Ich habe die PA (von vorn auf das Gerät schauend) hinten links oben auf der inneren Seite der Rückwand befestigt. Der 100uF-Elko kommt dabei oben zu liegen. Somit ist der Signalweg für meine Beschaltung günstiger. Die Kühlfahnen der beiden linken Transistoren befinden sich gerade noch nicht über der Antennenbuchse. Die Plusleitung der PA, (Punkt X7), habe ich an das frontseitige gerichtete Ende von C45 geloetet, die Stromversorgungsmasse an die Brücke G. Die "Keyline" (X3 der PA) wird an den Punkt K des Sierra hinten rechts zwischen C50 und D5 geloetet.
Ein Poti zur Leistungseinstellung mit 470 Ohm und 4mm Achse habe ich so an der Rückwand befestigt, das der Mittelpin des Potis dem Eingang (X1) der PA genau gegenüberliegt.
Das 470 Ohm-Poti wurde bei meinem Gerät als Spannungsteiler geschaltet. Räumlich gut: Masse unten am Poti für eine kurze Verbindung zur DL-PA. Zum Schutz wird zwischen Steuerleitung und heißem Ende vom Poti ein 68 Ohm Widerstand eingelötet. Peter, DL2FI, hat das Poti ausschließlich in Reihe mit dem PA-Eingang angelötet. Probiert es einfach mal aus, was für Euch funktioniert. Abgleich beachten.
Was muss vor dem Einbau der neuen PA entfernt werden?
Der PA-Transistor Q7, die Z-Diode D7 und, sehr sehr wichtig:
Die SPULE L10 muß ausgebaut werden! Denn
sonst liegen: +UB, L10 des Sierra, Sekundärseite von TR2 der DL-PA
in Reihe nach Masse. Zur Erklärung: Wenn Sie beide Schaltbilder vor
sich liegen haben - Appendix C, Sheet 2 of 3 vom Sierra, dort wo die PA
und das Lowpass Filter zu finden sind und die Schaltung der DL-QRP-PA -
dann finden Sie im Originalschaltbild des Sierra folgenden Signalweg vor:
10 bis 16 Volt von Akku zu J3, zu D6, zu S2, 'runter' zu L10, zum Kollektor,
zum Emitter von Q7 und Richtung Masse. Soweit der normale Zustand.
Ergebnis: Der volle Strom fließt durch den Kurzschluß über L10 und X4-X5 der DL-QRP-PA nach Masse. Dann raucht es sehr schnell! Ein Netzteil mit Strombegrenzung (ca. 1 Ampere) kann Schlimmeres verhindern.
Q6, T2 und R15 bleiben eingebaut.
Für leichteres Verkabeln wurden aus abgeschnittenen Bauteildrahtresten (ich hebe dickere und längere Enden auf) kleine Lötösen gebogen und in die frei gewordenen Lötaugen (Emitter- und Basisloch) von Q7 gelötet, ebenso bei D7. Ein weiterer Vorteil: Ich muss nicht das Bodenblech abschrauben, um Veränderungen vorzunehmen.
Pin 4 des Übertragers T2 im Sierra wird mit dem Eingang (X1) der DL-QRP-PA verbunden. Mit einem kurzen Stück dünnem Koaxialkabel (RG 174) geht das gut. Idealerweise wird das Signal am neuen Basis-Lötaugenstützpunkt des entfernten Q7 abgenommen. (= Pin 4 von T2) Die Masse (X2) ist die Abschirmung des Koaxkabels vom Emitter-Lötauge Q7. Das war die schnellste Lösung.
Die Treiberseite wird mit 2 x 100 Ohm 1/4 Watt Metallfilmwiderständen in Parallelschaltung abgeschlosen. Obwohl bereits R15 beim Sierra mit 43 Ohm am Eingang der DL-PA parallel liegt, erhalte ich durch die Zuschaltung der beiden 100-Ohm-Widerstände mehr Leistung aus der PA und das Aussgangssignal wurde besser.
Ausgangsbeschaltung der PA: Ein weiteres Kabel (RG 174)
wurde in gleicher Weise wie beim Eingangssignal vom Ausgang der DL-PA (X4,
X5) zu den freigewordenen Pins der Z-Diode D7 gelötet. Kathodenring
= HF-Seite, Anode = Abschimung, Masse.
Bei ersten Versuchen das Amp.-Meter des Netzteils und die Wattanzeige der 50 Ohm Dummyload im Auge behalten. Bei Erhöhung der Eingangsspannung durch das 470 Ohm Poti kommt irgendwann der Punkt, wo der Strom steigt, jedoch die Ausgangsleistung nicht mehr. Bei fehlangepasster Antenne steigt die Stromaufnahme an! Außerdem gibt es falsche Anzeigen beim Wattmeter des KC2.
Nach den Funktionstests habe ich die Flächen der Transistoren sowie der Rückwand mit Wärmeleitpaste eingeschmiert und somit eine bessere Wärmeleitung erreicht. Die PA wird bei intensivem Betrieb kaum warm.
Die PA funktioniert sehr gut, auf 160m - 40m erreiche ich eine Ausgangsleistung von 5 Watt HF, auf den höheren Bändern wird es weniger. Wer das KC2-Modul drin hat, kann ebenfalls Poti R36, RF CAL VREF einstellen. Mit dem 80m Modul wird nun an 50 Ohm eine Leistung von 5W eingestellt, dabei wird die Eingangsgleichspannung am PA-Modul auf 12,8 Volt festgelegt. Das ist ein guter Mittelwert.
Die Anzeige des KC2 und die wirkliche Ausgangsleistung differieren bei den höheren Frequenzen, so kommen bei mir bei 28 MHz 2,7 Watt HF (bei max. erlaubtem Strom der PA) heraus, aber die Anzeige zeigt 1,7 Watt an. Damit kann ich leben, keine Frage.
Wer die Ausgangsleistung für Versuche genau einstellen möchte, kann bei 50 Ohm Abschluß und Messung mit guten Scope folgende Formel benutzen: Vss zum Quadrat geteilt durch 400 = P. Die Formel steht im Handbuch des Sierra.
Viel Spaß mit dem Sierra plus PA, ich kann diese
Kombination nur empfehlen. Die DL-QRP-PA ist über den Service des
Funkamateur
zu beziehen. Der Zusammenbau beschränkt sich mitlerweile auf wenige
Handgriffe.