaltspannung für die höchste Lautstärkestufe irgendwie anlegen könnte, um permanent die grösste Hörerlautstärke zu haben. Als ich mir aber erst einmal das Datenblatt des 44poligen Telefon-ICs U3800BM von TEMIC (Telefunken) genauer ansah stellte ich fest, daß daraus wohl nichts werden wird. Ich war ziemlich verblüfft, daß darin (neben vielen anderen Zusatzfunktionen) nicht nur die Umschaltung der Lautstärke stattfindet, sondern auch alle 3 NF-Verstärker komplett darin untergebracht sind (MIKROFON,HÖRER,LAUTSPRECHER). Die Ausgänge gehen also direkt über einen Entkoppel-Kondensator an den Hörer bzw. den Lautssprecher ! Schön dumm, sonst hätte man da wenigstens an den Verstärkern vielleicht noch etwas ändern können... Und über die Aussenbeschaltung der 44 Pins ? Sah im Datenblatt auch so aus, als wäre da nix zu machen. Wie genau geschiet nun die Umschaltung ? Es werden über einen seriellen 2-Draht-BUS einzelne Bits in einem Register des U 3800 BM gesetzt. Der serielle BUS kommt (wie sollte es auch anders sein) von einem Steuer-Prozessor, der noch einen externen EEPROM besitzt. Wieder dumm gelaufen... Sollte ich mir jetzt die Arbeit machen, und vielleicht den EEPROM (93LC46) irgendwie bearbeiten ? Der wäre doch eigentlich viel zu klein (1 kBit), um dort das "Betriebssystem" des Telefons unterzubringen, dachte ich mir. Der Prozessor (µPD75308) hat da schon mehr (8 kByte) - aber sich damit abquälen ? Nein, dann baue ich doch lieber einen einfachen einstufigen NF-Verstärker ein ! Gesagt, getan. Betriebsspannung entnahm ich dem PIN 9 (VCC) des U 3800 BM, der für periphere Beschaltung eine stabile Spannung bereitstellen soll. Leider erwiess sich diese Spannung als nicht ganz so stabil, da sie bereits bei einem Ruhestrom des Verstärkers von etwa 2,4 mA von 4,2 V auf 3,3 V zusammenbrach (bei etwas mehr gings dann rapide auf unter 2 V ). Dies wirkte sich aber nicht weiter negativ aus, zumal ich einen Stützkondensator von 47µF mit einbaute. Übrigens hat die Hörkapsel einen Gleichstromwiderstand von 290 Ohm. Bauteile: Transistor (SC237) in Emitterschaltung, Widerstände 680 Ohm (Kollektor), 120 kOhm (Basis), 2 Kondensatoren von je 10 µF am Ein- und Ausgang, einen 47µF Kondensator parallel zur Betriebsspannung gegen Masse, und einen 10 kOhm Einstellregler am Eingang. Das alles auf einer kleinen Lochrasterplatine von 8x35mm. Ziemlich genau in der Mitte der Telefon-Leiterplatte befindet sich ein grosser MKT-Kondesator (820nF/250V), unter dem ich die kleine Platine mit etwas Isolierband befestigte, da dort noch genug Platz war. Natürlich umhüllte ich gleich die komplette Lochrasterplatine damit, um nicht irgendwo Kontakt zu bekommen. Erfolg: Die Hörerlautstärke ist für einen normal hörenden Menschen jetzt so laut, daß diesem nun fast "das Ohr abfällt" - also für Schwerhörige genau richtig ! This website is optimized for 1024x768 pixel and is no longer supporting MS Internet Explorer. |
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