DB0ITV -- Das ATV-Relais der Region Ingolstadt

ATV für Einsteiger: Empfangen

 

Bild 1: Empfangszweig ATV
 

Was wird dafür benötigt?

1. Fernseher
    Ein Farbfernseher ab ca. 37cm Bildschirmdiagonale ist meist bereits vorhanden. Ein Video-Eingang, Scart oder Cinch, ist vorteilhaft, muß aber nicht sein.

2. Sat-Receiver
    Ein Satellitenreceiver ist oftmals auch bereits vorhanden, und wenn nicht, kann ein solcher zu einem relativ günstigen Preis (ab ca. 80DM) erstanden werden. Der Videoausgang des Sat-Receivers muß mit dem Video-Eingang des Fernsehgeräts (Scart bzw. Cinch) verbunden werden. Ist kein Videoeingang am Fernsehgerät vorhanden, muß der herkömmliche Antennenanschluß (75 Ohm) durchgeschleift werden. Die Eingangsfrequenz ist auf einem freien Speicherplatz auf 1281 MHz und der Tonträger auf 5,5 MHz zu programmieren.

3. Antenne
    3.1 Für gute Empfangsverhältnisse
Eine Doppelquad (siehe Bild 2) vor einer Reflektorwand bringt etwa 8 dB; sie muß für vertikale Polarisation liegend aufgebaut werden. Ein erster Empfangsversuch mit etwa 2m Koaxkabel
(normales 75 Ohm Sat-Kabel) mit einem F-Stecker zum Sat-Receiver lohnt sich bereits. Ein
Kondensator mit C=100pF im Speisepunkt verhindert den Kurzschluß der LNC - Stromversorgung im Satellitenreceiver. Empfangsversuche nur bei Bakenbetrieb durchführen.
 


 

Doppelquad

Bild 2: Doppelquad

   3.2 Für mittlere Empfangsverhältnisse
Eine Yagi-Antenne für das 23cm-Band mit ca. 23 Elementen bringt etwa 16dB. Sie muß natürlich
ebenfalls vertikal polarisieren, sprich mit senkrecht stehenden Dipolen montiert werden. Auch diese Antenne gleichstromentkoppelt an den Satellitenreceiver anschließen.

    3.3 Für schwierige Empfangsverhältnisse
Bei schwierigen Empfangsverhältnissen oder für lange Kabel (20m Sat-Kabel) ist ein Vorverstärker
nahe der Antenne einzuschleifen, wobei kein In-Line-Amplifier aus dem Baumarkt verwendet werden sollte.
Für 23cm - ATV sind im Fachhandel besondere Vorverstärker mit rauscharmer Eingangsstufe, abgestimmten Filtern und 30-40dB Verstärkung erhältlich. Deren Stromversorgung erfolgt über das Koaxkabel aus dem Sat-Receiver, wobei der Antennenanschluß bereits gleichstromfrei ist.
Der beste Antennenstandort ist durch Versuche zu ermitteln (evtl Reflexionen nutzen!)

4. Betriebstechnik
    Empfangsversuche können während des Bakenbetriebs werktags von 16-24 Uhr und am Wochenende zwischen 8 und 24 Uhr vorgenommen werden.
    Die Kommunikation und die DTMF-Steuerung kann auf 144,525 MHz und 439,575 MHz erfolgen. Zwei Beispiele: Mit DTMF *1 wird der Bakenbetrieb für 15 Minuten eingeschaltet, *2 startet einen 1-minütigen Wetterfilm.
    Aktivitätstag ist der Montag mit der Übertragung des Bayern-Süd-Rundspruchs und Bestätigung.


 

ATV für Fortgeschrittene: Senden

 

TX-Zweig

Bild 3: Sendezweig ATV
 

1. Basisband-Aufbereitung
    Die Aufbereitung des Bildsignals von der Videokamera erfolgt mit Preemphase (Anhebung höherer Frequenzen) und Videofilter, um die Bandbreite zu begrenzen. Eine positiv/negativ -
Umschaltung ist vorteilhaft, z.B. für 10 GHz - DRO - Sender. Mit der NF vom Mikrofon wird ein Tonträger von 6,5 MHz frequenzmoduliert und dem Bildsignal zugemischt. Mit diesem Basisband-Signal wird der ATV-Sender moduliert. Die Basisband-Aufbereitung sollte als eigene Baugruppe aufgebaut sein.

2. ATV-Sender für 13cm
    Der Sender besteht aus einem frei schwingenden Oszillator auf der Endfrequenz von 2380 MHz. Der Oszillator wird mit dem positiven Basisbandsignal über eine Kapazitätsdiode frequenzmoduliert. Die Frequenzeinstellung erfolgt einfach über eine mit einem Potentiometer regelbare Gleichspannung auf bestes Bild vom ATV-Relais . Weitere Verstärkerstufen heben das Signal auf einen Pegel von 150 bis 600mW an. Bei Sichtverbindung zum Relais reicht diese Leistung bereits aus, um mit ausreichender Feldstärke dort anzukommen. Das Relais erkennt das anliegende Bildsignal und schaltet automatisch den Sender ein. Als Option für die Stabilisierung der Quarzfrequenz könnte eine PLL zum Einsatz kommen, ist jedoch nicht unbedingt erforderlich.

3. Antenne und Antennenkabel
    3.1 Für gute Übertragungsstrecke mit Sichtverbindung zum Relais
    Eine Doppelquad, ähnlich wie in Bild 2 gezeigt und auf das 13cm-Band angepaßt, horizontal polarisiert (also stehend montiert) reicht unter Umständen schon aus, ein Sendeversuch mit 1m Koaxkabel kann sich schon lohnen.

    3.2 Für mittlere Übertragungsstrecke
    Eine 25-Element-Yagi für das 13cm-Band bringt etwa 16dB, ebenfalls horizontal polarisiert, könnte hier zum Einsatz kommen. Maximal 10m Antennenkabel, eine PA (5W) oder der Sender im wasserdichten Gehäuse in Antennennähe angebracht, bringen hier brauchbare Ergebnisse. Die
Basisbandaufbereitung erfolgt im Shack. Das Kabel sollte hochwertig sein, da die Dämpfungswerte
in diesem Frequenzbereich erheblich sind! (RG 58: 100dB; RG 213: 47dB; H200 Flex: 23dB)

    3.3 Für schwierige Übertragungsstrecke
    Hier könnte ein Parabolspiegel ab 80cm Durchmesser mit Ringstrahler oder Doppelquad vor
Reflektorscheibe gespeist, zum Einsatz kommen. Eine PA bis 20 Watt, im wasserdichten Gehäuse
sollte direkt neben der Antenne angebracht sein, um das Signal noch ausreichend zu verstärken.