Einfache Kopfhörer selbst zusammenstellen?
Als ich nach günstigen Kopfhören suchte, welche die Ohren von Umgebungslärm
einigermaßen abschirmen fand ich keine zufriedenstellende Angebote. Daher
kam ich auf folgende Idee:
- Man nehme einen Gehörschutz wie er bei Baumaßnahmen verwendet wird, oder
wie er in der Werkstatt vorzufinden ist ...
- ... und benutze als Lautsprecherersatz einfache Ohrhörer (z.B. vom
Walkman)!
Das Prinzip ist offensichtlich: Die Ohrhörer dienen dazu die NF des Funkgeräts
an die Ohren zu bringen. Die Unfähigkeit der Ohrhörer Umgebungsgeräusche
auszublenden wird (teilweise) durch den Gehörschutz kompensiert. Dieser ist
schließlich speziell dafür gemacht. Im Übrigen empfinde ich den Trage-Komfort
des Gehörschutzes als größer als bei etlichen billig-Kopfhörern.
Abhängig vom Dämpfungsvermögen des Gehörschutzes hat man auf diese Weise
einen Kopfhörer, der die Umgebungsgeräusche einigermaßen dämpft (die Dämpfung
des Gehörschutzes in db(A) ist auf der Packungsbeschriftung zu entnehmen. Generell
gilt: je höher der db(A)-Wert, desto leiser empfindet man die Umgebungsgeräusche.)
Ohne Frage ist die Bezeichnung "Kopfhörer" für diese Konstruktion etwas
übertrieben. Es kann sich als lästig erweisen stehts zwei Dinge aufsetzen zu
müssen. Die Alternative dazu ist Lautsprecher im Gehörschutz fest einzubauen.
Tatsächlich sind Lautsprecher für Kopfhörer in Elektronik-Katalogen zu finden.
Meiner Meinung nach ist es jedoch ausreichend normale Kleinlautsprecher zu verwenden.
Bei diesen Konstruktionen dürfte der Gehörschutz am schwersten zu Buche schlagen,
sofern dieser erst erstanden werden muss. Zuweilen muss mit ca. 17 &euro für einen
27 dB(A) Gehörschutz gerechnet werden - auf einer nach oben offenen Skala.
Die ultimative Lösung ist daher zu versuchen den Gehörschutz selbst aufzubauen.
Drei Prinzipien sind dabei besonders wichtig:
- Das jeweilige Ohr muss vollkommen von einer Kopfhörermuschel umschlossen werden.
- Die Schalleinstrahlung wird einerseits durch Reflektion vermindert, weswegen man
z.B. das Muschelgehäuse aus einem schallharten Material machen könnte, und ...
- ... die Schalleinstrahlung kann durch schallabsorbierende Materialien verringert
werden.
Als besondere Herausforderung sind die relativ geringen Maße der Muscheln zu sehen,
sowie die Tatsache, dass diese am Kopf getragen werden müssen. Dadurch wird es z.B.
unmöglich 1 cm dicken Stahl (als für sich in Luft ausbreitende Schallwellen
schallhartes Material) einzusetzen. Ebensowenig dürfte es möglich sein 30 cm
dicke schallabsorbierende Wolle zur Auskleidung der viel kleineren Muscheln zu
verwenden.
Andererseits ist die perfekte Absorption und Reflektion der Schallwellen nicht
notwendig, da Schallwellen natürlich auch durch Kopfhaut und Schädelknochen
zum Gehör getragen werden können.
Um ein grobes Gefühl für die maximal erreichbare Dämpfung zu erlangen sind in einer
lauten Umgebung die Ohren mit den Händen zu zu halten.
Als Anfang könnten (leere!) Sauerkrautdosen als Kopfhörermuscheln dienen. Diese
sind vor allen Dingen an ihrer offenen Seite mit Schaumgummi so zu entschärfen,
dass Schnittverletzungen ausgeschlossen werden können. Weiterhin sollten diese
von Außen und Innen mit Schaumgummi verkleidet werden. Geeignete Materialien sind
durch experimentieren zu bestimmen.
Auch wenn die Sauerkraut-Kopfhörer nicht so gut sind, wie man sich wünschen
könnte, so sorgen sie wenigsten an der Clubstation und auf Fielddays für gute
Stimmung ...
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