Verursacht Amateurfunk vergleichbare
Strahlungsfelder und gesundheitliche Schwierigkeiten, wie sie beim
Mobilfunk diskutiert werden?
Der Vergleich zwischen Mobilfunk und Amateurfunk zeigt
Folgendes:
Amateurfunk
Beim Amateurfunk
wird die Hochfrequenz entweder mit Sprache (Niederfrequenz mit ca.
200 – 2.600 Hz) moduliert oder getastet (Telegraphie). Die
Tastvorgänge bei Telegraphie weisen Anstiegs- und Abfallzeiten von
ca. 5 msec (= 5.000 µsec) auf und enthalten nur einen relativ
geringen Oberwellenanteil zur Vermeidung von Tastclicks = sog.
„weiche“ Tastung.
Hauptsächlich
verwendete Frequenzen: Kurzwelle ca. 3,5 – 28 MHz. Sendebetrieb in
der Regel nur wenige Stunden/ Jahr (Funkamateur hört überwiegend).
Hauptstrahlrichtung 0°bis ca. 45° nach oben (Ziel: über Gebäude
hinweg strahlen, um Signaldämpfung zu vermeiden).
Die verwendeten
Frequenzbereiche bei GMS sind 900 MHz, 1,8 GHz und 2,1 GHz (= 2.100
MHz). Der hochfrequente Träger wird dabei mit „nadelförmigen“
Impulsen von ca. 570 µs Dauer ein- und ausgeschaltet, die
Anstiegszeiten der Impuse liegen bei ca. 10 – 20 µs, die
Wiederholungsfrequenz bei 217 – 1.733 Hz (für UMTS treffen diese
Aussagen nicht eindeutig zu). Die Anlagen sind durchgehend 24 h in
Betrieb! Die Hauptstrahlungsrichtung ist etwa 3 ° nach unten, um
Gebäude optimal zu durchfluten.
Es
gibt physikalische Wechselwirkungen (insbesondere die Induktion in
Leiterschleifen), die besonders auf steilflankige Signaländerungen
reagieren. In wie fern diese beim menschlichen Organismus zum Tragen
kommen, ist ungeklärt. Beim Mobilfunk treten solche steilen Flanken
wegen der sehr kurzen Anstiegszeiten der Impulse ca. 250 – 500 fach
stärker auf als beim Amateurfunk.
Mobilfunk
verwendet nach Stand der Technik Richtantennen mit 3 Sektoren und
einem Antennengewinn bis 20 dBi, 12 Kanäle und eine Sendeleistung
von 20 Watt – 50 Watt/ Kanal. Bei 2 GHz ergibt sich für einen Sektor
mit 4 Kanälen in 100m Abstand eine elektr. Feldstärke von ca. 3,5 –
5,5 V/m.
Amateurfunk
Der weit
überwiegende Teil der Funkamateure arbeitet mit Sendeleistungen von
ca. 100 Watt und einem Antennengewinn von 2,15 – 9 dBi. Bei 28 MHz
beträgt die elektrische Feldstärke in 100 m Abstand ca. 0,7 – 1,5
V/m.
Aufgrund
- minimaler Sendezeiten,
- spezieller Tastung und
Antennenausrichtung,
- wesentlich geringerer Absorptionsrate bei
Kurzwellen,
- geringerer Feldstärken trotz höherer
zulässiger Sendeleistung
sind die Bedingungen beim Amateurfunk
nicht mit denen beim Mobilfunk
vergleichbar.
Hinweis:
Für den Amateurfunk ist u.a. auch ein Frequenzbereich von
2,320- 2,450 GHz mit einer zulässigen Sendeleistung bis 75 Watt
zugewiesen. In der Regel werden hier jedoch nur Sendeleistungen von
1 - 2 Watt verwendet. Die Funkamateure setzen für diese Frequenzen
ausschließlich drehbare Richtantennen ein, die nach unten eine sehr
hohe Winkeldämpfung aufweisen. |