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Hinweis: Die freiwilligen
Morse-Zusatzprüfungen werden nicht an allen
BNetzA-Prüfungsstandorten durchgeführt - Die Termine und
Prüfungsorte sind auf der Internetseite der Bundesnetzagentur
erhältlich. Siehe Terminblatt BNetzA
Die freiwillige Telegrafie-Zusatzprüfung im Amateurfunkdienst
- Wegfall der
Morsetelegrafie-Prüfungspflicht
- BNetzA-Regelung zur freiwilligen
Morseprüfung
- Farnsworth-Methode
(Abstands-/Pausenmethode)
- Praktische Tipps zur anstehenden
Morseprüfung
Wegfall der
Morsetelegrafie-Prüfungspflicht
Die Pflicht zur Morseprüfung im Amateurfunk ist entfallen. Aber
warum mussten die Kurzwellen-Funkamateure in früheren Jahren
Morsekenntnisse nachweisen?
Es war der internationale Zwang gemäß der damals gültigen
VO-Funk!
Zitat (VO-Funk 1959 Artikel 41): "§3 (1) Jede Person, die die
Geräte einer Amateurfunkstelle bedient, muß die Fertigkeit
nachgewiesen haben, Texte in Morsezeichen fehlerfrei mit der Hand
zu übermitteln und nach Gehör richtig aufzunehmen. Die betreffenden
Verwaltungen können jedoch auf Anwendung dieser Bestimmung bei
Funkstellen verzichten, die ausschließlich Frequenzen über 144 MHz
benutzen."
Damit wird verständlich, warum es in der alten Bundesrepublik die
Lizenzklasse "C" gab und warum in den Jahren vor dem Wegfall die
Morseprüfung zwar auf nicht mehr betriebsgerechten 25 BpM
reduziert, jedoch nicht gänzlich verzichtet werden konnte. Dies ist
nunmehr Geschichte!
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Am 5. Juli 2003
trat der neue Artikel 25 der Radio Regulations (RR) in Kraft.
"25.5. Administrations shall determine whether or not a person
seeking a licence to operate an amateur station shall demonstrate
the ability to send and receive texts in Morse code signals.
(WRC-03)"
Mit Wirkung vom 15.08.2003 gestattete das Ministerium für
Wirtschaft und Arbeit (BMWA) den Genehmigungsinhabern der damaligen
Klasse 2 (UKW-Genehmigung) den Betrieb auf Kurzwelle. Somit entfiel
auch die nationale CW-Prüfungspflicht. Das Morsen war somit zur
wunderbaren Kür geworden! |
Aber: Obwohl die internationale
Verpflichtung zur Telegrafieprüfung nicht mehr gilt, besteht in
einigen Ländern weiterhin eine Verpflichtung zur Morseprüfung. Nach
den Radio Regulations (RR) legt die nationale Verwaltung eines
jeden Landes eigenständig fest, ob eine Morseprüfung erforderlich
ist. Für die Erteilung einer Sendegenehmigung in einem dieser
Länder wäre daher ein behördlicher Nachweis der Morsekenntnisse -
und somit eine Prüfung - erforderlich. Um welche besonderen Länder
es sich hierbei handelt, ist auf Grund von Veränderungen bei den
dortigen Behörden oder Radioklubs zu erfragen.
Neben dieser - eher seltenen - objektiven Notwendigkeit zur Prüfung
besteht jedoch auch ein subjektiver Grund. Funkamateure, die auf
ihre Morsefähigkeiten stolz sind und vielleicht eine offizielle
Bestätigung aus persönlicher Neigung wünschen, steht der Weg zur
freiwilligen Zusatzprüfung ebenfalls offen - frei nach dem Motto:
Es geht zwar auch ohne, aber es ist ein behördlicher
Prüfungsnachweis, eine amtliche Bestätigung meiner vielen Mühen
- und darum schön...
Was ist für eine Prüfung wichtig?
Folgende Regelungen gelten für
die freiwillige Morse-Zusatzprüfung:
Auszug aus der
Amtsblatt-Verfügung 29 / 2024 der BNetzA
Antragsverfahren und Durchführung von
Amateurfunkprüfungen
8 Freiwillige Zusatzprüfung Hören und Geben von
Morsezeichen
Die Prüfung besteht aus der Höraufnahme und der Handabgabe von
Morsezeichen. Der Nachweis für das Hören von Morsezeichen kann
gruppenweise durchgeführt werden.
Die Höraufnahme und Handabgabe von Morsezeichen beschränkt sich auf
folgende Zeichen:
- Buchstaben des
Alphabets:
A – Z ohne
Umlaute
- Zahlen:
0 – 9
- Verkehrszeichen:
Spruchanfang "ka"; Spruchende "ar"
oder "+"; Verkehrsende "sk"
- Sonstige Zeichen:
Trennung "="; Fragezeichen "?";
Bruchstrich "/"; Punkt "."; Komma ","
Ein Prüfungsteilnehmer muss seine
Fertigkeiten nachweisen, Texte in offener Sprache sowie Gruppen von
Buchstaben, Ziffern und Zeichen nach dem internationalen
Morsealphabet abzugeben und aufzunehmen. Der Prüfungstext besteht
aus simuliertem Amateurfunkbetrieb, darin enthalten sind
Rufzeichen, Q-Schlüssel, amateurfunkübliche Abkürzungen, Ziffern,
deutscher Klartext und Satzzeichen.
Es können folgende Geschwindigkeits- und Pausenmodi gewählt
werden:
- 5 WpM (Tempo 25) mit
Farnsworth-Methode
Zeichengeschwindigkeit 9 WpM mit verlängerten
Pausen
- 5 WpM (Tempo 25)
Standard
Zeichengeschwindigkeit und Pausen gemäß ITU-T Empfehlung
F.1
- 12 WpM (Tempo 60)
Standard
Zeichengeschwindigkeit und Pausen gemäß ITU-T Empfehlung
F.1 (WpM = Wörter pro
Minute)
Vor der Höraufnahme wird ein Probetext
in der gewählten Geschwindigkeit für die Dauer von etwa einer
Minute zum Einhören und Einpegeln der Höreinrichtungen der Bewerber
gegeben. Spätestens nach dem Probedurchgang muss sich der
Prüfungsteilnehmer für eine der Varianten entscheiden.
Die Niederschrift erfolgt auf einem Prüfungsformblatt, welches mit
Name, Datum, Prüfungsort und der gewählten Geschwindigkeit zu
versehen ist.
8.1 Hören von Morsezeichen
Die Höraufnahme der Morsezeichen erfolgt mit einem Prüfungstext von
3 Minuten Dauer und gleichzeitigem Niederschreiben in gut lesbarer
Handschrift.
Nach Ende des Prüfungstextes hat der Prüfungsteilnehmer 3 Minuten
Zeit bis zur Abgabe für die Durchsicht und Kontrolle der Lesbarkeit
seiner Niederschrift.
Der Prüfungsteil ist bestanden, wenn nicht mehr als 4 Zeichen
falsch oder ausgelassen sind. Für Bewerber, die diesen Prüfungsteil
nicht beim ersten Durchgang bestehen, ist ein zweiter Versuch
möglich.
8.2 Geben von Morsezeichen
Das Geben von Morsezeichen erfolgt durch die Abgabe eines
Prüfungstextes in Morsezeichen unter Verwendung einer Morsetaste,
mit der mechanisch oder elektronisch die Morsezeichen per
Handabgabe erzeugt werden. Ausgenommen sind Einrichtungen, die das
Erzeugen von Morsezeichen ohne aktive Kenntnis des Morsecodes
zulassen.
Die Verwendung eigener Tasten ist möglich, wenn diese mit
Bananenstecker (4 mm) anschließbar sind.
Zu geben ist ein schriftlich vorgelegter Klartext oder ein
amateurfunkbezogener Text in einer Morsegeschwindigkeit von
mindestens 5 Wörtern zu je 5 Zeichen pro Minute oder in der
Geschwindigkeit, die beim Hören von Morsezeichen gewählt wurde, mit
einer Dauer von längstens 3 Minuten.
Der Prüfungsteil ist bestanden, wenn bei Einhaltung der gewählten
Geschwindigkeit nicht mehr als 4 unkorrigierte Fehler festgestellt
wurden. Für Bewerber, die diesen Prüfungsteil nicht beim ersten
Durchgang bestehen, ist ein zweiter Versuch möglich.
8.3 Prüfungsergebnis Zusatzprüfung Hören und Geben von
Morsezeichen
Die freiwillige Zusatzprüfung ist bestanden, wenn beide
Prüfungsteile bestanden sind. Die Entscheidung obliegt dem
Prüfungsvorsitzenden. Sollte ein Prüfungsteil nicht bestanden sein,
kann die Zusatzprüfung nur vollständig erneut abgelegt werden.
Der Prüfungsteilnehmer erhält nach bestandener Prüfung eine
Bescheinigung mit Angabe der gewählten Geschwindigkeit und auf
Antrag einen entsprechenden Eintrag in der Rufzeichenzuteilung.
225-2
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Hinweise: Es darf somit auch eine
elektronische Tasten genutzt werden. Diese sollte jedoch sehr gut
beherrscht sein, könnten vor lauter Aufregung doch schnell Punkte
"durchrutschen". Mit einer Handtaste ist der Morsecode allgemein
kontrollierter zu tasten. Die Wahl der Qual...
Beachte auch ein mögliches Steckerproblem (Prüflingszitat): "Ich
hatte meine eigene Junkertaste mit. Die konnte wegen der
unpassenden Stecker nicht angeschlossen werden. Ich habe die Taste
der BNetzA verwendet. Das war ebenfalls eine Junkertaste."
Freundliche Prüfer!
Hinweise zur
Farnsworth-Methode (Abstands- bzw. Pausenmethode)
Bei Morsegeschwindigkeiten nach der Farnsworth-Methode werden die
Abstände zwischen den einzelnen Morsezeichen entgegen des
Normabstandes vergrößert. Die absolute Buchstabenanzahl/
-geschwindigkeit pro Minute (BpM) wird dadurch verringert. Dies
entspricht einem langsameren Morsen bei gleichbleibend hoher
Einzelzeichengeschwindigkeit. Zum effektiven Erlernen der
Morsezeichen sollen die jeweiligen Einzelabstände nach und nach bis
zur Normlänge reduziert werden, wodurch der Lerneffekt beschleunigt
wird. Auch bleibt bei einer Morseprüfung mit geringer
Geschwindigkeit - wie oben - ein gut lesbares Klangbild
erhalten.
Die Tempo-60-Prüfung soll weiterhin als Option angeboten werden,
weil es einige Länder gibt, die die langsamere 25-BpM-Regelung als
Zugang zur Kurzwelle nicht anerkennen und damit keine Gastlizenzen
vergeben. [Rundsprüche, März 2001]
12 WPM (Tempo 60) Standard ist klassisch und praxisnah und für eine
Prüfung zu empfehlen. Langsame 5 WpM-Geschwindigkeiten sind im
praktischen Funkbetrieb selten anzutreffen, wie es eine Geschwindigkeitsanalyse aus dem Reverse Beacon
Network (RBN) deutlich zeigt.
Praktische Hinweise und
praxiserfahrene Tipps für eine Telegrafieprüfung:
-
Am Abend vor der Prüfung unbedingt entspannen - nicht mehr
trainieren. |
-
Stattdessen einen alten Funkertrick anwenden - ein großes Bier
trinken! ;-)
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-
Der Prüfungstext wird mit einem Computer gegeben - Tonhöhe ca. 500
Hz. |
-
Bei der Prüfung jeden Buchstaben bewusst hören - Es sind nur 3
Minuten! |
-
Höre genau was gegeben wird - nicht das, was Du gerne hören
möchtest! |
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- Grundsätzliche
Form eines Telegrafie-Prüfungstextes
(Beispiel):
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vvv <ka> DF6SU de DK5KE =
danke fuer den anruf |
lieber om stefan = ur rst 579
qrn = qth nr koeln <sk> |
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- Bei
Nichtverstehen sofort einen "Punkt" schreiben, Korrektur evtl.
später. |
- Der Prüfungstext
birgt Chancen. Fehlendes ist teilweise
reproduzierbar. |
- Die Abkürzungen sind daher gut zu lernen! Sie sind dann
sofort präsent. |
- Test am Ende
überfliegen, klare Fehler korrigieren und "spät"
abgeben. |
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-
Die gewünschte Prüfungslautstärke ist ggf. an den Kopfhörern
einstellbar. |
-
Zum Test mögliche Tonhöhenänderung erfragen! Nette Prüfer boten es
an. |
-
In der Übungsendphase mit verschiedenen Tonhöhen und -qualitäten
üben. |
-
Der häusliche Übungston unterscheidet sich leider meist vom
Test-PC-Ton. |
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- Weiterhin stören
oft Prüfungs-Hintergrundgeräusche, wie z.B. Husten,
o.ä. |
- Daher
zusätzliches "Stresshören" mit Musik/Lärm zur
Prüfungssicherheit. |
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- Vor der
Gebeprüfung ist die Taste auf beste Einstellung hin zu
überprüfen. |
- Hierbei ist das
kurze Geben von einigen "Problemzeichen" sehr
sinnvoll. |
-
Lockerungsschütteln des Arms und der Hand vermeidet
Verkrampfungen. |
- Die Gebetexte
haben ähnliche Strukturen wie die der
Prüfungs-Hörtexte. |
- Ruhig auf die
Gebe-Textvorlage konzentrieren - nicht sofort wild
loslegen. |
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Und bitte nicht
vergessen: |
Die Prüfer wollen
uns gerne helfen! |
Aber Hören und
Geben müssen wir leider immer selbst... |
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Nach erfolgreichem
Morsen wird eine Prüfungsbescheinigung ausgestellt. Eine vorhandene
Genehmigungungsurkunde wird um den Prüfungseintrag ergänzt.
Viel Glück bei der Morseprüfung und dann - Herzlichen
Glückwunsch!
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©
DK5KE
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